Nur, wo du zu Fuß warst, warst du wirklich! (ab 2020)

Rundreise 2008 durch Island mit dem eigenen Wohnmobil

Die Reisebeschreibung und etliche Zusatzinformationen sind hier zu finden:

https://www.gerald-friederici.de/wfgf-2019/island-2008.html 

Islandreise 2008: Bedingt durch die Anreise mit der Fähre sind auch zwei Tage Faroer-Inseln in der Reisebeschreibung mit dabei. Danach ging es von Egilstadir aus in den Osten Islands, auf der Ringstrasse hinauf in den Norden, rund um den Myvatn und schließlich mit Abstechern weiter nach Westen. Die F35 diente dann dazu, die innere Hochebene der Vulkaninsel zu durchqueren. Eine raue, abenteuerliche Fahrt durch eine Landschaft, die sich massiv von allen anderen, zuvor gesehenen, unterschieden hat.

Über die Sehenswürdigkeiten bei Reykjavik (Golden Route) ging es dann an der Südküste an Vik und dem Jökulsarlon vorbei wieder zurück in die Ostfjorde und Sedisfjördur.

Der Text stammt von der alten Webseite und hat eigentlich noch viele Bilder gezeigt. Aber...der Hersteller der Software stellte sein Dienst ein und so ist die Webseite nicht mehr vorhanden.


Island, eine Reise zum Feuerland im Norden Europas (2008)

Knapp unter dem Polarkreis gelegen, erstreckt sich Island vom 63ten bis zum 66ten Breitengrad. Die Insel hat eine Größe von 103000 qkm, eine Ausdehnung von etwa 300 km in Nord-Süd-Richtung und 500 km in Ost-West-Richtung und rund 294.000 Einwohner, von denen knapp die Hälfte in Reykjavik, der Hauptstadt wohnen. Also verteilen sich auf den Rest der Vulkaninsel sehr wenige Menschen auf eine große Fläche. Nur ein Prozent der Landfläche ist kultiviertes Ackerland und so stammen die Haupteinnahmen auch überwiegen aus der Fischerei und heute zunehmen auch aus dem Tourismus. Seit einigen Jahren werden zudem die Energiequellen (Wasserkraft aus Stauseen, geothermale Energie) dazu genutzt, internationale Unternehmen z.B. der Aluminiumindustrie anzulocken, die hier ihren enormen Strombedarf günstig decken können.  Nach Grönland sind es von der Westspitze Islands (Westfjorde) nur 260 km, dagegen nach Dänemark etwa 1200km. Der höchste Berg ist der Hvannadalsnukur (2119m), der längste Fluß ist immerhin 230km lang.   Bezüglich des Wetters sind selbst im Sommer (da Island so nah am Polarkreis liegt, geht die Sonne nur kurz unter) keine Spitzentemperaturen zu erwarten. Die Monate Juni, Juli und August haben im Mittel 10-11 Grad Celsius, wobei an sonnigen Tagen auch mal 25 Grad erreicht werden können. Die Insel liegt bei Westströmung im Einflußbereich des Grönländischen Inlandeises. Nur die Ausläufer des Golfstroms halten die Temperaturen selbst im Winter in erträglichen Bereichen. So oder so muß man selbst im Sommer mit Schneefall rechnen - zumindest auf den Hochlandpisten im Landesinneren. Aber wie oben schon gesagt: an schönen Tagen scheint die Sonne sehr lange und es kann richtig warm werden.   Island ist reich an allen Formen des Wassers. Sei es im gewaltigen Vatnajökull-Gletscher oder in Form von Seen wie dem Myvatn oder eben tausendfach in den zu Teil mächtigsten Wasserfällen Europas (Dettifoss). 

Zwischenstopp Faröer

Auf dem Weg von Dänemark nach Island macht das Schiff auf der Hinfahrt auf den Faröer halt. Alle Autos werden ausgeladen und dann fährt das Schiff nach Bergen. Man hat rund zwei Tage Zeit, die Inseln der Faroer zu erkunden. Leider in 2008 bei überwiegend strömendem Regen und tiefhängenden Wolken. 

Einige Daten zu den Färöer noch: Seit 1948 sind die zu Dänemark gehörenden Färöer autonom. Insgesamt 18 größere Inseln und etliche kleinere ergeben insgesamt ca. 1400 km² Landfläche. Die Hauptstadt Torshavn (16500 Einwohner) liegt auf Streymoy. Die Reiseziele Gjogv, Eidi und Elduvik dagegen auf Eysturoy. Auf den 268 km² leben nur 11000 Einwohner.  Die Landschaft ist geprägt von schmalen Felsbergen, die nur wenig Platz für die Landwirtschaft lassen. Verbunden sind die beiden Inseln an der schmalsten Stelle des Sundini, einem schmalen Meeresstreifen, durch eine Brücke, die nur etwa 100m lang ist.  Nach Vargar im Westen kommt man von Streymoy mittels eines kostenpflichtigen Tunnels, der unter dem Vestmannasund hindurchführt. Nach Osten hin wird Streymoy durch einen 9km langen Tunnel um Bordoy, Vidoy und Kunoy erweitert. 

Kerlingarfjöll - Vulkansystem zwischen Eis und Feuer

Zwischen den beiden Gletschern Hofsjökull und Langjökull liegt der zerklüftete Rest eines ehemaligen Tafelvulkans. Das "Altweibergebirge" an der Hochlandpiste F35 lockt mit vielen Farben und dem Kontrast von Eis und Feuer. Doch der Weg dorthin ist rau und staubig (oder schlammig, je nach Wetter). 

Nahe dem höchsten Gipfel lockt ein schönes Hochtemperaturgebiet. Hier treffen tatsächlich "Feuer und Eis" aufeinander. Ein sehr schöner 50 km langer Trekkingweg führt um das Gebirge herum. Er kann in drei Tagesetappen von Hütte zu Hütte begangen werden. 

Landmannalaugar

Würde man Landmannalaugar mit nur zwei Wörtern beschreiben wollen, dann wären es die Wörter "Gegensätze und Vielfalt".  Bewachsen-kahl, steil-flach, rauh-weich, heiss-kalt, blau-orange, schwarz-weiss, viel-wenig, gross-klein. 

Eine breite Schlucht schneidet sich in einem weiten Bogen durch ein farbenreiches Berggebiet. Zu Fuß dieser bunten Berge zieht eine raue, schwarze Lavazunge hinab bis zu einer warmen Quelle, von grünen Wiesen umgeben:  Das ist Landmannalaugar, eine Oase inmitten einer urweltlichen Landschaft! 

Hier führt auch einer der schönsten Trekking-Wanderwege der Welt hindurch, der Laugavegurinn. 

Südspitze - Dyrholaey

Ein markanter Torbogen markiert den südlichsten Punkt Islands bei der kleinen Ortschaft Vik: Dyrholey. Der fast komplett von senkrechten Wänden umgebene Felsklotz ist über eine schmale Schotterstrasse zu erreichen. Die Fahrt hinauf zum Leuchtturm ist rau und steil aber lohnend. Denn die Aussicht ist faszinierend - und natürlich die Hunderte von Papgeientauchern direkt an der oberen Abbruchkante der 120 m Hohen Felswände. 

Der Blick geht hinüber zu den zu Stein gewordenen Trollen im Meer, die Island zu den Faröerinseln ziehen wollten. Sie bilden heute die markante Landspitze bei Vik. 

Myvatn und Umgebung

Der Myvatn ist ein großer Binnensee im Nordosten Islands. Um ihn herum gibt es etliche Sehenswürdigkeiten. Ausserdem ist er das Gebiet mit den geringsten Niederschlägen - dafür aber auch mit den meisten Mücken (nicht stechend). Denn übersetzt heißt der Myvatn "Mückensee". 

Von Husavik kommend geht es auf der staubigen Gravelroad 87 zum größten Ort am Myvatn, Reykjalid. Hier trifft man auf die Ringstrasse 1, die im Nordosten des flächenmäßig größten Sees Islands an dem Vulkangebiet der Krafla vorbei führt. Hier gibt es die gewaltigen Lavaflächen der Leihnjukur-Spalte, die 1996 ausbrach. Direkt neben der Ringstrasse befindet sich auch Nammafjall, ein Thermalgebiet mit vielen Mudpools. 

Am östlichen Rand des Sees kann man die scheinbar endlose Spalte Grjotagja besuchen, die Lavaburgen von Dimmuborgir und den riesigen Krater Hverfjall. 

Im Süden gibt es die Scheinvulkane bei Skutustadir und im Westen schließlich den Aussichtsberg Vindbelgjarfjall. Auch eine Wanderung entlang der Laxa, des Flusses, der den See entwässert, ist lohnend. 

Hveragerdi

Östlich von Reykjavik an der Ringstrasse 1 liegt die 2300 Einwohner zählende Gemeinde Hveragerdi. 

Bekannt is Hveragerdi wegen seiner Gewächshäuser. Wärme und Licht (gerade im Winterhalbjahr scheint lange Zeit kaum die Sonne) werden geothermal erzeugt und ermöglichen die Zucht von Tomaten bis Bananen. Tatsächlich wird sogar ein Teil des Strassenentzes im Winter eisfrei gehalten, indem unterirdisch verlegte Rohr von heissem Wasser durchströmt werden. 

Fährt man nach Norden durch das Dorf und hält sich an einer Weggabelung links, so erreicht man einen Parkplatz an einem Bach. Nach einem kräftigen Anstieg erreicht man hier einen Bach, der von einer heissen Quelle gespeist wird. Nach etwa drei Kilometern befinden sich in dem schönen Tal aufgestaute Becken, in denen man Baden kann. Das ist besonders exotisch, wenn es "draussen" schüttet und der Wind pfeift, während man selbst in zum Teil über 40°C warmen Wasser badet.  Folgt man dem Wanderweg weiter, passiert man noch etliche Schlammlöcher und erreicht schließlich den dampfenden Ursprung des Baches. Auf der Hochfläche gibt es einen schönen Rundweg, der einen an der weithin sichtbaren Hütte vorbei wieder zurück ins Tal bringt. 

Inzwischen ist das Tal mit dem heißen Bach kein Geheimtipp mehr - einen Besuch ist es aber allemal wert!!