Ein eher unbekanntes Kleinod in der Rheinebene bei Bad Dürkheim (Riesenfass, Römische Weinkelter bei Ungstein, Limburg, Hardenburg) ist eine Formation von seltenen Karrenflächen und Steilabbrüchen. Selbst eine Karsthöhle findet sich oberhalb des Berntales in einem 10m mächtigen, ehemaligen Süsswasser-Riff zwischen Herxheim und Leistadt.
Aus dem Süden von Ungstein kommend zweigt etwa ein Kilometer vor dem Ortseingang Herxheim links ein Tal ab. Dieses Tal erschließt der „Felsenbergweg“.
Innerhalb des Dorfes biegt man die erste Strasse links (Raiffeisenstraße) ab und folgt ihr bis zum Ortsausgang.
Hier, inmitten des Weinanbaugebietes, steht das Wanderschild und beginnt der 6,4 km lange Rundwanderweg. Die Ausschilderung ist nicht allzu gut, aber die Gefahr fehl zu gehen, ist gering.
Zunächst geht es schnurgerade nach Süden Richtung Ungstein. Sobald man die betonierte Straße erreicht, liegt linkerhand das Naturdenkmal „Herxheimer Karsthöhle“. Diese nun unter strengem Naturschutz stehende und geschlossene Karsthöhle ist durch Ausspülungen in dem rund 20 Millionen Jahre alten Kalkgestein entstanden. Ursprünglich lag dieses Kalkriff am Rande eines flachen, tropischen Süsswasser-Meeres.
Wir wenden uns nach rechts und folgen dem Betonweg, bis er gerade aus wieder zu einem Feldweg wird. Einige große Kalksteinfelsen säumen den Weg, dann stehen wir am Rande der Felsklippen oberhalb des Berntals. Herrlich breitet sich das kleine Tal von der Haardt unterhalb des Bismarckturmes kommend bis hinunter nach Herxheim unter uns aus.
Die Felsen sind zwar nur 4-6 m hoch, aber überrascht es doch, solche Strukturen in der ansonsten an solchen Felsen armen Rheineben zu erblicken (die Felswände bei Leistadt sind dagegen künstlich als Hangeinebnung für den Weinbau entstanden). Am Rand der Felsen blüht im Sommer der Felsengoldstern, ein Steinbrechgewächs, in großer Zahl. Entlang der Klippe folgen wir dem schmalen Pfad. Rechts neben uns befindet sich ein breiter Streifen von außergewöhnlichem Trockenrasen. Der poröse Boden lässt das Wasser von Regen schnell versickern. So entsteht eine Lebensgemeinschaft, die an sehr trockene und kalkreiche Böden angepasst ist.
Den Blick in Richtung Mannheim/Ludwigshafen und hinüber zur Bergstrasse auf der anderen Seite der Rheinebene kann man von hier oben besonders gut genießen.
Am Ende der Felssimse geht es wieder zum Feldweg zurück. Gerade aus vor uns sehen wir schon die Weingemeinde Leistadt. Immer dem Weg durch die Weinlagen folgend gelangen wir an den Ortsrand von Leistadt. Hier folgen wir unterhalb des Weidenhofs der schönen Talstrasse durch das Berntal. Vorbei an üppigen Wiesen, dichtem Niederwald und uralten Streuobstwiesen tauchen wir ein in eine geschützte Landschaft. Angesichts der nahezu geschlossenen Weinanbaufläche entlang der Haardt mutet das urwaldartige Dickicht fast wie eine Enklave von dem Kulturland an.
Doch auch „hier unten“ wird Wein angebaut. Aber ohne diesen Anbau gäbe es den herrlichen Weg mutmaßlich nicht, der uns an alten Steinmauern entlang wieder talauswärts führt. Kurz vor der Landstrasse B271 überqueren wir den meistens trockenen Talbach nach links und steigen auf einem Feldweg auf Richtung Herxheim. Wir folgen dem Betonweg schließlich nach links hinauf in die Weinberge und gelangen wieder zur Karsthöhle (die nicht zu sehen ist!).
Nahezu eben bringt uns die rechte Betonstrasse bis fast zur Landstrasse. Hier biegen wir links ab, gehen an einem Rechtsabzweig geradeaus weiter und folgen dann rechts kurz unserem Anfangsweg zurück zum Wanderschild. Schöne Nachmittagswanderung mit aussergewöhnlichen Einblicken in die Erdgeschichte. Der Weg ist 6,4 km lang und hat 100 Höhenmeter.
Einen schönen Ausklang kann man bei der Winzergenossenschaft Herxheim genießen.
Alternative:
Statt im Tal zurück zu gehen, kann man auf kleinen Pfaden durch den südlich gelegenen Hang zur Hangkante aufsteigen und zuletzt in einem steilen Abstieg auf dem "Rundweg um Leistadt" ins Tal absteigen. Sehr schöne Streuostwiesen und kleinteilige Weinlagen.