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Nur, wo du zu Fuß warst, warst du wirklich!

Licht, Stimmungen, Momente, Bilder, Augenblicke

Diese Seite ist dem Thema Fotografie gewidmet, insbesondere der Naturfotografie. Um die Natur in ihrer Vielfalt zu erleben, muss man hinaus in die Welt. Mit dem Wohnmobil, mit dem Auto, manchmal auch mit dem Flugzeug. Die Wanderungen und Reisen sind also die Grundlage dafür, dass man eine Vielzahl an Landschaften, eine Vielzahl an „Kleinen Wundern“ fotografieren kann. So entsteht mit der Zeit eine individuelle und besondere Sammlung an Motiven. 

Diese Seite soll ein paar Beispiele zeigen, was sich so im Laufe der Zeit angesammelt hat. Allerdings umfasst das Bilderuniversum nur die Zeit nach etwa 2006 – denn erst ab da waren Digitalkameras so gut, dass die Bilder denen aus der „Vor-Digitalen Zeit“ ebenbürtig wurden. Eine der besten Bridgekameras damals, die Sony DSC Cyber-Shot 828, punktete mit 8 Megapixeln und war ein idealer Ersatz als Reisekamera für die in die Jahre gekommene Spiegelreflex mit Rollfilm. 

Zeit ist ein kostbares Gut. Sie fließt ununterbrochen, mal quälend langsam und manchmal zerrinnt sie uns unaufhaltsam zwischen den Fingern. Fotos sind Momentaufnahmen, die die Zeit still stehen lassen. So haben wir als Betrachter die Möglichkeit, uns Zeit zu nehmen. Zum Betrachten des Bildes und manchmal, um uns verzaubern zu lassen. 

Ein paar Beispiele nur

Betrachtungen zur Fotografie

Die Fotografie ist wie das Einbrechen in einen flüchtigen Moment.In einer Hundertstelsekunde wird das Werk erschaffen, welches für das menschliche Auge zu kurz währt, als dass es von ihm vollständig wahr genommen werden könnte. Man sieht ein Gesicht, gestreift vom leichten Flügelschlag des Glücks, dem schwarzen Tüll der Traurigkeit, mit der Sehnsucht eines Wunsches oder dem Ausdruck des Bedauerns - so flüchtig, dass man ohne die Fotografie nichts davon geahnt hätte.

Die Zeit stoppt und die Bewegung gerinnt zu verblüffender Starrheit: Wenn die Zeit aufhört zu vergehen, wird ein Wassertropfen zum unvergänglichen Diamanten. Herunter gerissen wird der Schleier der Vergänglichkeit von Dingen, Menschen, Gesichtern. Die unfreiwillige Geste, ein flüchtiger, sofort wieder vergessener Ausdruck, wird vollkommen bloßgelegt.

Eine gute Fotografie kompromittiert immer. Sie enthüllt stets ein Geheimnis. Etwas, das einem gar nicht gehört und das man doch selbst war. Auf immer ist dieser Moment eingefroren, unserem Blick ausgeliefert. Für den Fotografierten war es nur der Bruchteil zwischen zwei Herzschlägen. Losgelöst vom einfachen Verlauf des Daseins wird dieser vergehende Moment zum Inbegriff unseres innersten Wunsches nach Unsterblichkeit.

Der Verschluß einer Kamera wirkt wie ein Fallbeil, das die Zeit abhackt, planlos Gesten, Reflex und Mimik festhält, vorher nicht existierend und nicht hinterher, aber für immer fixiert in einem Bild.

Faustregeln für ein besseres Bild

Nicht als abschließende Abhandlung über das Fotografieren zu sehen ist diese kleine (und inzwischen in die Jahre gekommene) Zusammenstellung von Tipps. Aber es ist damit leicht für Gelegenheits-Fotografen, bessere Ergebnisse zu erzielen.

Hier geht´s zu den Fototipps [1.741 KB] .


Wiese – Lebensgemeinschaft auf Zeit

Christian Morgenstern dichtete 1897 das Folgende:

Butterblumengelbe Wiese,
sauerampferrot getönt, -
o du überreiches Sprießen,
wie das Aug dich nie gewöhnt!

Wiese ist alljährliche Auferstehung des Lebens nach dem Winter. Aus braunen, kahlen Flächen, spärlich nur von immergrünem Gras bedeckt, explodiert das Leben in jedem Frühjahr. Eine Naturwiese beherbergt eine so große Vielfalt an Pflanzen und Tieren wie kaum ein anderer Biotop. Zunächst sind es die Frühblüher, die schon kurz nach der Schneeschmelze ihre Blüten der stärker werdenden Sonne entgegen recken. Und im Mai beginnt dann die große Vielfalt. Den ganzen Sommer über weichen verblühte Pflanzen denen, die nach ihnen kommen. Bis in den Herbst hinein leuchten die Farbtupfer - bis dann die ersten Winterfröste dem Leben wieder Einhalt und Rückzug gebieten.
Wiese heißt auch, sich bücken zu müssen, um die kleinen Wunder zu sehen. Spinnenräder zwischen grazilen Graßhalmen, bunte Heupferde in den Pflanzenpolstern, bodennahe Etagen bewohnende Käfer und Schmetterlinge, die flatternden Träumen gleich von Blüte zu Blüte schweben.

Wann haben Sie das letzte Mal in einer Wiese gelegen und die kleine Welt um sich herum betrachtet?

Gedanken zur Fotografie

Sich ausdrücken zu können über die eigene Zeit hinaus war schon immer Bedürfnis des Menschen. Das begann in der einfachsten Form bereits in der Steinzeit, als die ersten Menschen sich an Höhlendecken verewigten. Diese Stellen wurden zu Kultstätten, wo über Generationen die Geschichten anhand der Bilder weiter erzählt wurden.

Viel später kam die Schrift hinzu. Sei es die Keilschrift der Sumer oder die Hieroglyphen der Ägypter. Sie ermöglichten es, Informationen auch über längere Zeit im Gedächtnis zu halten wie es Lieder und Wandmalereien konnten.

Und schließlich die Griechen, die eine Blüte der Schreibkunst hervorbrachten mit ihren Philosophen. Schrift bedeutete von jeher Wissen und Macht. Schrift bedeutete auch, etwas beschreiben zu können mit Worten, ohne dass das Beschriebene konkret da sein musste.

Erst seit knapp zweihundert Jahren gibt es die Fotographie. „Licht-Malen“ lautet die altgriechische Übersetzung, oder auch „Licht-Schreiben“. Und damit schlägt die Fotografie die Brücke zwischen dem steinzeitlichen Maler und dem Schriftgelehrten, der mit Worten malt. Denn eine Fotografie kann beides sein: Ein Gemälde oder auch eine Botschaft. Sie kann Zeugnis ablegen von einem Augenblick oder auch einen Zustand beschreiben.

Naturfotografie ist für mich auch die Beschäftigung mit sich selbst. Denn Natur ist allgegenwärtig. Erst wenn man sich mit sich selbst und der eigenen Sichtweise beschäftigt, wird einem die Natur der Dinge bewußt.

Für viele mag ein Spaziergang am Sonntag durch einen Park oder den Wald eine angenehme Erholung vom Alltag sein. Man freut sich an der Sonne und dem Singen der Vögel. Viele gehen auch ins Gespräch vertieft einfach durch die Landschaft, ohne sie indes wirklich wahr zu nehmen.

Als Naturfotograf sehe ich dagegen das Gewölbe der Baumwipfel über dem Weg, die mit dem Teleobjektiv verdichtete Wand aus Stämmen eines Buchenwaldes, den Käfer, der seinen Kopf in die Blütenkörbe der Schafsgarbe versenkt oder das scheue Reh, dessen Kopf aus eine Wiese heraus ragt.

Aus dem Ganzen werden für den Fotografen einzelne Bestandteile. Er kann nicht die Symphonie von Gerüchen, Lauten, Geschmäckern und Licht auf sein Bild bannen. Er kann auch nicht die Dreidimensionalität perfekt wiedergeben. Deswegen schränkt er sich ein, sucht nach dem Besondern, dem Außergewöhnlichen oder Überraschenden.

Und so folgt aus dieser scheinbar aufgezwungenen Beschränkung eine viel bewußtere Betrachtung der Umwelt.

Der spätere Betrachter des Fotos hat nicht das Gesamtbild zur Verfügung, um den Eindruck des Fotografen nach zu empfinden. Darum muß das Bild es dem Betrachter erleichtern, sich darin zu Recht zu finden. Das gelingt am besten, wenn auch der Aufnehmende in dem Bild die Stimmung wieder findet, die er im Augenblick des „Abdrückens“ hat. Erst wenn das Bild und mein Gefühl „stimmig“ sind, ist das Ergebnis in den meisten Fällen ein Bild von außergewöhnlicher Qualität.

Das gelingt nicht immer und oft werden die vielfach vom Fotografen unbeeinflussbaren Randbedingungen es nicht leichter machen. Fehlendes Sonnenlicht, heftiger Wind oder sehr scheue Tiere können es bisweilen unmöglich machen, dass gewünschte Bild zu erhaschen. Auch habe ich nicht immer ein Stativ dabei, weil ich neben dem Fotografieren vor allem gerne Wandere. Da muß es dann oft das „Einbein“ richten mit der Einschränkung, gerade bei langen Brennweiten ein Bild auch mal zu verwackeln. Ein Kompromiss, den man als Hobbyfotograf eingehen kann, wenn man dazu bereit ist, auch mal ohne „Trophäe“ nach Hause zu kommen.

Naturfotografie hat für mich auch etwas zu tun mit Naturliebe. So versuche ich während meiner Arbeit zurückhaltend zu sein und bin auf eine geringe Störung der Natur bedacht. Diese Zurückhaltung habe ich bei vielen anderen Naturfotografen auch beobachtet. So mancher „Hobbyknipser“ achtet nicht auf die empfindliche Pflanzenwelt, wenn er möglichst dich an ein Fotomotiv heran will. An einem belebten Wanderweg ist um so manche Orchidee herum die Wiese großflächig niedergetrampelt. 

Gerade Tierfotografen müssen sich da eher sogar in die Landschaft einpassen, um sich möglichst unauffällig an ihre Fotomotive heran pirschen zu können.

Die Konzentration auf das gewünschte Motiv und das Warten auf den besten Moment zum „Abdrücken“ führen bei mir dazu, dass ich Zeit und Umgebungsbedingungen weitgehend vergesse. Selbst im brütenden Hochsommer und erbarmungsloser Sonne verliert das Schwitzen seine Bedeutung, wenn es heißt, eine Smaragd-Eidechse beim Fangen eines Käfers zu fotografieren. Oder die Kälte im Winter ist vergessen, wenn ein Fuchs entlang des Waldsaums nach seiner nächsten Mahlzeit sucht.

Und wenn man dann endlich die Chance zum „Abdrücken“ bekommt, dann ist das eine Form des Glücks, das Nichtfotografen oft nicht nachvollziehen können. Doch das Foto ist der Lohn für den Weg, den man auf sich genommen hat, um am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Es ist Lohn für die Zeit des Wartens und die vielen Fehlversuche. Es ist auch ein Stück weit eine „Beute“, die man später jemandem zeigen kann. Oft ist die Geschichte des „Making of“ zu einem Bild ebenso spannend oder überraschend wie das Bild selbst.

Bild und Geschichte der Entstehung – dies ist das zentrale Thema dieser Internetseite. Es ist nicht das einzige Thema, aber es steht für viele Fotografen im Zentrum ihres Tuns. Denn in vielen Fällen ist das gut gelungene Foto das Ende eines Weges hin zu diesem Foto – und der Anfang eines neuen Weges hin zum nächsten Foto.