Überaus lohnende Wanderung am Tor zum UNESCO Welterbe Mittelrhein – immer auf breiten Wegen und permanent hervorragenden Aussichten.
Unweit des Mittelalterlichen Foltermuseums befindet sich der Parkplatz zur Seilbahn von Rüdesheim. Hier kostet das Parken „nur“ 5 EUR am Tag. Weiter unten in der Stadt sind das schnell 12 EUR an einem Wandertag.
Wer will, kann hinauf zum Niederwald-Denkmal wandern – oder aber bequem mit dem Kabinenlift die 200m über die Weinberghänge hinauf schweben. Die Aussicht lohnt dieses Vergnügen für 4,50 EUR einfache Fahrt auf jeden Fall.
Von der Bergstation sind es nur wenige Meter bis zu der großen Statue (die 2012 wegen Restauration in ein Gerüst gehüllt ist). Sie wurde 1877 eingeweiht und erinnert an den Sieg über Frankreich 1870/1871. Die Figur ist 10,5 Meter hoch und stellt die Germania dar.
Auf der Aussichtsterrasse an der Statue vorbei geht es hinunter zum Binger Blick. Wir folgen dem Wanderzeichen „Nordicaktiv 1“ und dem Burgenwanderweg den Waldrand entlang und können dabei die Aussicht hinunter zu Rhein genießen. An einer Wegkreuzung folgen wir dem mittleren Weg (der Rheinsteig) leicht bergauf.
Zuletzt steiler nach oben erreichen wir wieder die breite Waldstra-ße und kurz darauf einen Aussichtspunkt (Bank).
Nur wenig weiter auf einer Felsnase befindet sich eine kleine Festung (Rossel) mit Aussicht auf die breite Nahemündung in Bingerbrück. Prächtiger Blick auch hinunter zum Mäuseturm und auf die Ruine Ehrenfeld.
Dem Rheinsteig weiter folgend befindet man sich nur wenige Hundert Meter weiter schon auf der nächsten Felsnase mit Aussicht, nun Richtung Assmannshausen. Zurück geht es etwa 200m weiter bis zur Zauberhöhle. An einen dekorativen Rundbau schließt sich ein gemauerter Gang an, der früher vom Licht, das durch Glassteinen hindurch drang, erleuchtet war. Heute ist es stock-dunkel darin.
Eben geht es nun 10 Minuten weiter bis zu Hotel „Jagdschloss“. Zeitaufwand bis hierher etwa 50 Minuten. Das ausgedehnte Anwesen Jagdschloss liegt direkt neben der Bergstation des Sesselliftes von Assmannshausen. Hier kann man nun bequem hinab schweben Richtung Rhein.
Alternative für Wanderer, die „mehr“ wollen (lohnend!): Man geht weiter gerade aus am Jagdschloss vorbei auf die Straße. Diese senkt sich leicht ab. In der ersten, deutlichen Kurve folgt man dem unmarkierten, aber gut sichtbaren Wanderweg rechts des tief eingeschnittenen Grabens. Der Weg wird bald ebener und führt uns bis nach Aulhausen. Wir folgen der Talstraße nach links bis zum Ortsausgangsschild.
Direkt am Zaun des hellblau gestrichenen Hauses geht es hinab zum Eichbach (nicht ganz einfach, aber sehr lohnend). Nun geht es etwa 1,5 km lang auf schmalem Pfad entlang des kleinen Baches (gelegentlich Wanderzeichen „Goldener Weinrö-mer“). Felsen und tief eingeschnittene Seitentäler lassen einen vergessen, dass 20m über einem die Straße entlang führt. Schließlich wird der Bach von der Kanalisation verschluckt und man steht vor dem Staatsweingut Assmannshausen.
Kurz muß man hinauf zur Straße und dann durch das Gebäude hindurch auf die andere Talseite. Je nach Kondition und Lust kann man nun der Wegmarkierung „Nordicaktiv 2“ weit nach oben gehen (herrliche Aussicht von Schutz-hütte) oder man bleibt in etwa immer auf gleicher Höhe. Bequem gelangt man über die Dächer von Assmannshausen, denn das Tal fällt rasch nach unter ab Richtung Rhein. Entlang des Schriftzuges „Assmannhäuser Höllberg“ erreicht man schließlich mehrere Bänke, die zum Rasten einladen. Tolle Aussicht hinunter – und wer der Straße hinunter folgt (Wanderzeichen Weinrömer), hat um die Ecke auch gute Sicht Richtung Burg Rheinstein und dem Mittelrheintal.
Nach der Pause geht es weiter hinab (Weinrömer, Freiligrath-Weg) bis zur Kirche von Assmannshausen. Der Rheinsteig, der Historienweg und der Wanderweg „Weinrömer“ führen nun wieder aus dem Tal hinauf in die Weinhänge (lange Treppe). Im „Frankenthal“ verlassen wir die Weinberghänge und tauchen ein in den Wald oberhalb der Steilfelsen, die hier den Weinanbau extrem mühsam gemacht haben. Aufgegebene Steinterrassen erzählen von der schwierigen Arbeit. Sonnig und für das Schieferge-stein typisch trocken leitet uns der breite Weg Richtung Rüdesheim. Der Historienweg erläutert mit Informationstafeln immer wieder besondere Details der Landschaft.
Knapp oberhalb der Ruine Ehrenfeld leitet der Weg gerade aus weiter. Doch bald schon muß man sich entscheiden, wie man laufen möchte. Denn unzählige Hangstraßen durchzie-hen das ausgedehnte Gebiet. Man muß nicht unbedingt ganz oben entlang wandern und einem der Wegzeichen folgen – tatsächlich ist der mittlere Weg mit gelegentlichen Abstiegen zu den Erdwegen ent-lang von Felsen und dem Rüdesheimer Rottland der schönste. Und er führt genau wieder zurück zum Parkplatz.
Doch die Orientierung ist schwer, einzig die Richtung ist immer klar. Aber die Aussicht auf die Felsen im Rhein, der Schiffsver-kehr und die kreuzenden Fähren lenken permanent den Blick in die Ferne – und im Herbst kommt man leicht mit einem der Winzer ins Gespräch, die hier in großer Zahl einige der besten Weine des Rheingau herstellen. Bequeme Alternative: Von der Talstation in Rüdesheim aus fährt man hinauf zum Niederwalddenkmal. Von dort wandert man entlang der Aussichtspunkte in 50 Minuten zur Bergstation (Jagdschloss), schwebt hinunter nach Assmannshausen und fährt bequem mit dem Schiff zurück nach Rüdesheim. Und das Ganze für nur 11 EUR pro Person.