Sehenswürdigkeiten, Wanderungen, Reisen (2015-2019)
  • Bananenplantagen auf der Südseite der Insel

  • Eingebettet in Bananenplatagen: Ponta do Sol

  • Die Kirche von Lombada

  • Unterhalb der Häuser beginnt die Levada

  • Links und rechts des Tals sind Levadas zu sehen

  • Tief unten das steinige Bachbett

  • Blick zurück zum Meer und der Kirche von Lombada

  • Überdachter Bachzulauf

  • Der Talboden nähert sich der Levada

  • Überlauf an einem Bach

  • Der Anfang der unteren Levade....gespeist aus der oberen Levada

  • Hier beginnt die Levada Nova - viel fließt nicht im breiten Tal

  • Die obere Levada ist exponierter und weniger gut gesichert

  • Der breite Serviceweg ist bestens hergerichtet nach den Zerstörungen 2009

  • Wunderschönes Seitental mit Wasserfall und Tunnel

  • Hier geht es schon ganz schön weit bergab

  • Rechts ist die Levada auf der anderen Talseite zu erkennen

  • Abkürzung an der nassen Stelle vorbei

  • In den Hügeln drumherum hängen die Wolken fest

  • Wanderer auf der unteren Levada

  • Blick zurück in das enger werdende Tal

  • Abstieg von der Levada Nova zur Kirche von Lombada

  • Die alte Küstenstrasse zwischen Sao Vincenze und Porto Moniz

Levada Moinho und Levada Nova bei Ponta Do Sol

Ein Tal, zwei Levadas - oder etwas länger: Bequem auf der einen Levada ins Tal hinein, etwas höher und ausgesetzter auf der anderen wieder heraus. Insgesamt sehr schöne, bequeme Wanderung mit 10 km Länge und nur 120 Höhenmeter Anstieg, 2:30 Stunden Wanderzeit.

Von der Ringstraße von Ribeira Brava aus Richtung Westen biegt man nach dem dritten Tunnel in Ponta Do Sol ab. Die Tour startet 300m höher an der Kirche von Lombada (ausgeschildert). Die Straße führt durch ausgedehnte Bananenplantagen an hübschen Häusern vorbei. Zuckerrohr hat vor einigen Jahrhunderten die Grundbesitzer hier reich gemacht, heute findet man nur noch wenige Felder mit dem zuckerspendenden Schilfgewächs.

Direkt an der Kirche ist ein Parkplatz. Das Wasser der Levada Moinho rauscht lautstark am Kirchplatz vorbei und verschwindet in einem kleinen Wasserfall im weiteren stark abfallenden Gelände.

Man folgt der Levada taleinwärts. Diese untere der beiden Levadas ist sehr gut gesichert und anfänglich schützt ein Drahtgeländer durchgehend den Wanderer. Tatsächlich geht es auch seitwärts gleich steil und weit hinab ins Tal, dessen Geröllboden erahnen lässt, dass auch größere Mengen Wasser hier herunter rauschen können. Doch auf dem folgenden Kilometer bestaunt man eher die winzigen Felder, die wie in den steilen Hang geklebt wirken. Sie werden von den Ärmeren als Versorgung mit Gemüsen und Früchten genutzt.

Die Levada passiert relativ bald eine Stelle, an der Wasser in einem Wasserfall von oben herunter rauscht. Die Treppe daneben führt von der oberen Levada herab.

Der Ausblick in das bald schmäler und steiler werdende Tal ist überwältigend. Doch sichtbar bleiben die beiden über und über grün bewachsenen Felswände weit voneinander entfernt, getrennt durch den felsige Flussgrund.

Bequem wie es für eine Levada gehört, bringt sie einen in weiten Schwüngen aus dem Gebiet der Terrassenaunbauten unter eine Felswand. Oberhalb im Fels erkennt man deutlich den oberen Levadaweg.

Nun geht es hinein ins schmale Felsental. Gegenüber sieht man in der grünen Wand eine alte Levada entlang laufen. Sie liegt bald unterhalb der Levada Moinho, die immer wieder kleine Steigungen überwindet. Dann rauscht das Wasser deutlich hörbar durch die Betonrinne.

An einem Bach überquert man das Wasser auf Trittsteinen. Danach es wieder weiter um Felsnasen herum und in kleine Seitentäler, öfter nun mit atemberaubenden Tiefblicken zwischen den Bäumen und Büschen hindurch.

Schließlich passiert man nach 4,5 km eine Treppe, die nach oben führt. Es lohnt sich, etwa 100m weiter zu gehen, denn hier wird das Wasser aus dem Flussbett in die Levada eingeleitet. Wenn der Wasserstand es zulässt, kann man auf die andere Seite wechseln und von dort (Picknickplatz) den Wasserfall genießen, der meist von der oberen Levada hier herunterstürzt.

Nochmals etwa 100m weiter im steinigen Flussbett erreicht man die Einleitungsstelle der Levada Nova. Von hier aus kann man den Rückweg starten. Oder man geht kurz zurück zu der Treppe und folgt ihr hinauf zum oberen Levadaweg.

Viele Stellen an beiden Levadas mussten nach den Unwettern 2009/2010 repariert werden. Darum ist der Serviceweg entlang der Levada sehr gut in Schuss und auch recht breit. Dennoch ist der Weg nichts für Menschen, die Höhe schwer ertragen. Mehrmals geht es ungesichert an Schmalstellen vorbei, von denen aus man ungehindert die 300m tiefe Schlucht direkt unter einem sehen kann.

Die Levada Nova wurde an etlichen Stellen aus dem Fels gesprengt. Sie ist deutlich ausgesetzter als die öfter sichtbare, etwa 50m tiefer liegende Levada Moinho.

Nach nur wenigen Hundert Metern biegt der Weg um eine Felsnase herum. Unvermittelt steht man in einem schmalen Seitental, das steil von oben herab kommt. Ein Bach hat sich hier tief durch das weiche Felsgestein gefräst. Links und rechts des mit rundem Geröll gefüllten Talbodens führt der Weg wie auf einem Balkon entlang. Hinter dem Wasserfall kann es kurz recht feucht werden, doch die Betonrinne ist hier mit Betonplatten abgedeckt.

Gegenüber des Wasserfalls verschwindet der Weg für ca. 50m im Berg. Der Tunnel ersparte den Erbauern, in einer senkrechten Wand einen Weg in den Fels drumherum zu sprengen.

Die Levada bleibt eindeutig die spannendere. Über Felsgalerien und an feuchten Stellen vorbei führt sie einen wieder talauswärts. Ein weiterer, kleiner Wasserfall kann man bequem auf einer kleinen Brücke umgehen.

Nach einem Knick steht man dann in der fast pflanzenlosen, hellen Felswand, die man bereits von der Kirche aus gesehen hat. Gut gesichert aber exponiert hat man das ganze Talende vor sich. Kaum zu glauben, wie weit die Häuser in den steilen Hang hinauf gebaut worden sind.

Nach einem letzten, feuchten Felsengang gelangt man dann endgültig wieder zurück in den Bereich der Pflanzterrassen. Nun wird der Weg wieder milder und afrikanische Liebesblumen, Brunnenkresse und allerlei andere Blumen machen die Landschaft bunt. Eidechsen huschen durch die Steinmauern und einheimische Finken hüpfen durch die Büsche.

In der Ferne ist unterhalb die Kirche von Lombada zu sehen, das Ende der Wanderung.

Doch zunächst gelangt man relativ überraschend zwischen die Wände zweier Häuser. Nach rechts folgt man dem steil nach unten führenden Weg zwischen den terrassenförmig angeordneten Häusern. Etwa 50m weiter trifft man auf eine Straße, der man weiter nach unten folgt. Da, wo sie sich gabelt, ist ein schmaler Durchlass in der rechten Strassenbefestigung. Hier führt die steile Treppe vom Anfang hinab zur Levada Moinho. Keine 300m weiter ist man wieder an der Kirche und damit zurück.

Gerald Friederici - Wandern (www.wfgf.de) und Radfahren (www.rfgf.de) - Copyright auf alle Bilder und Texte