Wenn man alles, was man braucht, jeden Tag auf dem Rücken tragen muß, dann ist ein oberstes Ziel, das Gewicht so weit wie möglich zu reduzieren. Es gibt allerdings ein paar Dinge, auf die kann man unmöglich verzichten. Und ein paar Dinge, die gehören einfach dazu, auch wenn Sie nicht unbedingt notwendig sind.
Da die Wanderung von der Wüste über das Gebirge bis in den (Regen)Wald hinein verläuft, Bäche und Flüsse ohne Brücken gequert werden müssen, der Untergrund von sandig über felsig bis morastig sein wird und die Temperaturen zwischen + 45°C und -10°C liegen können, ist Flexibilität angesagt. Dazu gehört mein seit Jahren praktiziertes Zwiebelprinzip - nicht eine dicke Jacke, sondern anpassbar an die gerade herrschende Situation mehrere Schichten.
Das Zwiebelprinzip realisiere ich auch bei meinem Schlafsack, der aus zwei Teilen besteht. Die hochwertige Daunenfüllung bietet auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausreichenden Schutz, hält aber nicht zu warm, wenn die Nächte lau sind.
Weitwandern bedeutet oft, ausserhalb jeden Mobilfunk-Empfangs zu sein. In einsamen Tälern, im Back Country ist oft noch nicht einmal ein Notruf absetzbar. Seit einem einschneidenden Erlebnis auf dem Te Araroa wandert immer auch der Gedanke mit: Wie kann ich mich bemerkbar machen, wenn irgend etwas passiert? Deswegen habe ich mich entschlossen, für diese Reise ein Gerät mitzunehmen, mit dem ich an jedem Punkt der Erde einen Notruf absetzen kann: Das Satelitten-Netzwerk Iridium macht es möglich.
Als Wandersoftware mit detaillierten Informationen zu Wasserstellen, Resupply-Stellen, Abholpunkte, Campgrounds und vielem mehr nutze ich Farout:
https://faroutguides.com/pacific-crest-trail-map/
Meine Ausrüstung (Auszug; keine Werbung, sondern Tipps für andere Weitwanderer!!)
Ohne Bild und dennoch so wichtig: Wanderstöcke! Niemals würde ich eine solche Wanderung ohne meine Wanderstöcke machen wollen. Sie helfen einem, nicht zu stolpern, sie helfen den Knien beim Bergabgehen und entlasten den rucksacktragenden Rücken im Aufstieg. Sogar beim Heidelbeeren-Essen helfen Sie - nämlich dann, wenn man aus der Hocke nicht mehr hoch kommt und etwas zum sich Abstützen braucht :-)
Meine "Elektronik", immerhin 1,2 kgDie "Big Three", Zelt, Schlafsack, RucksackLeichtgewicht Kleidung
22. Februar 2022
Sieben Kilogramm wiegt der Rucksack ohne das Essen und Trinkwasser - das ist 1000 Gramm zu viel. Allerdings weiß ich noch nicht, wo noch abspecken. Das wird knifflig, denn dieses Gewicht werde ich als Grundgewicht immer im Rucksack haben. Zusätzlich kommen dann eben noch Lebensmittel, Wasser und weiter im Norden die Bärentrommel. Dann ist man (sehr schnell manchmal) über dem doppelten Gewicht - und dann wird es echt schwer, denn es geht ja nicht nur weit, sondern auch oft viele Höhenmeter hoch (und wieder runter).
Wohin mit Ausrüstung, die nur wiegt und nicht benötigt wird: Hiker Boxen
Hiker Boxen gibt es an jedem Langstrecken-Wanderweg. Besonders zu Anfang eines Weitwanderweges werden solche Boxen gerne mit Dingen gefüllt, von denen man meinte, sie unbedingt zu benötigen. Doch wenn der Rucksack jeden Tag sich schwerer anfühlt, trennt man sich an solchen Hiker-Boxen Standorten doch gerne mal von allzu schweren Frischhaltedosen, Glasflaschen mit Lotionen, großen Duschgel-Flaschen und zu großen Paketen mit Lebensmitteln. Da jeder Wanderer andere Schwerpunkte setzt, sind solche Hiker-Boxen immer wieder eine (oft auch positive) Überraschung.
Bevor man also in einer Stadt auf Shopping-Tour geht, lohnt sich der Blick in die Hiker Box. Natürlich ist bei manchem unbeschrifteten Beutel mit zweifelhaftem Inhalt eine erhöhte Risikobereitschaft notwendig. Auf der anderen Seite wird man selten Energieriegel in den Hiker-Boxen finden, die den Trail-Hunger vergleichsweise bequem für kurze Zeit verschwinden lassen.
Aber halbleere Gaskartuschen sind am Ende doch noch wertvoll, wenn man ansonsten gar kein Gas mehr für den eigenen Campingkocher-Aufsatz hätte.
Vor allem sind Hiker Boxen jedoch dazu da, sich gegenseitig auf solchen Long Trails zu helfen, anstatt ungenutztes Equipment oder Essen einfach wegzuwerfen.
Hinweise zu dem Wegverlauf und Karten:
https://pctmap.net/