Eine aussergewöhnlich schöne Wanderung für Naturliebhaber. Kaum sonstwo in Deutschland bekommt man Smaragdeidechsen und Gottesanbeterinnen zu sehen. Mit nur 9 km und 330 Höhenmetern eine Wanderung vor allem mit Genußfaktor. Wobei sie jederzeit ausgeweitet werden kann.
Viel ist schon zu finden im Internet über den sagenhaften Badberg im Inneren des ehemaligen Vulkans Kaiserstuhl. Mitten in der Rheinebene erhebt sich das alte Eruptivgestein und hat den Abtragungen durch die Eiszeiten getrotzt. In seinem Inneren verbirgt sich rund um Schelingen, Oberburgen und Altvogtsburg eine Landschaft, die ihresgleichen in Deutschland sucht.
Der bewusst busch- und baumfrei gehaltene Badberg mit seinen steilen Trockenrasenhängen ist umgeben von massiv umgestalteter Landschaft. Ähnlich wie in Thailand sind Terrassen in die Lösshänge gegraben worden, um Platz für den Weinanbau zu schaffen.
Die Wanderung beginnt am Parkplatz Mondhalde in Oberbergen an der K4976/L115. Man folgt hier parallel des Elsengraben der "Gelben Raute" weitgehend eben Richtung Altvogstburg. Nach nur 800 m entlang des Fusses des Badberges erreicht man den Namensgeber: das frei und öffentlich zugängliche Bad am Badberg. Es wird von zwei Quellen gespeisst, wodurch ständig frisches Wasser nachfliesst. So bleibt das Bad auch im Sommer erfrischen kühl und sauber.
Weiter geht es an der steilen Bergkante entlang durch Streuobstwiesen und Weinberge. Das erste, was man von Altvogtsburg sieht ist die Kirchturmspitze. Die winzige Ansiedlung ist bald durchschritten. Einen halben Kilometer geht es mit der Gelben Raute auf dem Radweg entlang der Strasse bis zum Vogelsangpass. Dann steigt der Weg in den Wiesenhängen Richtung Eichelspitz-Aussichtsturm (521 m) an.
Allerdings bleibt man bei einer Bank (Abzweig zum Aussichtsturm, ca. 20 min hin und zurück, lohnend!!) dem linken Weg treu. Kurz geht es durch eine Waldecke, doch dann erreicht man den Abstecher zum Haselschacher Buck. Man sollte den Abstecher nach links hinauf auf den Buckel machen - die Aussicht belohnt einen für die Mühe:
Vor einem liegt das Panorama der gesamte Badberg-Wanderung.
Zurück auf dem Wiesenackerweg erreicht man bald die Robert-Meier-Hütte. Von hier aus folgt man nicht dem Weg entlang der Waldkante wieder hinauf (kleiner Umweg, dafür schöne Aussicht von den Bänken oben am Waldrand), sondern zweigt links ab. Kurz geht es etwas bergab, doch dann folgt die Gelbe Raute dem Hangweg. Bequem leitet einen der Wiesenweg durch die Trockenmagerwiesen. Unter einem, nun zum Greifen nah, sind die obersten Weinanbauflächen von Altvogstburg.
Unterwegs kann man immer wieder erkennen, dass eine alte Lavaschicht hier neben dem Weg eine Geländestufe erzeugt hat. Auf dem schönen Weg erreicht man recht schnell und bequem das Schelinger Kreuz, das im Sattel zwischen Altvogstburg und Schelingen steht. Eine Rasthütte, die bei Regen wie bei strahlendem Sonnenschein Schutz auf dem kahlen Berg bietet, lädt zu einer Rast ein.
Steiler geht es nun hinauf auf den Kamm des Badberges. Die Aussicht weitet sich bis hinauf zum 556m hohen Totenkopf mit seinem charakteristischen Sendeturm auf dem Gipfel.
Der Kammweg bildet den Höhepunkt der Wanderung. Alle Arten von Insekten, Schmetterlingen, Smaragdeidechsen und viele verschiedene Blumen finden in dem Sommers sehr heissen Gelände eine Nische. Und weit geht der Blick hinüber bis zu dem Vogesenkamm, während auf der anderen Seite der Rheinebene der Feldberg herüber blickt.
Zuletzt geht es nach reichlich Aussicht in alle Richtungen steil bergab Richtung Oberbergen. Die Wiesen werden langsam von den Weinbergterrassen verdrängt, bis ein steiler Traktorweg schließlich wieder hinab führt zum Parkplatz Mondhalde.