Kurze, abwechslungsreiche Wanderung zu einem Publikumsmagneten und einem wenig beachteten Nachbarn. Nur 7,5 km lang.
Am oberen Ende des Strassendorfes Pfaffendorf gibt es den Parkplatz Pfaffenstein. Für 3,00 Euro kann man dort den Tag über parken.
Der Aufstieg ist klar vorgegeben. Richtung des markanten Tafelfelsberges Pfaffenstein geht es auf einem alten Betonplattenweg kräftig bergauf. Schon nach fünf Minuten ist der Waldrand erreicht. Nun geht es mit einer langen Reihe von Treppen im schattigen Wald bergauf. Ziel der Treppen ist der immer schmäler werdende Kamin des "Nadelöhrs". Selbst die Eisentreppe wird im Aufstieg schmäler, bis schließlich ein Durchschlupf unter einem Felsblock hindurch erreicht wird, den man mittels kurzer Leiter durchsteigt: das Nadelöhr.
Kurz darauf ist man auf der Hochfläche und kann links sogleich zu einem Aussichtspunkt, von dem aus u.a. der Lilienstein gut zu sehen ist. Etwa 100 m weiter biegt erneut links ein weiterer Weg zu einem Aussichtspunkt ab. Kurz vor dem Felsplateau geht es links in einem schmalen Spalt bergab. Stahltreppen und eine Leiter führen hinab zu der Goldschmidt-Höhle, in der ein Geldfälscher nach seinem Ausbruch 1854 aus dem Gefängnis für einige Wochen gehaust hat.
Zurück auf der Hochfläche folgt man dem breiten Wanderweg zu der Gaststätte Pfaffenstein, neben der ein 29m hoher steinerner Aussichtsturm aus dem Jahre 1904 aufragt. Hier ist es an sonnigen Wochenenden um die Mittagszeit sehr voll. An der Gaststätte vorbei geht es Richtung Barbarine. Diese 43 m hohe Felsnadel ist das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Sie musste bereits mehrmals saniert werden, um ein Herunterfallen des Kopfes zu verhindern. Seit den 1970igern ist das Klettern dort vollständig verboten. Der Weg zu ihr beinhaltet auch wieder einige steinerne und eiserne Treppen und schmale Durchschlüpfe. Die Felsnische, von der aus der Turm zu sehen ist, kann höchstens von acht Menschen gleichzeitig betreten werden....auch ein Grund, belebte Wochenenden für die Tour zu meiden.
Zurück auf dem Herweg biegt man nicht zu dem bequemen Abstieg ab, sondern geht zurück bis zur Gaststätte. Hier zweigt nach links (Süden) der Klammweg ab.
Meint man bei der ersten schmalen Klamm schon, das wäre der Höhepunkt, so belehrt einen der erste Knick des in luftiger Höhe verlaufenden Betonplattenweges eines Besseren. Es wird noch schmäler und die extrem glatten Wände rücken noch näher zusammen. Dann schlüpft man aus dem Spalt heraus und steht in einem kleinen Felskessel.
Der Weg besteht nun aus großen, behauenen Steinplatten. Etwa 200 m lang ist die Strecke bis zu dem Wanderschild, das im Sattel zwischen Pfaffenstein und Quirl entweder nach Pfaffendorf zurück oder weiter zum Quirl weist.
Im schattigen Wald erreicht man den kurzen Aufstieg zum "Kanonenweg". Der Tafelberg mit der größten zusammenhängenden Hochfläche wurde früher landwirtschaftlich genutzt. Doch ab etwa 1870 wurde das verboten. Die militärische Stellung gegenüber der Festung Königstein machte den Berg "gefährlich".
Der Kanonenweg führt mit großen, behauenen Sandsteinplatten hinauf zur Hochfläche. Direkt oben angekommen ist rechts ist ein Aussichtspunkt, von dem aus der Pfaffenstein gut zu sehen ist.
Von dem Aussichtspunkt führt ein schmaler Pfad immer dem östlichen Felsrand des Quirl folgend weiter. Er erreicht nach etwa 400 m eine deutlich sichtbare Abstiegsspur. Etwa 30 m weiter gibt es eine Aussichtsstelle mit Blick auf die Festung Königstein.
Der Abstieg ist nicht lang aber steinig - und der einzige sinnvolle Durchstieg der steilen Felswände. Kurz rechts erreicht man die größte Schichtspalthöhle der Sächsischen Schweiz. Der Diebskeller (Diebshöhle) erstreckt sich etwa 40 Meter weit in den Hang hinein, ohne indes irgendwelche spektakulären Eigenheiten zu besitzen. Die rußgeschwärzte Decke erzählt von vielen Feuern, die hier schon die Dunkelheit erleuchtet haben. Nicht umsonst heißt eine benachbarte Biwakhöhle.
Von der Höhle aus leitet ein bequemer Waldweg bergab. Er bringt einen Richtung Königstein.
An einem Sportplatz vorbei folgt man zuletzt nach rechts dem Querweg, der einen an den Feldern entlang nach einem Kilometer wieder zurück zum Aufstiegsweg knapp oberhalb des Dorfes führt.
Die kleine, aber abwechslungsreiche Runde ist 7 km lang und dauert etwa 2,5 Stunden.