Lange, anspruchsvolle Wanderung zu einer aussergewöhnlich schönen Felsnase über dem schmälsten Fjord Norwegens - sehr lohnend.
Das Jordalen zweigt bei Stahlheim von der E16 nach Norden hin ab. 2015 ist die Auffahrt in das Tal noch eine abenteuerliche Fahrt durch einen in den Fels gesprengten, unbeleuchteten und unbefestigten Tunnel, der sich die Felsenschlucht mit dem wild dem Tal entgegen stürzenden Näröydalselvi teilt. Doch ein größerer, bequemer Tunnel durch den Berg ist in Bau und wird auch dieses Strassenabenteuer beenden. Noch aber geht es steil bergauf und man hofft, dass es keinen Gegenverkehr gibt.
Es gibt zwei Zustiege zu der Wanderung. Eine ist ausgeschildert und beginnt an der Stelle, an der der Jordalselvi die Schotterstrasse quert. Die Stelle ist markiert und ein Wanderschild schickt einen hinauf zum Hof Slettedalen.
Der zweite Aufstieg zur Wanderung aus dem Jordalen heraus erfolgt an der Stelle nach dem Hof Nosi, an der ein Fluß überquert und Maut erhoben wird. Der unmarkierte Weg beginnt an einer kleinen Hütte mit Stall. Links des deutlich größten Baches geht es auf einem deutlich sichtbaren (Schafs-)Pfad steil bergauf. Schnell gewinnt man so an die 200 Höhenmeter und eine gute Übersicht über das weite Tal. Dann wird die Steigung geringer und Sumpfwiesen begleiten den weiteren Aufstieg. Zur Zeit der Schneeschmelze oder nach viel Regen ein recht feuchtes Unterfangen, das sich aber gut gehen lässt.
Nach einer weiteren Abflachung beginnt der von niedrigen Weiden und Heide überwucherte geröllige Teil. Das Talende ist bereits zu erkennen. Man steigt insgesamt gut 800m bis zum Kamm nach oben. Und verlässt dabei zuerst den Baum- und Buschbereich und dann auch die niedrigen Weiden- und Heidekrautflächen. Zuletzt muß man in bereits alpin anmutender Umgebung dem Bach nach rechts folgend die niedrigste Stelle im rechten Kamm anpeilen (also nicht bis ganz hinten ins Tal gehen). Über einen sanften Kamm geht es in etwa 500m Wegstrecke zu dem nebenan liegenden Talabschluß des Slettedalen (markierter Aufstieg).
Von dieser Stelle aus (1417m) kann man die Bakkanosi bereits sehen. Allerdings ist der Gipfel so unbedeutend, dass er kaum zu erkennen ist. Grob kann man sich daran orientieren, dass man im rechten Winkel auf den deutlich sichtbaren Kamm zuwandern muss. Zwei Seen werden rechts passiert und der bequemste Abstiegsweg in eine Senke (Lyngskaret) gesucht. Dabei muß man leider etwa 60 Höhenmeter Verlust in Kauf nehmen. Von der tiefsten Stelle des Sattels aus geht es wieder bergan. Das geröllige Gelände erschwert das Vorwärtskommen - wenn nicht noch große Schneefelder aus dem letzten Winter übrig sind.
Das gar nicht so große Steinmannerl am Gipfel des kaum den Kamm überragenden Gipfels ist nun ein guter Zielpunkt, obwohl einige weitere Steinhaufen den Weg anzeigen.
Etwa 700m nach dem Sattel erreicht man schließlich den Gipfel. Ihm vorgelagert in Richtung Fjord liegt die namensgebende Felsnase etwa 20 Höhenmeter tiefer. Von Ihr aus hat man einen atemberaubenden Blick von 1350 m Tiefe auf den schmalen Näröyfjord. Der Fels bricht hier senkrecht in Tal ab und man schaut senkrecht auf die Kirche der kleinen Ansiedlung Bakka am Ufer des Meeresarms.
Der Rückweg erfolgt auf dem Herweg (alternativ könnte man auch vom Sattel in das Slettedalen absteigen (der offizielle, aber auch im oberen Teil weitgehend weglose Aufstieg), muss dann aber etliche Kilometer auf der Schotterstrasse zurück zum Ausgangspunkt laufen.
Durch den Gegenanstieg kommt man über die 950 m reine Höhendifferenz zwischen Einstiegshöhe und höchster Höhe hinaus: 1140 Hm, 17 km, 5-6 Std Wanderzeit
60°54'42.6"N 6°45'01.5"E