Es gibt viele Wege hinauf zum Gipfel des Monte Grona (1736 m) - einer verlangt ganz ordentlich Klettersteigerfahrung und Mut: der Sentiero Centenario, der einen in zwei Stunden zum Gipfel hinauf führt. Der Einstieg liegt auf 1350 m Höhe, der Ausstieg nach 386 m Kletterei auf 1736 m.
Die Fahrt hinauf zum Parkplatz oberhalb von Breglia ist rau und eng. Doch lohnt sich die Auffahrt, spart man sich doch eine ganze Menge Höhenmeter dadurch. An Sommertagen wird es hier dennoch ziemlich eng.
Der Aufstieg durch Wald ist zunächst angenehm und stetig steigend. Doch dann öffnet sich an der Baumgrenze der Blick auf den Comer See. Nun geht es fast eben hinüber zum schon gut sichtbaren Ref. Mennagio. Von der Terasse der kleinen Hütte aus hat man einen fantastischen Blick über den südlichen Teil des Sees.
Eben folgt man dem Pfad in Richtung der Feratta. Er schmiegt sich an die steilen Wiesenhänge und führt zu einem Sattel. Hier steigt man kurz steil bergab zum Einstieg des Klettersteiges.
Es geht direkt gleich richtig los und die Felsnase erfordert Armkraft beim Aufstieg. Das ummantelte Stahlseil für das Klettersteigset und die Kette zum Festhalten vermitteln jedoch einen zuverlässigen Eindruck.
So schwingt sich der Klettersteig durch die von steilen Wiesenflächen durchzogene Felswand von Felsrippe zu Felsrippe. Steile glatte Wände wechseln sich mit kurzen kaminartigen Abschnitten ab. Immer wieder gibt es gute Aussichtsplätze, von denen aus man die Umgebung genießen kann. Bald erreicht man eine Höhe, von der aus man herrlich den südlichen Teil des Comer Sees überblicken kann.
Nach einer recht anstregenden Kletterstunde kann man an einem Querweg aussteigen. Unmittelbar an diesen Ausstieg geht es erneut nahezu senkrecht bergauf, Krampen helfen beim Aufstieg durch die glatten Kalkwände.
Ein zweiter Ausstieg kurz vor dem Gipfel wird in einer Scharte passiert. Danach geht es schnurstracks aber nicht mehr allzu schwer zum Gipfelkreuz des Monte Grona hinauf.
Von hier oben hat man einen herrlichen Rundblick vom Comer See bis zum Luganer See. Weit geht der Blick auch in Richtung der Zentralalpen.
Vom Gipfel führt ein kurzer Klettersteig über abgespeckte Felsen hinab zum Graskamm. Dem folgt man Richtung Nordenwesten (Alpe Nesdale). Alsbald geht es in kurzen, steilen Serpentinen hinunter zum langestreckten Kamm Richtung Bregagnino (1905m). Hier trifft man auf den Abzweig Diretissima Rif. Menaggio. Dieser Abstieg ist steil, führt jedoch schnell zurück zum Aufstiegsweg. Man kreuzt in an der Hütte, folgt dann aber den Drähten der Materialseilbahn. Der serpentinenreiche Abstieg folgt den Stahlseilen bergab. Nach etlichen Kehren biegt er jedoch endgültig in einen schmalen Taleinschnitt ab. Kurz danach wird der schmale Pfad zu einer Forststrasse, die weitgehend eben zurück zum Ausgangsparkplatz führt.