Diese Wanderung aus dem Drivdalen heraus auf die Hochebene des Dovrefjells gehört zu den schönsten und einsamsten Wanderungen in Fjordnorwegen. Bei diesem Aufstieg auf markierten Wegen verlässt man die rauschende Driva bei der Bahnstation Kongsvoll (Fjeldstue mit frei zugänglichem Botanischen Garten) und steigt im niedrigen Birken- und Weidenwald auf.
Schlagartig bleibt nach etwa 160 Höhenmeter Anstieg der Wald hinter einem und man befindet sich oberhalb des Waldes. Der größte Teil des Nationalparks liegt oberhalb der Baumgrenze, weswegen sich einem die weite Landschaft in ihrer ganzen vermeintlichen Kargheit zeigt. Doch bedecken nach wie vor den Boden Birken und vor allem Weiden – nur dass sie kaum höher als 20, 30 cm werden. Auf etwa 1200 Höhenmeter führt der Weg hinein ins eiszeitlich geprägte Stroplsjödalen.
Langgestreckte Schwemmflächen begleiten die Stropla, die ihr Quellgebiet unterhalb des einzigen Gletschers des Parkes hat: die alles überragende 2286m hohe Snöhetta beherbergt zwei stark geschrumpfte Gletscherreste.
Das Stöladalen ist das erste große Seitental nach Norden hin und bei jedem Besuch ergab sich bislang eine Begegnung mit den Tieren, die den Dovre Nationalpark so bekannt gemacht haben: wild lebende Moschusochsen. Der Weg zweigt entweder kurz nach der Waldgrenze ab und überquert eine sumpfige Hochfläche oder kurz vor der Brücke, die nach etwa 8 km den Zufluss aus dem Stöladalen überquert. Das Tal ist ein noch abgelegenerer Ort wie der Wanderweg zum Wanderheim Reinheim, weswegen die Chancen gut stehen, hier den urweltlichen Moschusochsen zu begegnen.
Neben den Verwandten unserer heutigen Kühe sind auch Wildpferde in kleinen Herden im Gebiet des Nationalparks unterwegs. Es lohnt sich, die Augen offen zu halten.