Sehenswürdigkeiten, Wanderungen, Reisen (2015-2019)
  • Der Anfang des Waalwege gleich spektakulär

  • Durchaus beeindruckend viel Wasser wird hier transportiert

  • Stete Wegbegleiter: die Apfelbäume entlang des Waals

  • Wo keine Äpfel angebaut werden ist es Wein

  • So manche gemütliche Strausswirtschaft wartet auf den Wanderer

  • Schloss Lebenberg über großen Wingert-Flächen

  • Eine Waalglocke - früher ein Signal dafür, dass unerlaubt Wasser abgezweigt wurde

  • Blick nach Norden Richtung Meran

  • Aufstieg zum Marlinger Höhenweg

  • Nicht die schönste Wegstrecke auf dieser Wanderung

  • Fühlen sich an den sonnigen Hängen über Meran heimisch

  • Regenschauer über Meran

Marlinger Waal, Marlinger Höhenweg

Entlang eines der schönsten und längsten Waalwege Tirols mit herrliche Aussichten auf Vinschgau, Etschtal und das Meraner Becken. Eine sehr lohnende Wanderung. Der Rückweg über den Marlinger Höhenweg ist dagegen weniger beeindruckend. Anstieg insgesamt 475 m bei 19 km Strecke, ca. 5 Std Wanderzeit

Der über 250 Jahre alte Marlinger Weg beginnt in Töll. Unmittelbar an der vielbefahrenen Straße SS38 ins Vinschgau hinein ist links vor dem Orteingang ein Parkplatz. Hier beginnt auch der Marlinger Waalweg (und endet der Marlinger Höhenweg). Zunächst geht es entlang des nicht mehr genutzen Teils des Waales. Fast drängen einen die Felsen vom schmalen Weg, doch der ist gut gesichert. Bald schon hoch über der Stilfser Joch Strasse schlängelt sich der Weg die Felswände entlang.

Dann strömt in dickem Strahl aus einem Rohr das Wasser in den Waal. Seit einigen Jahrzehnten kommt es von der Etsch durch einen Stollen an diese Stelle. Von nun an folgen wir dem kühlen Wasser Richtung Tscherms. Ein kurzes Stück müssen wir auf gut gesichertem Holzsteg frei über dem steilen Abgrund gehen, während der Waal durch den Fels geführt worden ist. Dann beginnt der bequeme Teil.

Noch gehen wir Richtung Südosten, überqueren die Schienen der Vinschgau-Bahn und folgen im schattigen Wald dem Waalweg. Doch nach etwa 1,5 km dreht der Hang Richtung Süden. Meran liegt nun unter uns und gegenüber sieht man den Bergrücken von Dorf Tirol, wie er sich von der Mutspitze herab in das Meraner Becken schiebt. Dahinter das Tor zum Passeier Tal. Und Richtung Süden, Richtung Bozen, die völlig ebene Fläche des Etschtals. Die gesamte Fläche ist ausgefüllt mit Apfelplantagen.

Der Weg bietet alles, was einen der besten Waalwege um Meran ausmacht: etliche Strausswirtschaften mit grandioser Aussicht, uralte Kastanienbäume, Laubengänge unter Weinreben, herrlichen Hangwald, Tiefblicke in steile Täler, die halbrund sich der Sonne öffnen und den Wein gedeien lassen. Immer wieder gibt es Sitzbänke, laden kleine Verkaufsstände ein zum Apfelkauf oder Mosttrinken.

So wandelt man von einem Tal voller Äpfel in das nächste, unmittelbar durch die herrliche Landschaft oberhalb der Streusiedlung Marling.

Nach der Schenke Waalheim und Querung der Strasse hinauf nach Tschigg erreicht man bald das Schloss Lebenberg. Unterhalb des Burgberges geht es in ein weites Halbrund hinein. Hier dominiert der Weinanbau. Kurz danach erreicht man die Leitenschenke. Hier endet der Talweg und es beginnt der Aufstieg Richtung Marlinger Höhenweg.

Etwas unscheinbar zweigt hier von der Strasse rechts hinauf der Weg 33b ab. Er geht steil entlang einer Apfelplantage nach oben. Nach etwa 100 Höhenmeter Anstieg erreicht man den Heidenhof. Er bietet weit über Hundert Gästen Platz auf der riesigen Terrasse. Schöner Ausblick auf das Schloss Lebenberg.

Auch von Heidenhof aus geht es steil bergauf mit dem Weg 33b. Nun geht es durch einen uralten Kastanienbestand. Bald erreicht man die letzten Wingerte und steigt im Wald weiter auf.

Bei etwa 800 Höhenmetern (300 Höhenmeter Aufstieg) erreicht man bei der Ruine Holdersberg die Strasse hinauf zum Gasthaus Hofer.

Ab hier geht es auf der Strasse etwa 600m bergab. Dann trifft man auf die Fahrstrasse von Basling herauf. Ihr folgt man zum Haus Innerholzmaier, was leider einen guten Kilometer Teerstrase bedeutet - nun wieder bergauf.

Kurz vor dem Haus zweigt der Weg links in einen Waldweg ab. Und dort bleibt er auch, was im Umkehrschluss bedeutet, dass bis auf ganz wenige Ausnahmen keine Sicht ins Tal vorhanden ist. Und die freie Fläche bei Senn am Egg (Gaststätte) liegt schon fast wieder im Vinschgautal.

Insgesamt bleibt der Höhenweg viel zu häufig im Wald, stören die fast zwei Kilometer 'Betonstrasse gehen' sehr und enttäuscht der Wanderweg doch stark nach dem herrlichen Waalweg. Daher bietet sich als Alternative an, mit dem Bus eine Strecke des 14,7km langen Waalweges zurück zu fahren.

Von Senn am Egg geht es schließlich nachhaltig nach unten. Das Haus Rastbichler macht seinem Namen keine Ehre. Hier wird nichts ausgeschenkt und der Weg wirkt verwahrlost.

Nach gut 300m Abstieg erreicht man bei der Eisenbahnüberquerung wieder den Waalweg. Nun sind es noch rund 1,5 Kilometer bis wieder zurück zum Ausgangspunkt

 

Gerald Friederici - Wandern (www.wfgf.de) und Radfahren (www.rfgf.de) - Copyright auf alle Bilder und Texte