Immer wieder begeistert der Blick auf die gut erhaltene Marksburg, die wie der Archetyp einer deutschen Burg aussieht. Aussichtsreiche Stellen wechseln mit schattigen Waldabschnitten. Der Rheinsteig beweist für einige Kilometer auf dieser Rundwanderung seine aussergewöhnliche Qualität als Fernwanderweg.
Die Tour kann man gut an der Strasse nach Dachsenhausen beginnen. An einer Staumauer findet sich gegenüber ein kleiner Parkplatz. Von hier aus steigt der Wanderweg (sogar als B6 gekennzeichnet) sanft an. Dem Wald aus Steineichen sieht man an, dass er von der Sonne und dem felsigen Untergrund nicht viel zum Wachstum geliefert bekommt. Der alte Waldweg ist nur noch ein Pfad, führt aber sehr schön durch den Hang. Unter gelegentlichen Felsvorsprüngen entlang erreicht man schließlich eine hervorragende Aussichtsbank. Die Marksburg und der Rhein liegen vor einem, Braubach zu Füssen.
Nach einer Pause geht es weiter, nun wieder leicht bergab. Bald erreicht man einen Querweg, der hinauf zum „Pankert“ führt, wo drei alte Schlote der ehemaligen Blei- und Silberhütte stehen. Tatsächlich hat man in drei Rauchgas-Abzügen die giftigen Gase bis hier oben hingeführt, damit sie nicht im Rheintal hängen blieben.
Auf einem breiteren Waldweg geht es weiter bergab. Schließlich kommt man in Braubach an, quert die Strasse und läuft hinter der Schreinerei weiter bis zum Friedhof. An seiner Rückseite führt ein schmaler Treppenweg bergab. Bald ist der Abzweig zum Rheinufer erreicht und mit dem „Rheinsteig“ geht es nun wieder bergauf. Der schmale Weg zeugt von der Mühe, der sich frühere Winzer in den steilen Hängen unterworfen haben. Stetig gewinnt man an Höhe und von einer Rastbank aus kann man erneut hervorragend auf die Komposition Rhein, Braubach und die Marksburg darüber schauen.
Der Rheinsteig folgt weiter dem schmalen Steig. Schließlich, an einigen hochgelegenen Schrebergärten vorbei (Schattenbank) erreicht man eine Hütte.
Ab hier wird es für anderthalb Kilometer sehr bequem. In dem sonnendurchfluteten Hang mit seinen Steineichen geht es eben in Richtung des Dinkholder Baches.
Zuletzt allerdings muß man gute 120 m in Serpentinen in das nicht enden wollende Tief des Bachtals absteigen. Man kommt an einer ummauerten, gefassten Quelle vorbei. Das der „Sauerborn“ kein normales Wasser spendet, sieht man der Farbe des Quellengrundes an: rostrot.
Eine Sitzgruppe lädt zu einer Pause ein, denn nun folgen 220 Höhenmeter Anstieg. Leider ist der größere Teil davon eine breite Forststrasse, die wenig Freude bereithält.
Oben angekommen befindet man sich am Rande des Rhein-Lahnkreis Krematoriums, eines hochmodernen Gebäudekomplexes mit Parkanlage drum herum.
Der Weiterweg ist gekennzeichnet durch eine breite, geschotterte Waldstrasse, die man nicht verfehlen kann. Ein Lichtblick ist die Felsnase „Schauinsland“. Der Abstieg von etwa 15 Höhenmetern dorthin lohnt sich, denn man schaut durch das Tal des Mühlbaches auf die drei Schornsteine und die Marksburg - weit im Hintergrund Burg Stolzenfels und der Rittersturz bei Koblenz.
Weiter geht es auf dem geschotterten Waldweg, bis man wieder die Hütte vom Vormittag erreicht hat. Hier geht es nun scharf links auf dem Zufahrtsweg zu den Schrebergärten sanft bergab. Erst kurz vor dem Mühlbach zweigt der Wanderweg (B6) links ab und lässt den Schotter schnell vergessen. Nach 500 m steht man wieder an dem Staubecken und ist damit wieder am Ausgangspunkt.
14,6 km 620 Höhenmeter 4 Std Gehzeit