Sehr schöne, abwechslungsreiche Wanderung mit viel Aussicht und einem bequemen Abschluss, der aber im Sommer warm ist. Dafür ist die Durchquerung der steilen Wand oberhalb der B9 vom Aussichtspunkt Maria Ruh zum Loreleyblick herrlich schattig.
Man kann die Tour in Urbar am Ortsausgang beginnen - aber auch an jeder anderen Stelle, zum Beispiel in Biebernheim. Vom Urbarer Ortsrand geht es quer durch das schöne Dorf Richtung Loreleyblick Maria Ruh. Der sonst immer belebte Aussichtspunkt ist in Coronazeiten (2020) verweist. Den Blick hinüber zu dem berühmten Felsen verändert das nicht. Etwas den Rhein hinab erkennt man gut Burg Katz über dem Ort Sankt Goarshausen.
Nach dem Ausblick folgt man dem Burgenwanderweg direkt an der Kante entlang. Er führt alsbald hinab in den unberührten Hangwald. In gut zu gehenden Serpentinen geht es immer tiefer hinab bis ein düsteres Bachtal gequert wird. Der dünne Faden Wasser füllt den felsigen Wasserpfad kaum - es wird wohl anders sein, wenn ein Gewitter plötzlich große Wassermassen herab spült.
Es geht bergan nach der Schlucht und dem Abzweig hinunter zur B9. Stufen erleichtern den Aufstieg, bis erneut ein Bachtal gequert werden muss. Doch dann erfolgt der letzte schnelle Aufstieg zur Steilkante. Hinten dran wölben sich sanft die Felder, zum Rhein hin stürzen sich die Felsen fast senkrecht hinab.
Kurz nach dem Aufstieg aus dem Tal erreicht man eine überdachte Bank: die Loreley liegt vor einem (kurz davor ist eine Liegebank in der prallen Sonne). Allerdings steht in Frühjahr und Herbst nur früh am Morgen oder spät am Abend die Sonne gut auf dem Felsen.
Von dem fantastischen Aussichtsplatz, der dem von „Maria Ruh“ gleichkommt aber ruhiger liegt, sind es nur etwa 300 m bis zu einem weiteren Aussichtspunkt, von dem aus man besonders gut St. Goarshausen und die Burg Katz (Katzenellenbogen) sehen kann. Exponiert auf einer Felsnase steht gegenüber die gut erhaltene und ausgebaute Burg.
Erneut sind es nur etwa 300 m, bis man einen weiteren schönen Aussichtspunkt erreicht: Wackenberg an den Pforten zu Biebernheim. Etliche Bänke laden zu einer Rast ein. Unter einem liegt dicht gedrängt St. Goar mit der mächtigen Burg Rheinfels darüber.
Nun geht es bequem ins Dorf hinein. An der Kirche vorbei geht es bis zum Ortsrand, den man an einem winzigen Bach durch Wiesen wieder verlässt (IVV - Wanderzeichen). Über die Kreisstrasse hinweg geht es weiter durch Wiesen empor, bis man den Waldrand erreicht. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Aussichtspunkt „Spitzen Stein“ (412 m). Eine Liegebank am Waldrand lädt nochmals zu einer Pause ein.
Die Verbindungsstrasse nach Urbar überquerend sind es noch etwa 200 m und ein kurzer Anstieg. Dann steht man an dem dominat auf den Gipfel aufgepflanzten Aussichtsturm. Rechts daneben ragt der „Spitze Fels“, eine Felspyramide aus verwitterten Felsresten und der kleine, alte Aussichtsturm aus den Büschen.
Die Aussicht reicht zwar bis zu der östlichen Rheingraben-Kante mit den Burgen Katz und Maus, aber irgendwie ist es doch hauptsächlich ein Turm über einer weiten, extensiv genutzten Landschaft.
Der Abstieg über ein kurzes Stück felsigen Grats und dann weiter durch den Wald ist sehr schön. Schließlich gelangt man aber auf einen befestigten Feldweg, der einen nahezu eben, aber auch für etwa anderthalb Kilometer schattenlos zurück zur Zufahrtstrasse führt. Nun noch kurz an einer schattigen Sitzgruppe und einem Kastanienbaum vorbei, dann erreicht man auch schon wieder Urbar.
Nach Biebernheim ist das gelbe IVV-Wanderzeichen ein guter Wegweiser.