Lange und anstrengende Gebirgstour mit viel Aussicht, einem Klettersteig und anstrengendem Wanderweg über ein scharfkantiges Karstplateau. Die lohnende Wanderung hat eine Länge von 17 km bei 790 m Aufstieg und 1100 m Abstieg.
Im Kleinen Walsertal geht es bei Riezlern von der Auenhütte mit einem Sessellift etwa 300m bergauf Richtung Hoher Ifen (9,60 EUR Bergfahrt).
Der Felsschild des Hohen Ifen liegt mit etwa 80-150m hohen, senkrechten Felsflanken mit ca. 30° Schräglage auf dem eigentlichen Berg.
Von der Bergstation geht es im Sommer mit vielen anderen Wanderern im steilen Zickzack hinauf zu einem Sims, von dem aus man das erste Mal komplett die Ifenmauer sehen kann.
Getrennt durch ein kleines Tal geht es auf einer Felsstufe entlang parallel der Felswand bergauf (rechts davon der hässlich anmutende Winterskilift) .
Nach etwa anderthalb Kilometer zweigt in der Ifenmulde der Aufstiegsweg links ab (500m zuvor musste man bereits einmal links gehen statt dem Weg hinauf zum Hahnenköpfle (2085m) zu folgen).
In steilen Serpentinen geht es durch die Schutthänge unterhalb der Felsen hinauf zum Wandfuß. Hier beginnt sofort der Klettersteig. Er leitet seilgesichert entlang der nahezu senkrechten Wand über Felsstufen hinauf, wobei nur wenige Stellen wirklich kritisch sind.
Nach etwa 80 Höhenmeter steigt man oben aus der Wand heraus auf eine schräg abfallende Wiesenhochfläche. Welch ein Gegensatz zum Steilfels, der diese Fläche begrenzt. Der folgende sanfter Aufstieg bringt einen weitere 170m höher. Dabei geht es immer in gebührenden Abstand entlang der senkrecht abfallenden Kante.
Spektakulär ist am Gipfel die Aussicht. Nach fast drei Seiten stürzen die Wände senkrecht nach unten und nur die Dohlen können sich gefahrlos über die Kante stürzen. Nach Westen bricht eine der Talwände unter einem mit der kleineren Ausgabe der Ifenmauer vom Gottesackerplateau ab. Das nur 100m niedrigere Hahnenköpfle sieht winzig aus im Vergleich zum Gipfel - und auch im Vergleich zur riesigen, dahinter liegenden Fläche des Gottesacker-Plateaus.
Man muss auf dem gleichen Weg wieder absteigen. Allerdings kann man nach dem Klettersteig vom Wandfuss Richtung Hahnenköpfle absteigen. Die lange Schotterfahrt bringt einen fast direkt zur Sommers nicht bewirtschafteten Bergadler-Hütte.
Ein Wegweiser führt einen direkt unterhalb des Hahnenköpfle durch einen ersten Teil des Gottesackers.
Das massive Kalksteinriff ist durch Schmelzwasser und die kalkauflösende Kohlensäure im Regen in viele Bruchstücke aufgelöst worden. Überall sind tiefe Löcher, in denen das Wasser versickert. Schmale Felsrippen dazwischen erlauben das Laufen auf diesem Minenfeld aus scharfkantigem Kalk. Doch ohne Markierung wäre man recht aufgeschmissen. Weswegen man die Tour auch nur bei guter Sicht gehen soll.
Nach dieser vegetationslosen Ebene geht es zwischen weiteren zum Teil gewaltigen Flächen blanken Fels bergauf und bergab durch niedrige Latschenkiefernbestände. Die Wegbauer hatten es nicht leicht, einen halbwegs brauchbaren Pfad zu finden. Und so ist man nach rund 3 km doch recht froh, vor sich die Senke zu erblicken, von der aus es nur noch bergab geht.
Kurz vor der "Gottesackerscharte" beginnt dann der Abstieg nach rechts durch eine langgezogenen Riss. Immer etwa 15-25m tiefer läuft man durch diesen schmalen Spalt.
Lange Zeit geht es sanft bergab über rutschige, abgerundete Fels und feuchte Erdstellen. Dann kommt bei einer Hütte eine frühgeschichtlicher Lagerstätte (archäologisches Denkmal). Danach steigt der felsige und durchwurzelte Weg im Wald weiter ab.
Die erste Querstrasse lässt man ungenutzt links liegen und steigt weiter ab. Der zweiten befestigten Strasse folgt man dann aber nach rechts bergab. Man steigt immer weiter ab bis der Talgrund erreicht ist. Man folgt der Fahrstrasse gerade aus an einem Gehöft vorbei.
Dann Aufstieg über betonierten schmalen Weg hinauf zu Haus, Eintritt in den Wald mit befestigtem Weg.
Nach Wasserspeicher bergab und in 10 Minuten zurück zu Talstation.
Weg auf Karte: