Lange. aussichtsreiche Wanderung mit Abkürzung per Bahn hinauf und langem Abstieg am Nachmittag. Länge 15km, 580m Aufstieg und 1230m Abstieg, etliche Meter klettersteig-ähnlich, aber leicht.
Die Mittagsbahn bringt einen vom Süden Immenstadts binnen 25 Minuten über die Mittelstation bequem weit nach oben. Ausreichend Parkfläche ist vorhanden - und an einem schönen Föhnsonntag ist die auch weitgehend ausgebucht. Für 10 EUR pro Person geht es gemütlich mit dem Sessellift hinauf. Bis zur Mittelstation ist es vor allem der Blick auf Immenstadt. Danach fesselt einen der immer umfassender werdende Blick auf die Berg rund um Oberstdorf.
Von der Bergstation (1430m) aus geht es auf bequemen Wegen zunächst zum Bärenkopf (1479m). Es sind nur wenige Höhenmeter bis zu dem mit einem Gipfelkreuz gekrönten Felshaufen.
Danach geht es in eine sanfte Wiesensenke, von der aus der Pfad nun steil ansteigt. Zum Glück immer im Bereich von Bäumen und Büschen, so dass Schatten den Aufsteigenden vor der Sonne schützt.
Es geht recht weit bergauf, bis man - zuletzt baumlos - unter der Steilwand des Steinebergs (1660m) ankommt. Die charakteristische Nagelfluh-Felswand geht es nahezu senkrecht über eine fast 30m lange Leiter bergauf (es gibt eine bequeme Umgehung, ca. 15 min mehr). Dann steht man unmittelbar neben dem Gipfelkreuz auf dem sanft zur anderen Seite abfallenden Grat. Schön zieht sich der Weg etwa 100m entlang der senkrechten Flucht, die weit oberhalb des Steigbachtals Richtung Westen zieht.
Mit einem sanften Wiesenweg nach links startet nun die Gratwanderung in Richtung Stuiben. Immer so weit wie möglich oben auf der Felsrippe geht es in sicherem Auf und Ab die Abbruchkante des schräg stehenden Gestein entlang. Herrliche Aussicht mal auf den Rückweg weit unten, mal auf die Bergkette Richtung Hindelang.
Schließlich geht es seilgesichert eine schräge Felsplatte hinunter (dies ist die unangenehmste Stelle der Wanderung und bei Nässe kitzelig). Etwa 20 Höhenmeter geht es eine schmale Felsstufe entlang bis zu einem kleinen Sattel.
Direkt dahinter geht es wieder weiter den Grat entlang, der aber zusehens schmäler wird. Schließlich weicht der Weg nach links aus und es geht hinab in eine Gratunterbrechung. Leider sind die Kiesel aus dem Nagelfluh-Gestein eine recht rutschige Angelegenheit beim bergab gehen.
Die Herbstluft riecht herrlich frisch und letzte Blumen locken Schmetterlinge wie den Admiral, den Schwalbenschwanz oder den Kleine Fuchs an. Die Kühe sind bereits auf die niedrigen Weiden im Tal getrieben worden und die Wiesen erholen sich ein letztes Mal vor dem Winter. Die Laubbäume zwischen den dunklen Tannen zeigen ein deutliches Herbstkleid, das bei strahlendem Sonnenschein seine bunte Seite zeigt.
An der niedrigsten Stelle des Grates trennen sich die Wege. Nach rechts geht es direkt hinab zur Alpe Grund. Doch allzu sehr lockt die halbrunde Berggestalt über den großen Wiesen der Alp.
Der linke Weg führt sogleich über neu angelegte Holzstufen bergan. Erneut geht es über einen langen Grat. Zunächst noch unterhalb der schmalen Felsrippe, doch dann immer steiler hinauf auf ihr. An einer Weggabelung unterhalb einiger Felsen kann man auch den oberen Weg nehmen, der etwas ausgesetzter ist und gelegentlich die Hände erfordert. Alle anderen folgen dem unteren Weg, der schließlich auch aufsteigt und auf den anderen trifft.
Kurz danach kommt die letzte Steilstelle. Über eine schräge Felsfläche geht es unmittelbar an der Abbruchkante entlang an einem Stahlseil. Nicht ganz ohne, aber auch nicht wirklich gefährlich.
Nur noch etwa 100m eben weiter erreicht man das ebenfalls sanfte Gipfelplateau des Stuiben (1714m) mit einem tollen Panoramablick. An Sonnentagen ist man hier oben gewiss nie alleine.
Auf der Rückseite des Gipfels geht es auf einem breiten Wiesenweg einige Meter hinab in eine Senke. Von dort führt ein gut hergerichteter Weg schräg den Hang hinab. Bald erreicht man einen geschotterten Almenweg, der in fünf Minuten hinab zur Alpe Grund führt.
Dort ist eine umfassende Bewirtung sicher. Von der schönen Sonnenterrasse aus hat man am Nachmittag einen herrlichen Blick auf den Kamm, den man einige Stunden zuvor gerade überquert hat.
Nun geht es Richtung Immenstadt. Die Zeitangaben auf den Schildern dienen eher zur Verwirrung, denn sie wiederholen sich oft ohne Änderung - trotz zurück gelegter Wegstrecke.
Es geht eine steiles, rutschiges Wiesental bergab. Schließlich erreicht man einen schöne Wiesengrund (Hintere Krumbachalpe (1358m), an dessen Waldrand es eben nach links bis zu einem Bach geht. Die vier dicken Holzstämme zeigen deutliche Spuren der Tausende von Füsse, die sie schon sicher über das munter dahinfließenden Wasser gebracht haben.
Nun beginnt ein langer Abstieg durch Wald (direkt am Anfang lohnt links ein Abstecher zum Wasserfall).
Nie allzu steil führt der Pfad nun auf anderthalb Kilometer 250m hinab ins Steigbachtal. Man trifft schließlich auf einen breiten Schotterweg, dem man nach rechts folgt. Er leitet entlang des Baches hinab Richtung Immenstadt. Nach einer ersten Brücke passiert man bald (nicht von der Strasse aus sichtbar) das älteste Bayerische Wasserkraftwerk (Stausee und Rohre stammen aus 1890).
An einer weiteren Brücke geht es rechts wieder über den Bach. Kurz steigt man hinauf Richtung Mittelstation. Doch in der ersten Kurve geht es gerade aus eben zur Alpe Hochried (910m). An ihr vorbei zweigt der Weg bald nach links ab. Nun ist es wieder ein Pfad, der uns steiler hinab Richtung Immenstadt führt. Entlang der Rohrleitung und schließlich darüber hinweg kommt man zu einer letzten, mit Stahlseil gesicherten steilen Treppe. Noch weitere 10 Minuten, dann steht man wieder unmittelbar an der Talsstation (730m).