Skip to main content
Nur, wo du zu Fuß warst, warst du wirklich!
  • Die Weinberghänge am Eingang zum Eisbachtal

  • Solarenergie, wo einst Raketenabschußrampen standen

  • Die "Kuhlöcher" - Dolieneneinbrüche im Kalkboden

  • Weitblicke sind garantiert

  • Blick hinab nach Asselheim

Wanderung bei Asselheim / Grünstadt

Zwischen Monsheim an der Pfrimm und der Deutsch-Französischen Grenze bei Schweigen-Rechtenbach erstreckt sich ein durchgehender Gebirgskamm, der die Oberrheinische Tiefebene nach Westen hin begrenzt (das östliche Gegenstück ist die Bergstrasse am Rand des Odenwalds).

Zwischen Grünstadt und der Grenze ist dieses Randgebirge komplett bewaldet und markiert den Beginn des Pfälzer Waldes. Dieses Gebiet wird die Haardt genannt. Zu Füßen der gut 300 – 500 Meter höheren Berggipfel des Haardtrandes breitet sich eines der größten deutschen Weinbaugebiete aus. Jährlich kommen zehntausende Besucher in diese Landschaft, um sich auf bequemen Wegen in hügeligen Weinbergen zu erholen oder im Pfälzer Wald den Zauber des größten Waldgebiete Deutschlands zu genießen. Warme, sonnige Sommer, kühle Bachtäler und kleine Waldseen, hervorragende Aussichtsplätze in den Hängen der Haardt und eine in den zahllosen, kleinen Weinorten gepflegte Tradition der Herzlichkeit und Willkommenskultur machen jeden Urlaub in dieser Ecke Deutschlands zum Genuß.

Es gibt zahllose Wanderwege für jeden Geschmack. Ausgedehnte Waldwanderungen oder kurze Ausflüge zu einer der vielen Burgen. Nördlich von Grünstadt flacht das Randgebirge ab und die Hochflächen werden landwirtschafltich genutzt. Bei Monsheim beginnt der Übergang ins Rheinhessische Hügelland mit seiner bisweilen an die Toscana erinnerenden Landschaft.

Eines der Täler, die den Pfälzerwald Richtung Rhein entwässern, ist das Eisbachtal bei Grünstadt/Asselheim. Die Hänge am Durchbruch in die Rheinebene sind zum Teil zu steil für eine sinnvolle Nutzung. So gibt es zahllose Busch- und Heckeninseln, die sich wie ein Fleckenteppich bis nach Bockenheim an der Weinstrasse entlang ziehen. Hier sind herrliche Wanderungen in der halboffenen Landschaft möglich. Neben einer grandiosen Aussicht über die Rheineben gibt es auch vieles in der Nähe zu beobachten und zu sehen. Schmetterlinge bevölkern ab Ende März die blütenreichen Weißdornhecken und Hummeln umschwirren die Blüten der Obstbäume. Reh- und Wildschweinspuren beweisen die Fülle an heimischen Leben und die seltene Küchenschelle zeigt an, dass man sich hier auf einem kalkreichen Boden bewegt. Die Vögel zwitschern bis weit in den Sommer hinein ihr Lied, bis schließlich die manchmal erdrückende Hitze des Hochsommers die Landschaft stumm werden lässt. Erst der kühlere Herbst lässt das Leben wieder in seiner ganzen Fülle auftauchen. Die Distelfinken sammeln nun geschickt die Samen der langsam trocken werdenden Gräser ein und allenthalben wird geerntet, was der Sommer reifen ließ.
In den Wingerten sammelt sich das Licht der Sonne in den Trauben, konzentriert sich auf zu dem, was später dem Wein Geschmack und Gehalt geben wird.

Wanderung

Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist der Parkplatz an der Langgasse von Asselheim beim Weingut Schlipp. Von hier aus geht es entweder Richtung Friedhof (rechter Abzweig) oder zum Weinsteig (linker Abzweig). Beide betonierten Wege führen langsam hinauf auf die Hochfläche.

Auf dem linken Weg kann man etwa hundert Meter nach dem Friedhof schon links abbiegen (es gibt zwei Abzweigungen vor dem alten Friedhof, beide möglich). Es geht durch Buschhecken bergauf. Im Gewirr der Wege kann man nicht verloren gehen, da die Landschaft offen ist und man sich immer wieder orientieren kann.

Auf der Hochfläche gibt es einen kleinen Flugplatz (Quirnheim), bei dem es auch ein Motorradmuseum gibt ( https://www.motorrad-technik-museum.de/). Eine alte Raketenstation der Amerikaner wurde sinnvoll umgenutzt und produziert heute Solarstrom. Direkt hinter dieser noch heute von Stacheldraht umgebenen Anlage gibt es eine etwa 200x200 m große Fläche, die einen spannenden Einblick in die Erdgeschichte gewährt. Hier, in den Kindenheimer Steinlöchern, wurde lange Zeit Kalkstein unterirdisch abgebaut. Dieser Kalkstein ist Zeuge für ein einstiges Meer, das in erdgeschichtlicher Zeit hier das Land bedeckte. Heute hat sich eine typische Kalktrockenrasen-Flora gebildet, die landschaftsgärtnerisch betreut wird. Wegen der ungesicherten und trotz Bauschuttverfüllung zum Teil tiefen Löcher ist etwas Vorsicht geboten. Sie entstanden zum Teil durch Auslaugung des Bodens. Etliche Kühe stürzten in früheren Zeiten zu Tode, weil die zu dünne Erddecke über den Höhlen unter dem Gewicht der Tiere einbrach.

Auf dem Weinsteig geht es weiter an Kindenheim vorbei hinunter nach Bockenheim an der Weinstrasse.

Das Weintor in Bockenheim ist das nördliche Ende der Weinstrasse und lädt zu einer Pause ein, bevor es in den Weinbergen wieder zurück geht nach Asselheim.