Will man schnellstmöglich noch weiter hinauf in den Norden, kann man an Lulea vorbei bis zur Norwegisch-Finnischen Grenze fahren. Hier, bei Tornio am nördlichen Ende der Ostsee geht es zunächst beidseitig der Grenze nach Norden.
Die norwegische Strasse ist merklich besser wie die finnische, die aber mehr Fahrspass bringen kann, wer es mag. Spätestens bei Korteniemenpaa muss man auf die finnische Seite und auf die E8 wechseln. Von hier aus geht es durch die subarktische Landschaft etwa 130 km weiter, bis bei Palojoensuu die Strasse 93 nach Alta abbiegt.
Weitere 250 km geht es durch eine tundrenähnliche, recht öde, gleichförmige Hochebenenlandschaft, bis man wieder die E6 erreicht.
Von hier aus sind es Luftlinie kaum noch 150 km bis zum Nordkap. Doch sollte man auf jeden Fall der ehemals nördlichsten Stadt der Welt – Hammerfest – einen kurzen Besuch abstatten.
Bei Skaidi folgt man dazu der Strasse 94. In Hammerfest liegt einer der größten Umschlagplätze für verflüssigtes Erdgas. Die etwas vorgelagerte Insel Melköya mit den riesigen Tanks ist deutlich zu erkennen. Eventuell liegt auch eines der großen Schiffe mit den orangenen LPG-Tanks am Kai.
Hammerfest selbst ist recht schmucklos. Daran ändert auch die bunte Bemalung der Häuser nicht viel. Wer einen sehr schönen Überblick über die Landschaft haben möchte, fährt im Ort nach Osten. Am Ortsausgang trifft man auf den steinigen Tyven Trail. Er führt hinauf auf den 418 m hohen Tyven. Allerdings führt auch eine Strasse hinauf, denn den grandiosen Aussichtsplatz teilt man sich mit einer kleinen Hütte mit Übernachtungsmöglichkeit.
Von Hammerfest aus geht es zurück zur E6. Bei Oldernfjord biegt für die letzten Kilometer bis zum Nordkap die E69 ab. 120 km weiter im Norden erreicht man die mautpflichtige Insel Mageröya mit dem berühmten Nordkap.
Variante Lyngenfjord - Nordkap
Biegt man bei Palojoensuu nicht Richtung Alta ab, sondern fährt weiter nordwestlich die finnische Grenze entlang (sehr einsame Strecke), so erreicht man nach etwa 200 km Skibotn am Lyngenfjord. Die kleine Stadt (Campingplatz, Supermarkt, usw) liegt schön im Schwemmlandkegel des Flusses Ivgolokha, dem man die letzten Stunden gefolgt ist. Das vergleichsweise milde Klima erlaubt bis in einige Hundert Meter Höhe bewaldete Hänge, Darüber ragen schroffe Felsberge auf.
Fährt man durch Skibotn hindurch die E6 Richtung Norden weiter, eröffnet sich auf der anderen Seite des Fjordes ein grandioses Panorama: die Felsberge der Lyngenalpen. Eine sehr schöne Wanderung gibt es bei Birtavarre einige Kilometer weiter nördlich. Doch dazu mehr im Haupttext. Auch zum Steindalsbreen gibt es eine Wanderung, die ebenfalls im Haupttext beschrieben wird.