Vor der Westküste des Afrikanischen Kontinents liegt auf der Höhe der Sahara eine Inselgruppe: Die Kanaren. Acht bewohnte, sehr unterschiedliche Inseln bilden einen Archipel. Von den Nebelwäldern auf La Gomera bis zu der marsähnlichen Landschaft von Lanzarote kann der Gegensatz kaum größer sein. Allen Insel gemeinsam ist ihre vulkanische Entstehung, die noch heute immer wieder in Erinnerung gerufen wird. Zuletzt mit dem Vulkanausbruch 2021 auf La Palma.
Lanzarote liegt nur 140 km vor der marokkanischen Küste und ist durch die Nähe zur Sahara ähnlich wüstenhaft. Über 100 Vulkankegel prägen das Aussehen der Insel. Durch das Fehlen wesentlicher Erhebungen - der Kamm des Famara Massivs erreicht mit maximal 671m Höhe gerade so den Kondensationspunkt, um Wolken entstehen zu lassen - ist die ansonsten recht flache Insel extrem regenarm. Das merkt man der spärlichen Vegetation auch an.
Durch angepasste landwirtschaftliche Methoden gelingt es jedoch in gewissen Grenzen, Lebensmittel wie Kartoffeln, Melonen oder Gurken anzubauen. Dabei macht man sich die Eigenschaft der Lavaasche zunutze, Wasser speichern zu können. Hinter windbrechenden Mauern und in zehntausenden von Mulden kondensiert in den Morgenstunden Wasser und sickert in die aufgeschüttete Lapillischicht (Trockenfeldbau), bevor die aufsteigende Sonne die Landschaft wieder austrocknet.
Lanzarotes Landschaft ist vergleichsweise „eintönig“. Bis auf einige Hundert Dattelpalmen, vor allem im Norden rund um Haria, ist die karge Landschaft – wenn überhaupt - nur von niedrigen Büschen und Gräsern bedeckt. Dennoch zählt sie bei vielen Menschen zu den schönsten Inseln des Archipels. Das liegt gewiss auch an den zahlreichen Badebuchten entlang der rauen und schroffen Felsenküste. Blaues Meer, weißer Sand zwischen schwarzen Vulkanfelsen, viel Sonne im Sommer – wer einen Badeurlaub genießen möchte hier kann er es. Daneben gibt es einige Attraktionen wie Lavaröhren, das Haus des bekanntesten Bewohners von Lanzarote – César Manrique – und zum Beispiel den Botanische Garten.
Wer auch wandernd etwas weniger bedeutende touristische Attraktionen besuchen möchte, der findet hier Anregungen. Einige bekannte, einige weniger bekannte Orte, die zu besuchen sich lohnen. Die meisten Wanderwege sind leicht zu finden (weil abseits des Weges die Lavafelder weitgehend unpassierbar sind). Ausser einigen wenigen Wanderungen (zum Beispiel von Famara hinauf zum Mirador de la Ermita de las Nieves, ca. 680 Höhenmeter) sind auch die Steigungen überschaubar – unangenehmer ist eher das Fehlen von Schatten auf vielen Wegen.