Nach drei Jahren nass-kühlen Sommerurlauben in Norwegen und Schottland sollte es wieder einmal in den Süden gehen. Ursprünglich waren die Pyrenäen angedacht – doch dann fiel der Blick auf eine Gegend Frankreichs, die bisher noch ganz unentdeckt geblieben war: Alpes-de-Haute-Provence und Provence-Alpes-Côte d'Azur mit den zentralen Städten Grenoble und Gap.
Die meisten werden mit dem Namen Provence eher die Mittelmeerküste und die Städte Marseille, Cannes und Nizza verbinden. Doch die Provence ist auch die Verdon-Schlucht und erreicht in den „Hohen Alpen“, dem „Dach der Provence“, eine Höhe über 4000 Metern (Barre des Ecrins, 4102 m). Von der mediterranen Küste der Côte d’Azur über Landschaften voller violetter Lavendelfelder kann man also bis zu Gletschertouren sehr viel unternehmen. Neben dem Fluß Verdon – wegen seiner beeindruckenden Schlucht so bekannt – ist der größte Fluß die Durance, die auf einer Fahrt entlang des immer breiter werdenden Wasserstroms immer wieder neue Landschaftsformen offenbart.
Mit rund 300 Sonnentagen ist die Alpes-de-Haute-Provence Region allerdings auch ein Teil Frankreichs, der sehr trocken und heiß sein kann. Nicht umsonst gibt es für zahlreiche Gebiete Restriktionen, wann man wandern gehen darf, da im Hochsommer bei bis zu 40°C stets eine hohe Waldbrandgefahr besteht. Und so waren in den letzten Urlaubstagen auch die ohrenbetäubend lauten Zikaden die einzigen Tiere, die tagsüber sich an der Hitze erfreuten. Selbst Schlangen und Eidechsen bevorzugten schattige Bereiche, um der intensiven Sonnenerwärmung auszuweichen.
Auf einer Reise mit dem Wohnmobil kann man öfter einmal den Standort wechseln. So war es leicht möglich, mal in den Gebirgszug der Chartreuse zu schnuppern, einen Abstecher in das Gebiet Queyras und Vanoise zu machen, den Naturpark Vercours zu streifen und vor allem in den Ecrins die höchsten Touren zu machen. Und dann ging es über Barcelonette Richtung Verdon. Die Höhenmeter und die Anzahl an Serpentinen, die man dabei auf 100 Kilometer Fahrtstrecke bewältigt, sind enorm – was das Fahren nicht gerade schnell macht. Und so manche Strasse ist auch zurecht für Fahrzeuge über 3,5 to gesperrt: zu schmal, zu niedrig, der Kurvenradius zu eng!
Hier ist die grobe Fahrtroute: