Die Landschaft in Nordschottland ist geprägt von einer atemberaubenden Mischung aus rauen Küsten, weitläufigen Moorlandschaften, zerklüfteten Bergen und malerischen Tälern. Diese Region erstreckt sich oberhalb einer Linie zwischen Inverness im Osten und Kyle of Lochalsh im Westen (dem Tor zur Insel Skye) und bietet eine beeindruckende Vielfalt an natürlicher Schönheit. Das Gebiet ist sehr dünn besiedelt und Ortschaften mit wenigen Hundert Einwohnern sind bereits kulturelle und wirtschaftliche Zentren – beispielhaft Golspie, Thurso, Ullapool und Lairg.
Die Küstenlinie von Nordschottland ist oft von steilen Klippen, felsigen Buchten und sandigen Stränden geprägt. Besonders bekannt ist die Küste rund um das Gebiet von Caithness und Sutherland, wo sich majestätische Felsen und beeindruckende Meeresausblicke abwechseln. Zahlreiche Seevögel, darunter Lummen, Mantelmöwen, Tordalke, Austernfischer und die drolligen Papageitaucher können an zahlreichen Stellen gut beobachtet werden.
Im Inland und etwas südlicher (Aberdeen und Fort Williams) erstrecken sich die schottischen Highlands, die von einer spektakulären Berglandschaft dominiert werden. Zu den bemerkenswertesten Gebirgsketten gehören die Grampian Mountains (Cairngorms National Park) und die Northwest Highlands (Glen Coe). Hier finden sich markante Gipfel wie der Ben Nevis, der höchste Berg Großbritanniens. Die Berge sind oft von schroffen Felsformationen und saftigen Tälern umgeben, zeigen aber auch deutliche Spuren der vergangenen Eiszeiten (Abrundung der Gipfelbereiche).
Moorlandschaften sind ein weiteres charakteristisches Merkmal von Nordschottland. Diese scheinbar endlosen, von Heidekraut, Moosen und Gräsern bedeckten Ebenen erstrecken sich bis zum Horizont und bieten einen mystischen Anblick. Oft sind kleine Seen und Flüsse in diese Moorgebiete eingebettet, was zu einer faszinierenden Mischung aus Farben und Texturen führt. Noch heute wird aktiv Torf gestochen und z.B. zum Dörren des Getreides zur Wiskey-Herstellung genutzt.
Neben den Bergen und Mooren gibt es in Nordschottland auch viele tief eingeschnittene Täler, die von Flüssen geformt wurden. Diese Täler bieten oft eine idyllische Kulisse aus üppiger Vegetation und malerischen Dörfern. Das Tal des River Spey,berühmt für seine Whisky-Destillerien, ist ein gutes Beispiel für solch eine malerische Landschaft.
Die Wetterbedingungen in Nordschottland können ziemlich wechselhaft sein, von stürmischem Regen und Nebel bis hin zu strahlendem Sonnenschein. Diese Vielfaltan Wetterlagen trägt zur Vielfalt der Landschaft bei und verleiht der Region eine raue, aber faszinierende Atmosphäre. Ein bekannter Spruch besagt, dass esin Schottland durchaus „Four Seasons á Day“ haben kann.
Insgesamt ist die Landschaft in Nordschottland geprägt von ihrer Wildheit, ihrerUnberührtheit und ihrer spektakulären Schönheit. Sie bietet Besuchern und Bewohnern gleichermaßen eine reiche Palette an Erlebnissen und Eindrücken. Und wem das nicht reicht, kann sich an den vielen „Castles“ erfreuen oder einen der zahlreichen Gärten besuchen, für die ganz England bekannt ist. Begünstigt durch die Wärme des Golfstroms herrscht ganzjährig ein mildes Klima, so dass selbst im Hohen Norden Schottlands noch Pflanzen wachsen, die man eher in den mediterranen Raum verorten würde.
Einer der berühmtesten Seen liegt ebenfalls im Norden Schottlands: das Loch Ness –für sein angebliches „Ungeheuer von Loch Ness“ weltweit bekannt. Er bildet einen Teil des Great Caledonian Canal, der durch das Great Glen die Städte Inverness und Fort Williams miteinander verbindet. Jedes Jahr für zahllose Motorboote und Segelbootfahrer ein Muß – auch wenn 29 Schleusen die Befahrung des knapp 100 km langen Wasserweges durchaus zeitaufwändig machen.