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Nur, wo du zu Fuß warst, warst du wirklich! (Hauptseite ab 2020)
  • Ausblick auf Kiruna

  • Hinauf zum Gipfel des Luossavaara

  • Der ehemalige Tagebaubereich

  • Der aus der Anfangszeit stammende Abbaubereich

  • Das Wetter verschlechtert sich zusehens

  • Teile der Stadt werden um 3 km verlegt, vor allem die Altstadt

  • Weiterfahrt zum Abisko Nationalpark

  • Ende und Anfang des Weitwanderweges Kungsleden - je nach Wanderrichtung

  • Am Ufer des Tornetrask

  • Die Felsenschlucht der Abiskojokk

  • Aussichtspunkte des kleinen Rundweges direkt am Touristenzentrum

  • Der Auslass des ehemaligen Kraftwerks

  • Das Zeichen des Abisko Nationalparks in Gold

  • Oberhalb der Strassenbrücke auf dem Kungsleden

  • Hier oben wird es einsamer

  • die hier ruhig dahinströmende Abiskojokk

Die Bergbaustadt Kiruna und der Abisko Nationalpark

Kiruna ist die Bergbaustadt des skandinavischen Nordens. Das immer noch weiter wachsende Bergwerk unterhöhlt inzwischen Teile der Stadt, weswegen die verlegt wird. Ganz neu umfährt die E10 die Stadt großräumig. Dafür leitet sie den Verkehr nun dicht unter dem Aussichtsberg Luossavaara (726m) entlang. Auf einer steilen, geschotterten Piste kann man bis hinauf zum Gipfel fahren. Alternativ bietet sich eine Sesselbahnfahrt (vermutlich erst ab 2023 in Betrieb) hinauf an. Die Aussicht ist schon überwältigend, auch wenn das riesige Bergbaugebiet eindeutig die Sicht dominiert.

80 km weiter erreicht man den Abisko Nationalpark. Die letzte Zapfsäule vor Norwegen ist heute mangels Dieselnachschub geschlossen. Die großen Parkplätze am Besucherzentrum allerdings sind offen und nur halb gefüllt. Seit Kiruna hat es geregnet und die graue Wolkendecke spiegelt sich in den nun grauen Seen. Der riesige See Tornetrask ist gute 70 km langen und beherrscht einen guten Teil der Fahrt.

Direkt an der Straße beginnt der Kungsleden, der Fernwanderweg zwischen Schweden und Norwegen. Auch die Hauptsehenswürdigkeit könnte man hier direkt um die Ecke sehen: der enorme Wasserstrahl, der aus dem künstlichen Felstunnel heraus schießt und in einer 1 km langen Schlucht tosend die letzten Meter hinab zum Tornetrask zurücklegt. Doch es lohnt sich, die Gegend wenigstens auf einer kleinen Wanderrunde zu erkunden.

Die Wanderung beginnt also am Kungsleden-Kunstwerk. Es geht unterhalb der Touriststation hinab in den lockeren, offenen Birkenwald. Der kleine Pfad leitet herrlich verwunschen langsam hinab bis zum Ufer des Sees. Der ist mit seiner Größe so beeindruckend groß, dass es richtige Wellen geben kann. Immer ganz dicht entlang der Abbruchkante geht es nun in Richtung Mündungsgebiet. Eine traumhafte Kurzwanderung mit schönem Blick über den See….wenn das Wetter mitspielt.

Ausserhalb des Vogelschutzgebiets leitet der Pfad dann entlang der breit herunter rauschenden Abiskojokk. Doch schon bald schließen sich die Felswände und man läuft auf 10-20 m hohen Felsenklippen den Pfad entlang. Unten rauscht das blau leuchtende Wasser schäumend vorbei. Besonders gut zu beobachten von einer Brücke aus. 

Ab dem goldenen „Zeichen für Nationalparks“ wandert man bequem auf einem breiten Plankenweg zu den nächsten Aussichtspunkten. Der bedeutendste ist gewiss der, von dem man aus sehen kann, wo das Wasser durch einen künstlichen Tunnel herausschießt. Das Donnern und Dröhnen ist enorm. Hier sollte einstmals ein Wasserkraftwerk Strom erzeugen.

Nach dieser Attraktion geht es in einem beschallten Tunnel (Gesang der Samen) unter der Straße hindurch. Langsam steigt der Weg an, erhält an vielen Stellen ein stählernes Geländer, das so gar nicht in die ansonsten naturbelassene Landschaft passt. Doch einen Kilometer weiter ist das vorbei. Mit roten Kreuzen an langen Stange markiert folgt man dem Winterweg dem nun breit und weniger laut rauschenden Fluß. Gut 2,5 km bleibt der Weg immer dicht an der Abiskojokk. An einer „Meditationsstelle“ zweigt der Rückweg ab (Markierung mit drei Punkten). Er führt leicht bergan. Mehrmals muß man Moore und Feuchtflächen über Holzplankenwege queren. Der niedrige und schüttere Wald gewährt immer wieder mal Ausblicke in die umgebende Landschaft.

Recht bald ist man nach der höchsten Stelle mit etwas Aussicht wieder zurück am Parkplatz und damit nach 8,6 km bereits am Ende der Wanderung - die man aber beliebig ausdehnen kann, denn der Kungsleden, den man entlang der Abiskojokk gelaufen ist, reicht noch 440 km weit. 

Nachtplätze auf der Strecke bis zur Reichsgrenze sind sehr rar gesät, obwohl die Aussichten grandios sind. Die E10 bietet da kaum rechts und links Abzweige.