Eine lohnende Wanderung auf einen Berg, der in keinem Führer erwähnt wird - steht er doch in unmittelbarer Nähe zu dem oft genannten Ryten, von dem aus man den besten Blick auf die Sandbucht Kvalvika hat. Doch der erheblich einsamere Fuglhuken hat auch sehr viel zu bieten durch seinen noch weiter westlich vorgelagerten Gipfel. Allerdings ist der Weg nach dem Aufstieg zum Litlberget ein echter Bergpfad mit der Chance, tief zu fallen, sollte man unsicher sein oder stolpert. Durch den Gegenanstieg kommt man auf insgesamt 800 Höhenmeter bei 8 km Wegstrecke.
Der Morgen beginnt mit von Wolken „gekrönten“ Bergen. Die Sandbucht Kvalvika scheint da die richtige Alternative zu sein. Allerdings beinhaltet der 10 km lange Rundweg auch 4 km Straße - nicht gerade verlockend.
Also bietet sich die Besteigung des Litlberget über der Sandbucht von Medvoll an. Der Campingplatz ist „aus dem letzten Jahrhundert“, bietet aber Platz für gewiss 100 Wohnmobile.
Der Bucht gegenüber ist ein wirklich kleiner Parkplatz am Ende der Straße (Yttersand) direkt unter dem langgestreckten Kamm. Von hier aus startet die Wanderung auf den nur 281m hohen Litlberget…..oder auf den Fuglhuken (Sportliche können auch von der Gabelung oben auf der Hochfläche zum Ryten (543 m) abbiegen).
Langsam und recht bequem steigt der Wanderpfad bergan. Schon nach wenigen Minuten wird die Aussicht grandios. Und mit jedem Meter weiter hinauf liegt mehr von der Sandbucht mit dem sehr breiten Sandstrand vor einem, aber auch die westwärts gewandten Steilabbrüche der Berge von Flakstöya.
Um eine Bergnase herum wird der Pfad steiler und erklimmt die Wiesenhänge in kurzen Serpentinen. An einer Abzweigung geht man gerade aus westwärts. Der Pfad ist etwas schmäler und leitet sanft ansteigend etwa 400 m weiter zu einem Wiesensattel. Ab hier wird der Weg deutlich schmäler. Er leitet zunächst etwa auf gleicher Höhe wie der Sattel in das rechts liegende Trogtal. Allerdings wird er noch etwa 140 m bergab führen in den Sattel zwischen Ryten und Fuglhuken.
Der schmale Pfad wird nicht häufig begangen. Er ist deutlich sichtbar und kann nicht verfehlt werden. Doch er ist mehr oder weniger eine Traverse durch einen ziemlich steilen Wiesenhang, der felsdurchsetzt ist.
Vom Sattel (mit Wasserfall kurz davor) aus geht es dann endgültig hinauf. Der Pfad bleibt immer dicht an der Abbruchkante Richtung der Bucht Kvalvika. Die kann man zeitweise auch fast komplett an der Steilwand des Ryten vorbei sehen. Der Wiesenpfad wird immer steiler und sieht aus der Ferne fast unbesteigbar aus. Mehrmals ahnt man die senkrechte Wand, die sich unter einem auftut: Ausrutschen sollte man hier nicht! Nach etwa 200 Höhenmetern wird der Weg flacher und die Aussicht schon sehr grandios.
Bis zum Gipfel sind es zwar noch etwa 160 Höhenmeter, aber die werden auf einem herrlichen, schmalen Wiesenpfad mit steter, aber sehr angenehm sanfter Steigung bewältigt. Würde man nicht immer wieder in die Abgründe senkrechter Wände schauen, könnte man das Gefühl bekommen, dass man auf einer Almwiese wandert.
Der Gipfel ist unspektakulär und endet an einem Steilabsturz - spektakulär ist die Sicht auf zahllose Berge. Richtung Süden schließen sich die Berge von Moskenesöya an wie zum Beispiel der 902 m hohe Ulvstinden - der allerdings den ganzen Tag in den Wolken steckt.
Bei herrlicher Sonne kann man dort oben an einem schrägen Stein dasitzen und höchst bequem die Wärme genießen…..oder flüchte sehr schnell wieder, wenn Wolken und Wind den Gipfel verhüllen.
Der Rückweg verläuft über den Anstiegsweg zurück. Bei trockenem Wetter ist der steile Abstieg im Wiesenhang unproblematisch zu bewältigen - bei Regen sollte man die Tour vielleicht besser sein lassen. Denn auch die nach dem Sattel folgende Durchsteigung des Felsenrund ist durch den kaum durch Trittspuren gefestigten Weg rutschig und abbruchgefährdet.
Am Sattel zum Litlberget hinüber kann man bei ausreichend Zeit noch sich geradeaus oder sogar links halten. Nach Überschreitung des sanft gewölbten Kamms hat man eine fantastische Sicht auf die Badebucht und die Berge dahinter. Der Abstieg folgt zuletzt aber wieder dem Anstiegsweg.