Die Trotternish Halbinsel auf der Isle of Skye wird von einem Gebirgskamm durchzogen, der nach Osten hin scharf abbricht. Ihr höchster Vertreter ist der 719m hohe Storr. Der Beinn Edra ist mit 611m nicht ganz so hoch, überragt aber die Berge in seiner Nachbarschaft merklich. Der Weg hinauf ist matschig und stellenweise weglos – die Aussicht aber entschädigt für die schlechten Wegstrecken.
Die Wanderung beginnt auf dem kostenpflichtigen Parkplatz zum Fairy Glen, einem zauberhafte Irrgarten aus Hügeln, kleinen Seen und knorrigem, niedrigen Bäumen. Selbst eine Feenburg gibt es. Nachteil: Die maximale Parkzeit reicht nicht aus für den Auf- und Abstieg. Aber andere Möglichkeiten gibt es nicht.
Die Strasse entlang geht es durch das Fairy Glen nach Balnaknock (winzige Ansiedlung). Durch das Viehgatter hindurch geht es dann oberhalb des Bauernhof nahezu eben hinaus in die weite Talfläche unterhalb eines Halbrunds aus flachen Gipfeln. Der Ackerweg leitet über zwei Kilometer bis zu einem letzten Gatter, an dem man das Farmland verlässt. Da keinerlei Wegmarkierungen vorhanden sind, kann man nur irgendwie einen Weg nach links suchen. Es ist keine schlechte Strategie, zunächst dem Zaun zu folgen, bis der nach links abknickt. Nach insgesamt etwa 400 m durch sumpfiges Gelände aus borstigem Gras, Heide und Moorlöchern geht es hinab in ein schmales Bachtal. Die Brücke über den Bach ist nicht wirklich notwendig, dafür aber eine wichtige Markierung.
(Alternativ kann man auch bis zum Ende des Traktorwegs gehen und denn weglos auf den gut sichtbaren Aufstiegsweg zugehen.)
Auf der linken Bachseite leitet ein sehr schmaler aber sichtbarer Pfad etwa 400 m den Bach empor. Es ist ein bezaubernder Wegabschnitt mit Heide, Farn, dem rauschenden Bach und den steil abfallenden Wänden rechts und links. Der richtige Moment für den Aufstieg zu finden ist ebenfalls nicht leicht. Ein breiteres Grasband kurz nach einem kleinen Wasserfall kann als Hilfe dienen. Ist man erst einmal aus dem Bachtal heraus, ist der Weiterweg gut sichtbar vorgegeben: bis oben in die Senke unterhalb des Beinn Edra hinauf zieht sich schnurgerade die Spur einer alten Steinmauer. Ihr folgt der Weg zu 100%, auch wenn immer wieder mal sumpfige Stellen oder ein kleineres Bachtal die Strecke unterbrechen. Auch eine kurze Steilstufe ist zu überwinden und ggf. muß man sich im Auf- und Abstieg mal an einem Fels kurz festhalten.
Auch im letzten Drittel wird der Aufstieg nicht steiler. Dafür wurde es an dem Tag immer windiger. Eigentlich pfiff die ganze Zeit der Wind heftig und Regenschwaden zogen über das Land. Die Berggipfel, die in einem weiten Halbrund des einsamen Hochtals einfassen, bieten keinen Windschutz.
Aus dem Sattel bei 530 Meter Höhe geht es links ca. 500 m weglos aber unproblematisch zum 611 Meter hohen Gipfel (kleines Gipfelzeichen).
Der Blick vom Storr im Süden über die endlose Moorebene zu Fuße der Berge bis zum Quiraing im Norden ist atemberaubend. Staffin an der Staffinbay ist ebenfalls sehr gut zu erkennen.
Leider war an diesem Tag eher der Regenvorhang über der Applecross-Halbinsel vorherrschend, dessen Regenschwaden vom Wind schräg übers Meer gepeitscht wurde.
Der Rückweg erfolgt wie der Hinweg. (Alternativen: Man könnte auch Richtung Quiraing der Bergkante folgen bis zum Parkplatz an der kleinen Verbindungsstrasse zwischen Uig und Staffin. Oder man steigt - zunächst weglos - zur anderen Talseite ab. Nach einem halben Kilometer erreicht man einen Traktorweg, der einen dann bis hinunter nach Uig an die A87 bringt (die letzten 2 Kilometer geteert).)
Leider fehlt auch zurück das kleine Stück Weg zwischen Brücke und Traktorweg auf der anderen Seite des Hügels.
Die Wanderung hat eine Gesamtlänge von etwa 12 km bei 560 m Höhenanstieg.
Erst herunterladen und dann in geeigneter Anwendung öffnen
Link zu Walking Highlands:
https://www.walkhighlands.co.uk/skye/beinnedra.shtml