Keine anspruchsvolle Bergtour zu einem Felsengipfel sondern ein gemütlicher Wanderweg durch Wald und über Almwiesen zu einem kleinen Gipfelkreuz. Der Weg ist hier eindeutig das Ziel - und die Aussicht!
Trotz seines Namens ist der „Grand Rocher“ nur ein sanfter Wiesenkamm, von dem aus man auf Schnee- und eisbedeckte Berge schaut. Der Aufstieg erinnert so auch eher an die Voralpenberge im Allgäu.
Die Auffahrt aus dem auf 450 Meter liegenden Ort Saint Pierre d'Allevard am Bassin du Flumet (See) zum Parkplatz unterhalb des Refuges du Crete du Poulet ist 12 km lang und bringt einen 1000 Meter höher. So bleiben bis zum Gipfel des Grand Rocher rund 500 Höhenmeter anzusteigen.
Der schmale Wanderweg zum Kamm, er beginnt kurz nach dem großen Parkplatz, und weiter zum nicht allzu markanten Gipfel ist bezaubernd. Zunächst geht es durch den Wald. Im Winter ist der schmale Pfad eine Schneeschuhstrecke, jetzt eine willkommene Umgehung des breiten Almweges, der in zahlreichen Windungen die Höhe erklimmt. Vorbei an einem kleinen See steigt der wurzelreiche Steig recht zügig bergan, bis die oberste Almwiese mit moderner Almhütte erreicht ist. Nach einigen Dutzend weiteren Höhenmetern übersteigt man den letzten Weidezaun. Hier stehen die Bäume lockerer und bilden keinen geschlossenen Wald mehr. Die letzten 120 Höhenmeter vergehen im Flug und dann....dann steht man oberhalb eines kleinen, langsam verlandenden Sees und erblickt die schneebedeckten, knapp 3000er der nächsten Bergkette: atemberaubend. Zusätzlich überzieht der Almrausch Anfang Juli die Hänge mit seinem zarten Rosa.
Der Hauptwanderweg geht nun rechts als breite Spur deutlich sichtbar weiter. Erheblich schöner, aber etwas anstrengender leitet vom See ein kleinerer Pfad auf der Ostseite des Kamms entlang. Er steigt schließlich zur Kammlinie der Chaine de Belledonne auf und folgt ihr - mit Sicht in beide Richtungen. Da die noch schnee- und eisbedeckten Alps du Daupiné und, dem Tal gegenüber, die Kalksteinwände des Massif de la Chartreuse. Und vor einem der schmale Pfad auf der Hochalm, der zügig auf den Vorgipfel des Grand Rocher zustrebt. Wer sich den Rummel an dem unspektakulären Hauptgipfel ersparen will, der kann auf dem sieben Meter niedrigeren Grasgipfel seine Pause machen. Denn auch am Grand Rocher (1926m) sind nur ein paar wenige Felsbrocken zu sehen und die Sicht ist weitgehend dieselbe.
Und welche Sicht! Von Grenoble über die Chartreuse, der hinter einem liegende Wiesenkamm und dann, dem tiefen Tal gegenüber, die deutlich alpiner aussehenden Felsgipfel.
Man kann nun der Kammlinie weiter folgen (nach Süden, ca. 600m). (Übliche Variante: Vom Gipfel zurück zum Aufstiegsweg und darüber hinaus zum Refuge du Crét du Polet) An der Stelle, an der der Wiesenweg die Kammseite wechselt, biegt scharf nach rechts eine dünne Wegspur ab. Ihr folgend gelang man in den steilen Hang unterhalb des Kamms. Nur wenige Bäume finden sich zwischen den dichten Almrausch-Büschen, Heidelbeeren und Wacholdersträuchern. Die Sicht ist auch hier famos.
Der Pfad wir nach 100 Meter deutlicher sichtbar und bleibt auch so. Gelegentlich streift man die Büsche mit den Beinen, denn der Pfad ist wohl nicht so oft begangen. Ein Kilometer steigt man so sanft nach unten ab. Dann macht der Weg einen Knick und steigt deutlich steiler bergab.
Hier muß man über den Weidezaun steigen und im Wald etwa 20 Meter schräg nach Norden aufsteigen: Dort trifft man auf einen weiteren Wanderpfad. Leider ist dieses kurze weglose Wegstück schwer zu beschreiben - mit GPS aber leicht zu finden. Auch auf diesem schönen Wanderpfad geht es etwa einen Kilometer durch schütteren Wald und über dicht bewachsene Hänge mit Almrausch.
Schließlich mündet der Pfad in den Aufstiegsweg ein. Nur wenig weiter erreicht man im Abstieg wieder die Almhütte (mit Brunnen). Danach kann man den Almweg oder den Herweg für den weiteren Abstieg nutzen.
Die schöne Runde ist 10 km lang und man überwindet etwa 520 Hm
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