Das Kellerlabyrinth von Oppenheim
Die Grundlagen des Oppenheimer Kellerlabyrinths entstand bereits im 13. Jahrhundert. Die Stadt hatte als Freie Reichsstadt das Recht, vorbeifahrende Kaufleute zum Anbieten ihrer Waren zu verpflichten. Da es ausserhalb der Wehrmauern keinen sicheren Ort gab und innen zu wenig Platz, begann man unter der Stadt Keller zu bauen. In ihnen herrscht bis heute ein sehr stabiles Klima von ca. 17°C und 70% Luftfeuchtigkeit.
Der Boden, auf dem die Häuser stehen, besteht überwiegend aus Löss. Diese feine Mischung aus Sandkörnern, Gips und Kalk ist sehr standfest, aber leicht zu bearbeiten. So entstand ein immer weiter verzweigtes System von Gewölben und Gängen. Sächsische Bergleute sorgten für einen stabilen Ausbau der unterirdischen Grabungen.
Als Oppenheim 1689 in Folge des Pfälzischen Erbfolgekrieges komplett zerstört wurde, baute man die Häuser nicht mehr passend zu den Kellern auf. Sie begannen zu verfallen und wurden aufgefüllt mit Schutt. Nach dem zweiten Weltkrieg gerieten die Keller fast völlig in Vergessenheit.
Durch Bodenabsenkungen und –einbrüche war man Anfang der 80er Jahre gezwungen, die Keller zu sarnieren. Schließlich wurde zu Anfang des neuen Jahrtausends ein 450m langes Teilstück des Kellerlabyrinths zu einer Besucherattraktion ausgebaut. Und 2012 folgte ein weiteres. Bis dahin waren schon mehr als 400.000 Menschen durch den Untergrund von Oppenheim gewandelt.
Insgesamt schätzt man die Länge aller Keller und Gänge auf ca. 40-50km!
Neben dem Kellerlabyrinth gibt es sehenswerte Kirchen (Katharinenkirche), die historische Altstadt mit ihren engen Gässchen und die Burgruine Landskron. Die reizvolle Lage am Steilhang mit den Weinbergen und dem Rhein in der Ebene davor lässt Oppenheim zu einem lohnenden Ziel zu fast jeder Jahreszeit werden.