Garden of Mey, Smoo Cave, Weiterfahrt
Unglaublich, wenige Kilometer hinter John O´Groates und dem im Nebel verschluckten Duncansby Head verschwindet der Nebel und die Landschaft liegt klar da.
Castle of Mey
Um 10.00 Uhr öffnen sich die Tore beim Castle of Mey. Für 6,50 Pfund darf man den umliegenden, dichten und knorrigen Wald durchstromern und vor allem den Eastern Garden sowie den Walled Garden besuchen. Unerwartet für die nördliche Lage ist durch den Golfstrom und die schützenden Mauern ein üppiges Wachsen und Gedeihen möglich. Bis hin zu Tomaten, die in Gewächshäusern heranwachsen, gibt es neben Zierblumen allerlei Gemüse zu sehen. Schön und auch bei Regenwetter ein Plan B. Das Castle selbst ist nicht all zu groß, sieht aber sehr authentisch aus - was das Innere bestätigt. Kann mit einer geführten Tour besichtigt werden.
Dunnet Head
Wenn schon nicht die spannenden Klippen von Duncansby Head bei John O´Groates, so sollte man auf jeden Fall zum Dunnet Head bei Thurso (das liegt allerdings noch ein paar Kilometer weiter) fahren. Die schmale Singleroad führt auch zu einigen traumhaften Nachtplätzen. Zuletzt steigt sie in Kurven an und man erreicht den Parkplatz am Leuchtturm.
Von hier gehen zwei offizielle Wege ab. Einer führt entlang der Einfassungsmauer des Leuchtturmgeländes nach unten. Die Bezeichnung "Birdview" ist eindeutig übertrieben, da ohne Fernglas nur die entfernten Klippen zu bewundern sind.
Der andere Weg führt kurz bergan zu einer fantastischen 360° Rundumsicht. Bis zum Ben Hope und Cape Warth sowie hinüber zur Orkneyinsel Hoy geht der Blick. Selbst der Old Man of Hoy ist zu sehen. Und natürlich - wenn nicht in Nebel - Duncansby Head mit seinem Leuchtturm.
Tipp: Oberhalb der Einfassungsmauer sind einige wenige Häuser. Geht man unmittelbar entlang des Gartenzauns weiter nach oben, folgt man einem schmalen, aber deutlichen Pfad. Er führt zu einer ungesicherten Stelle oberhalb der 200m-Klippen, von der aus man die senkrecht abstürzenden Sandsteinfelsen mit den brütenden Vögeln bestens sehen kann (bis etwa 12 Uhr bei Sonnenschein, dann werden die Schatten auf dieser östlich gelegenen Klippenseite länger.
Thurso, Singleroad nach Westen
Von Dunnet Head geht es nach Thurso, der größten Stadt an der Nordküste Schottlands. Sie hat ein paar Sehenswürdigkeiten vorzuweisen. Gleich bei der Einfahrt fällt das wie aus einem mittelalterlichen Märchen stammende Tor zum Castle of Thurso auf.
Hier kann man einkaufen, essen gehen und einfach nur durch die schmalen Gassen schlendern.
Die Weiterfahrt auf der A836, der einzigen Querverbindung über Tongue nach Durness führt in weiten Teilen durch eine recht eintönige Landschaft. War es zuvor vor allem eine landwirtschaftlich geprägte Landschaft, bedeckt entlang der Küste ein endlos scheinender Teppich von Heidekraut und Gräsern die flach-hügelige Landschaft. Die Strasse ist als Single-Lane ausgeführt mit vielen Passing Places. Gut, wenn nicht so viel Verkehr ist, denn ansonsten ist man ständig am Stoppen und Weiterfahren. Die Frage drängt sich auf, wie das hier mit dem Schwerlastverkehr ist.
Nach Tongue, was nicht mehr ist wie ein paar Häuser an einer Straßenkreuzung, beginnt die lange Umrundung des Meeresarms Loch Eriboll. Fast 30km weit ist der Umweg, den man dadurch fahren muß, um Durness zu erreichen. Dafür hat man allerdings herrliche Blicke auf die Landschaft, die dominiert wird von den beiden Munros Ben Hope und Ben Loyal. Vorbei am Loch Hope geht es hinab zum Meeresarm. Gegenüber kann man bereits entgegen kommende Auto sehen, auf die man in frühestens 15 Minuten treffen wird.
Durness und die Smoo Cave
Durness ist ein kleines Dorf mit Tankstelle, Supermarkt und Postamt. Doch die eigentliche Attraktion ist Smoo Cave. Direkt am Ortseingang von Osten kommend ist ein Parkplatz neben einer öffentlichen Toilette. Unübersehbar führen Treppen hinab in einen Felskanal, der bei Flut weitgehend gefüllt ist.
Ein Bach und das Meerwasser haben die Höhle geformt. Entstanden ist sie, als der Wasserstand noch höher war und die Landhebung noch nicht so weit wie heute war. Die Brandung höhlte das Felsdach aus, das heute oberhalb der Flutlinie liegt.
Man kann kostenlos bis in das Innere der Höhle vordringen. Will mann allerdings weiter, muß man das per Boot tun. Per Schlauchboot geht es unterirdisch ein paar Meter weiter, dann steigt man wieder aus und läuft zu der Stelle, an der der Bach in die Höhle stürzt. Durchaus beeindruckend die 20 Minuten "im Bauch des Berges".
Fahrt zum Ben Hope und Flucht
Da für Morgen der Ben Hope auf dem Programm steht, geht es gute 30 km wieder zurück bis zum Abzweig der Altnaharra Road am Ausfluß des Loch Hope.
Die sehr schmale, einspurige Strasse führt in das Hochtal des Strathmore Rivers unterhalb des Ben Hope. Eine eisenzeitliche Festungsanlage (fast vollständig erhaltener Felsturm ohne Eingang) nach 14 Kilometern markiert in etwa auch den Einstieg zum Ben Hope (Allt na Caillich).
Nach heftigem Regen beruhigt sich das Wetter am späten Abend. Allerdings steigen millionenfach Midgets aus den Gräsern und Moosen auf. Sie sind nur auf eines aus: Blut von Warmblütern.
Leider finden Sie die Undichtigkeiten eines solchen Transporters und bald ist es innen kaum noch zum Aushalten. Da bleibt nur die Flucht zur fünf Kilometer entfernten Küste. Auch hier sind die Biester in der Luft, aber eine leichte Brise gegen Mitternacht vertreibt sie weitgehend.