05.06.2011 Marmorschlucht und Fähre auf der RV17

Norwegen 05-06-2011

Norwegen 05-06-2011

05.06.2011 Marmorschlucht und Fähre auf der RV17

Der Morgen begrüßt uns mit Regen, doch das Wasser auf unserem Nachtplatz direkt am See ist zurück gegangen. Nach dem Frühstück beginnt es aufzuklaren. Und tatsächlich schafft es die Sonne immer öfter, die graue Wolkendecke zu durchdringen.

Wir fahren die restlichen etwa 20km Richtung Melfjord. Der größte Teil der Strecke ist unbefestigt. Wie üblich, sind diese Straßen gut zu befahren….wären da nicht gelegentlich dicke Schlaglöcher.

Aber schließlich leitet uns das Hinweisschild Marmorslottet auf einem noch weniger befestigten Weg, dem wir etwa 4km folgen. Am Ende ist ein größerer Parkplatz (Fiskjönna) und unmittelbar dahinter sind zwei größere Scheunen.

An denen geht die Wanderung vorbei hinten rein ins kleine Tal. Es liegt noch reichlich Schnee und das Schmelzwasser strömt den Pfad entlang. Ohne die undeutlich im Schnee erkennbaren Spuren wäre der Weg kaum zu finden. So aber stapfen wir durch schmale Felsspalten und über feucht-schlammige Hochmoore empor zu einer Weggabelung (ca. 15min). Links (Schild) geht es nun durch ein mooriges Tal mit einem randvollen sich dahin schlängelnden Bach Richtung Gletscherfluß. Nach etwa 350m geht es steil bergab. Den letzten Abschwung erleichtert eine neu gebaute Holztreppe. Dann steht man an einer Felsenge, durch die heute mit Sicherheit ein Spitzenwert an Wasser strömt.

Das Gletscherwasser hat bizarre Strudeltöpfe und andere Formen aus dem Marmorfels heraus gearbeitet. Eine wirklich spannende und schöne Stelle. Leider verlässt uns gerade hier die Sonne für längere Zeit.

Wir steigen schließlich wieder hinauf auf die Talebene. Bald treffen wir erneut auf die Weggabelung. Steil folgen wir ihr noch etwas bis zum höchsten Punkt. Da noch so viel Schnee liegt und wir auch nicht erkennen können, daß die Sicht auf das dahinter liegende Tal zum Austerdalbreen eventuell noch besser werden könnte, drehen wir wieder um. Schließlich wollen wir heute noch zur RV17, der Küstenstraße.

Es geht die rund 140 Höhenmeter wieder hinab zum Auto bei Fiskjönna. Und dann die rund 50km zurück nach Mo i Rana.

Nun geht es auf der E 12 Richtung Fallet. Hier zweigt dann die RV17 ab Richtung Kilboghamn. Es ist eine mehr als 100km lange Fahrt an Küstenstreifen entlang. Mit Ausblicken auf schneebedeckte Berge, ausgedehnte Seen und viel Landschaft. Zwei Tunnel kürzen lange Strecken um Landzungen herum ab, doch es bleibt eine Unternehmung.

Aber schließlich erreicht man das kleine Dorf mit dem Fährhafen. Es ist mittlerweile herrliches Sonnenwetter. Und wir haben Glück: Die Fähre kommt bereits 20 Minuten später.

Nach einem kurzen Abstecher zu einem nahe gelegenen Fähranleger geht es entlang der Helgeland-Küste.

Steil ragen die Felsberge aus dem Meer auf. Schon bald passieren wir an einer flachen Landzunge den Polarzirkel, symbolisiert durch eine Weltkugel.

Dann beginnen die Berge in den Himmel zu ragen. Es ist eine herrliche Fahrt mit vielen Fotomotiven. Und die Fähre kostet bei etwa 1:20 Std Fahrzeit nur 27 EUR (Wohnmobil plus eine Person).

In Jektvik warten schon die nächsten Gäste, während wir die knapp 10km bis zum Straumdal-Tunnel. Hier sehen wir schon den Ort, wo die morgige Wanderung beginnen würde.

Doch wir wollen an die Küste wegen der Mitternachtssonne. Dazu folgen wir einer schmalen Straße 15km lang nach Westen an das äußere Ende der Halbinsel Hödöy. Leider finden wir aber trotz langwieriger Suche keinen Platz. Denn es gilt die Regel: Keine Straße ohne ein Haus am Ende.

In die einzigen Ausweichstelle der Zufahrtstraße stellen wir uns schließlich gegen 22.00 Uhr. Es scheint strahlend die Sonne und wir haben eine geniale Aussicht über das Meer und die Berge. Gegen Mitternacht sind wir dann endlich im Bett.

 
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