Rund um den Quiring, Skye
Der Meall nan Suireamach (543 m) ist einer der großen Berge, die mit ihren ostwärts gerichteten Steilabbrüchen das Gesicht Trotternish bestimmen. Er liegt fast am oberen Ende der Halbinsel bei Staffin.
Im Labyrinth der abgebrochenen Wandteile unter der dunklen Steilwand findet sich der Quirang - ein Bereich mit schroffen Felsnadeln, tiefen Senken und steilen Wiesenhängen.
Der Ausgangspunkt für die Wanderung liegt auf 250m Höhe. Man erreicht den Parkplatz auf einer schmalen Strasse (15%, nach dem Ortsteil Stenscholl von Süden aus kommend; Hinweis "Quirang).
Gegenüber steht ein Wanderschild "Floddygarry über Quirang" und ein ausgeprägter Weg strebt eben der markanten Felswand des Berges entgegen.
Schon die Fahrt hinauf zum Parkplatz hat einen einen Eindruck von der Umgebung gewinnen lassen. Doch nun, keine 200 m vom Auto entfernt, breitet sich vor und neben einem eine Landschaft aus, die unbeschreiblich beeindruckend ist. Die Berge sehen wie heranrollende Wellen aus, die sich nun an der Küste brechen. Sanft das Hinterland gewölbt, doch nach vorne aufgerichtet und dann senkrecht abfallend. Darunter eine weite Fläche bis fast zum Meer hin, bestehend nur aus Moor, Wiese und Grün.
Einer Orgie in Grün gleich wird das Mosaik der Fabrtöne nur durch das bleiche Band der Strasse und den dunklen Strich des Wanderpfades unterbrochen. Und dahinter an schönen Tagen das Blau des Meeres und des Himmels darüber.
Fast bräuchte man nicht weiter zu gehen, hat man doch den schönsten Blick schon gehabt. Doch es lohnt sich, dem zunächst eben und leicht absteigenden Weg zu folgen. Er wird schmäler und erfordert an einigen kleinen Felsstufen Aufmerksamkeit.
Lange geht es auf einem deutlich sichtbaren, bequemen Wiesenweg entlang der senkrechten Felswand. Dann hat man einen Tiefpunkt erreicht, von dem aus es wieder ansteigt. Rechts liegt nun die markante Felsenburg des "Prison". Und links wird der steile Anstieg noch verlängert hinein in die von Felsnadeln und -wänden umgebene Fläche des "The Table". Duch schmale Schluchten unter himmelhoch hinaufragenden Felswänden hindurch erreicht man eine nahezu ebene, grasbewachsene Fäche in der größe eines Fußballfeldes. Beeindruckend das Rund der Felsen, die diesen geheimnisvollen Platz einschließen.
Gerade aus geht es wieder eben weiter. Über einen Zaun hilft eine Art Leiter. Kurz danach umrundet man eine scharfe Felsnase und gelangt in den "hinteren" Bereich der Wanderung. Der Weg bleibt weitgehend im Talgrund, passiert einen fast zugewachsenen See mit Schachtelhalm, überquert eine Mauer und steigt zuletzt in engen Serpentinen kurz zu einem Pass an (auch hier Zaun).
Hier kann man noch weiter in etwa gerade aus gehen und dem Kamm folgen. Der Ausblick vom nächsten Berg auf den Aufstieg zum Meall nan Suireamach ist beeindruckend.
Alle anderen gehen nach dem Zaunübertritt links entlang der Kante zum Gipfel hinauf. Dreimal steigert sich die Steilheit von steil zu ziemlich steil. Immer beeindruckender wird der Blick über die Felskante hinab. Und dann - erreicht man die fast völlig flache Hochfläche.
Ein kleiner Cairn, ein kleiner Steinhaufen markiert den fast höchsten Punkt, bietet Anhalt in der schier endlosen Wiesenhochebene. Nur die scharfe Kante links erinnert einen daran, dass man etwa 200m über dem Herweg steht und es eine senkrechte Wand dazwischen gibt.
Etwa 100m weiter ergibt sich an einer kleinen Nase in der Kante ein sehr schöner Rundblick auf die verschiedenen "Tische" zwischen den Felsnadeln von "The Table". Von oben schaut man hinab in dunkle, tiefe Schluchten und die grünen Wiesen auf den ebeneren Flächen dazwischen. Ein wahrhaft schöner Platz.
Von nun an geht es bergab. Der Weg folgt zunächst noch der Kante. Man überquert einen Zaun, dann folgt man der manchmal etwas vagen Spur durch den Wiesenhang. Es geht zunächst moderat bergab. Bei Sicht liegt vor einem bald der Parkplatz. Doch erst recht spät beginnt der steile Abstieg. Deutliche Wegspuren zeigen an, wo es hinab geht - ansonsten gilt: runter kommt man immer.
Die Überquerung des Gipfelbereichs ab Pass bis zurück zum Parkplatz ist bei einsetzendem Nebel heikel, denn die Wegspur ist oft kaum von Schafswegen zu unterscheiden.
Der Weg ist nicht allzu lang, aber auf jeden Fall lohnend: 320 Höhenmeter, 6,5km Länge