Anreise über Belgien, Clais nach Dover

Die Fahrt hinüber von Deutschland über Luxemburg und Belgien nach England war insgesamt sehr unaufgeregt. Keinerlei Staus. Insofern sehr früh bei Oy Plage (neben Dunkerque) angekommen, einem sehr schönen Naturreservat in den Dünen. Einige Bunkeranlagen erinnern noch an die Zeit kurz nach dem D-Day am Ende des 2. Weltkrieges. Viele verschiedene Seevögel verweilen an den flachen Seen in dem nur von wenigen Wegen durchzogenen Gebiet. Das Pflanzendickicht ist zwar nur maximal zwei Meter hoch, dafür aber undurchdringlich.
Die hohen Dünen am Rand werden per Holzbrücke überwunden. Am Strand nichts Spektakuläres, eben einfach nur ein Sandstrand am flachen Meeresufer. Aber bei schönem Wetter das typische Domizil jener, die an der Wasserfront entlang laufen und Ausschau halten nach dem, was das Meer so angespült hat. Und an so stürmischen Tagen wie heute sogar für Kite-Surfer geeignet.
Calais ist ein riesiger, hässlicher Fährhafen, den sich 4-5 Linien teilen. P&O, DFDS und Seafrance sind die großen, die mehrmals täglich Hunderte von Autos hin und her bringen - daran hat auch der Eurotunnel nichts geändert.

Leider ist es sehr stürmisch. Grau liegt der Himmel über dem aufgewühlten Meer. Nur ab und zu wird die Oberfläche der tobenden Wassermassen silbrig erhellt von einem Sonnenfleck. Schon bald versinken die weißen Kalkklippen von Calais hinter dem Schiff. Möwen reisen im Windschatten des großen Schiffes mit, nutzen kräftesparend die Luftströmungen aus, die die Passagiere alsbald unter Deck vertreiben.
Und kaum eine Stunde später fährt es quer zu den weißen Klippen von Dover.

Der Linksverkehr ist für den, der das erste Mal in England ist, eine Herausforderung. Doch man gewöhnt sich schnell daran. Und als Linkslenker weiß man immer sehr genau, wie weit es noch nach links zur Hecke ist. Denn die wachsen auf Englands Nebenstrassen bis unmittelbar an die Strassenkante. Manchmal sieht man die Einbuchtung, wo die Aussenspiegel denn doch gelegentlich die Hecke berühren.

Kurz hinter Hayes kann man bei St. Mary´s Bay unmittelbar am Uferdamm übernachten. Aussicht auf das Meer und die völlig flache Küste hier.