Besteigung des Ben Ledi (879m, Trossachs)
Diese Wanderung beinhaltet nicht die Besteigung des höchsten Berges (Ben Lomond, 974m), sondern die eines aussergewöhnlich guten Aussichtsberges in den Trossachs.
Etwa 40 km nördlich Glasgows an der A84 zwischen Callander und Strathyre liegt der Loch Lubnaig. An der am Abfluß gelegenen Abzweigung "Strathyre Forest Cabin" liegt unmittelbar hinter der Brücke über den Garbh Uisge der Wanderparkplatz. Von ihm aus steigt sofort der Wanderweg recht steil durch den Wald bergan. Bereits 20 min später und 100 Höhenmeter höher erreicht man den Waldrand. Nun bewegt man sich in einem Rodungsgebiet mit niedrigen Büschen und Heidekraut. Vor einem ragt die breite Wand des Ben Ledi auf. Und hinter einem kann man nun deutlich den Loch Lubnaig sehen, der eingeklemmt zwischen Bergen an heißen Sommertagen Hunderte von Gästen anzieht.
Nach einem Bach und einem Zaun hat man freien Blick in die steile Flanke des Berges, die wir jedoch nicht durchsteigen werden. Statt dessen wandert man stetig bergan zu einem Sattel (Wegrichtungsangaben erübrigen sich wie meistens, weil es nur einen Weg gibt). Dort macht der Weg einen deutlichen Rechtsknick. Über moorige Stellen und viele Grasbuckel steigt man nun weiter an.
Zwei deutliche Einkerbungen mit steilen Gegenanstiegen verlängern die Vorfreude auf die Aussicht am Gipfel.
Schließlich ist auch der letzte Aufschwung bewältigt und man sieht vor sich das Gipfelkreuz. Freilich steht es etwas bemüht auf dem einzigen nennenswerten Fels auf dem runden, grünen Buckel, der den Gipfel bildet. Aber so ist es doch ein "Gipfelfoto" wert.
Die Rundumsicht ist toll. Vom Ben Lomond (974 m) bis Richtung Glasgow überschaut man die vielen Berggipfel der Trossachs. Und zu seinen Füssen liegen nun in voller Schönheit etliche Seen (u.a. Loch Katrine) und der Loch Lubnaig.
Hat man die Aussicht genossen, kann man entweder auf dem gleichen Weg wieder zurück gehen - oder aber weiter wandern.
Über den schmalen Grasgrat geht es in Verlängerung des Anstieges zunächst sanft hinab. Nach einem kleinen Felsgipfel beginnt der steile Abstieg. Der Weg ist vage zu erkennen, grob kann man sich am Abbruch rechts orientieren, an dem es immer weiter bergab geht.
Nach der felsigen Stufe zieht der schmale Pfad durch Gras- und moorige Flecken weiter hinab. Der sanftere, aber weitere Abstieg leitet nach Nordnordwesten in eine Senke (Pass) hinunter und dann entlang eines Baches als breite Wegspur Richtung Loch Lubnaig hinunter.
Man kann allerdings auch der besser sichtbaren Spur folgen, die alsbald steiler werdend sofort nach Osten in das große Tal des Stank Burn führt. Mit etwas Gefühl für Wegführung und Orientierungssinn kann man so recht schnell absteigen.
Der Pfad wird immer steiler und überwindet innerhalb eines Kilometers etwa 350 Höhenmeter. Bald erreicht man einen Bach, der linkerhand seinem steilen Bachbett folgt. Ihn begleiten wir fast bis hinunter zum Talgrund.
Zuletzt geht es über einen Zaun und eine glatte Felsplatte hinunter zur deutlich sichtbaren Hauptwanderstrecke. Eine anstrengende, sehr steile aber schnelle Abkürzung.
Dem breiteren Wanderweg Richtung Talausgang folgend durchwandern wir eine blühende Heide-, Farn- und Graslandschaft. Schließlich ist wieder der Wald erreicht (breiter Fahrweg, Wanderweg geht gegenüber weiter hinab). Nach einem kurzen Abstieg im Wald verläuft der weitere Weg auf der geschotterten Waldstrasse bis hinab zum Loch Lubnaig. Die erste Abzweigung rechts führt an den Forest Cabins vorbei - keine berauschend schöne Teilstrecke, aber nach etwa 1,5 km sind wir eben wieder zurück beim Wanderparkplatz.