03.07.09 Kleine Cir-Spitze (Klettersteig)
Kleiner aber feiner Klettersteig – nicht unterschätzen, aber vor allem genießen
Da die Wettervorhersage bei Radio Bozen heute einen passablen Tag, jedoch am Nachmittag einige Gewitter vorhergesagt hat, trauen wir dem schönen Wetter am Morgen nicht allzu sehr. Also nur eine kleine Tour.
Die morgendlichen Pendler haben uns früh geweckt und so ist es noch früher Vormittag, als wir das Grödner Joch (2121m) erreichen. Dennoch sind alle freien Parkplätze schon belegt. Wir parken auf einem gebührenpflichtigen Platz (4 EUR) und steigen dann über die Fahrstraße zur Bergstation der Seilbahn Danterercepies (2298m) auf. Noch scheint die Sonne und es ist fast schon zu warm. Unsere Knie danken dem recht sanften Anstieg um 180 Höhenmeter.
Unmittelbar oberhalb der Bergstation beginnt der Aufstieg zur Kleinen Cirspitze (2520 m). In Serpentinen geht es einen begrünten Geröllhang hinauf. Weiter oben muss man dann schon mal gelegentlich Hand anlegen, um sich im gerölligen, felsigen Gelände nach oben zu bewegen.
Den Anfang des kleinen Klettersteigs macht eine kurze Leiter. Dann geht es sogleich luftig in die Höhe. Eine kurzes waagrechtes Drahtseilstück bringt einen hinüber zur Hauptwand. Und dort geht es steil im wunderbar griffigen Fels bergauf. Bilder von senkrechten Wandfluchten und über einem stehenden Klettersteig-Gehern sind einem an schönen Wochenendtagen sicher. Denn es sind nur 220m bis zum Gipfel hinauf. Auch wir erleben, dass Gruppen von 20 und mehr Personen sich in einer dichten Schlange den Klettersteig hinauf hangeln. Wir erreichen den Gipfel zum Glück nur mit zwei anderen. So ist noch Platz auf dem kleinen Gipfelblock.
Schnell hangeln wir uns wieder hinunter, um den Nachfolgenden Platz zu machen.
Ein kleines Plateau neben dem Gipfelblock wird unsere Mittagspause. Gespannt beobachten wir die nachfolgende Gruppe Russen, wie sie es irgendwie schaffen, auf dem kleinen Gipfel Platz zu finden.
Wir dehnen die Mittagspause soweit wie möglich aus, doch dann steigen wir der Gruppe nach. Aus dem schönen Vormittag ist ein bewölkter Tag geworden und dunkle Wolkenbänder wälzen sich heran.
Der Abstieg ist kurz noch gesichert, dann aber recht geröllig. In einer Scharte geht es etwa 80m steil und weitgehend weglos bergab. Es gibt jedoch zwei Ausstiege in Richtung Aufstiegsweg. Den zweiten sollte man nutzen, dann ist der weitere Abstieg einfacher.
Nun, der Abstieg ist schnell erzählt: Wie der Aufstieg. Das ist nur noch ne Viertel Stunde, dann steht man wieder am Grödner Joch.
Der Klettersteig ist durchaus anspruchsvoll aber kurz. Wer ein wenig Erfahrung hat, wird es schon schaffen. Wegen des gerölligen Abstiegs lohnt sich tatsächlich ein Steinschlaghelm. Insgesamt dauert die Tour etwa 2-2,5 Stunden, insgesamt 380 Höhenmeter.
Wir sind ausnahmsweise früh an unserem Nachtplatz an der Verbindungsstraße zwischen Grödner Joch und Sellapass. Irgendjemand hat das Parkverbot-Schild (20.00 – 6.00 Uhr) umgedreht. Dadurch haben wir es (natürlich) nicht gesehen.
Das Wetter beruhigt sich nach einem heftigen Schauer....und zum Glück ebbt auch wie erwartet der Verkehr ab.