"Mittlere Runde" um El Cedro


Mit dieser Wanderung nimmt man alles mit, was die Wanderung um El Cedro ausmacht: Wasserfall, Nebelwald, ein theoretisch begehbarer Tunnel und fantastische Aussichten – und muß dazu noch nicht einmal die doch recht große Wanderung aus dem Rother-Wanderführer machen. (11,4 km, 650 Höhenmeter)


Da der obere Einstieg in diese Wanderung nicht einfach zu finden ist (bei El Cedro), sollte man sie von unten begehen.
Dazu fährt man von Hermigua aus bis kurz vor den Abzweig "Nationalpark Garajoney, Aeroport". An der Stelle, an der man gerade aus den einzeln aufragenden Fels vor sich sieht (zweite Linkskurve vor dem Abzweig), finden sich in einem kleinen Taleinschnitt mehrere Parkplätze am Straßenrand.
Der Wanderweg startet links des Baches und passiert nahezu eben ein herunter gekommenes Anwesen. Dann steigt er an und folgt dem Talboden. Kurze Zeit danach quert er den Bach (tatsächlich, es floss Wasser).

Kurze, steilere Anstiege wechseln sich im Barranco de El Rejo nun ab mit sanfteren Momenten. Es geht 300 Höhenmeter bergan. Immer auf breitem, gepflegtem Wanderweg, der allerdings nicht gekennzeichnet ist. Gelegentlich hat man Aussicht oder kann sich am kühlen Nass des Baches erfreuen.

Nach etwa einer 3/4 Stunde erreicht man die Nationalparkgrenze, die deutlich markiert ist. Hier überquert man einen Seitenbach und erreicht kurz darauf eine aufwendig gestaltete Holzwege-Anlage. Drei Plattformen sollen einem wohl das urwüchsige Bachtal näher bringen. Die obere Plattform gibt den Blick frei auf einen kleinen Wasserfall.
Zurück auf dem Weg folgt ca. 10 min später eine kleine Eremitage. Nicht mehr als ein kleines Häuschen im Wald an einem befestigten Platz.

Wir folgen dem Weg nach rechts (Schild "El Cedro"). Vorbei an einer Casa steigen wir durch einige kleine Gemüsefelder steil bergan und erreichen 5 min später die Straße. Keine 50m weiter rechts biegt der Wanderweg wieder ab.

Nach 200m hat man die Wahl, entweder durch den alten Wassertunnel zu laufen oder über den Berg.
Die 500m lange Dunkelstrecke müsste man gebückt durchlaufen. Müsste, da durch einen Erdrutsch der Eingang mit Felsbrocken teilweise blockiert ist. Dadurch kann das Wasser nicht abfließen und steht etwa 20-30cm hoch im Tunnel (Mai 2012).
Also doch die Strecke über den Berg. Diese ist mit ca. 170m Aufstieg natürlich nicht so bequem, aber dafür trockener.

Der Anstieg ist sehr deutlich und kurz. Hohe Stufen erleichtern das Fortkommen in der von dichter Pflanzendecke überwucherten Feuchtwand. Spätestens hier befindet man sich deutlich im Nebelwald, der schattig vor allzu großer Sonnenhitze schützt.

Etwas aus der Puste erreicht man schließlich eine Kuppe. Gerade aus wieder hinab geht es innerhalb 0,6 km zu den Häusern von El Cedro.
Wir aber wenden uns zur gepflasterten Straße Richtung El Cedro und folgen ihr etwa 100m nach unten. An einem Abzweig folgen wir der geradeaus (links abbiegend) verlaufenden Straße. Sie wird unmittelbar zur Erdpiste.

Etwa 1,3km folgen wir der sich um jeden Fels windenden, ebenen Forststraße.
Ein großer Platz mitten im Wald bedeutet für unsere Wanderung den Punkt, ab dem es wieder bergab geht.
Hier bei Las Mimbreras kommt der ganzjährige Bach Cedro aus dem weitläufigen Nebelwald des Nationalparks herab. Deutlich hört man das Geräusch, das auf dem südlichen Teil der Insel so selten zu hören ist: fließendes Wasser.

Der Weg folgt dem Bachlauf in Richtung Tal. Üppiges Grün überdacht den Pfad und so erreicht man schnell die Ermita Lourdes, wo fließendes Wasser aus einem Rohr die seltene Gelegenheit bietet, sich die Füße abzukühlen und einen Schwung Wasser ins Gesicht zu gießen.

Entlang des bald tiefer unter uns liegenden Baches geht es in die Höhensiedlung El Cedro. Einzelne Häuser begleiten uns hinab zur Straße. Nun sind es nur noch wenige Hundert Meter Richtung Talausgang. Links etwas auf einer Anhöhe liegt das Restaurant La Vista (Campingplatz), wo man ganz gut essen kann (schöne Aussicht vom Balkon aus).
Der Wanderweg geht vorbei an den Picknickbänken und eingezäunten Parzellen bis zum Felsriegel, über den das Wasser des Baches fließt und dann 120m tief fällt.

Links daneben geht es auf gut gesichertem, aber sehr steilem Weg bergab. Massive Holzgeländer helfen dabei, die felsigen Stufen in der nahezu senkrechten Wand hinunter zu kommen. Hinterher wird man im Rückblick sehen, durch was für eine Steilwand der Weg geführt worden ist.

Etwa auf halber Höhe gibt es einen kleinen Aussichtspunkt, von dem aus man den unteren Teil des Wasserfalls sehen kann.
Einige steile Serpentinen später kann man den oberen Teil besser einsehen. Nun erkennt man auch, dass sich das Wasser eine Rinne in den Fels gefräst hat. Also kein freier Fall, aber immerhin Wasser.

Schon früh konnte man das Staubecken von oben erkennen. Am Fuß des letzten Wasserfalls erreicht man schließlich das Wasserreservoir, das Teile Hermiguas mit Wasser versorgt.

Entlang des kleinen Sees geht es zur Staumauer. Über zwei Treppen erreicht man die andere Seite. Der weitere Absteig durch den Barranco sieht zwar interessant aus und lockt (gehört zur langen Abstiegsvariante bis nach Hermigua hinunter), doch wir müssen zurück zum Ausgangspunkt.

Die folgenden anderthalb Kilometer Erdpiste sind zwar wegetechnisch wenig ansprechend, dafür sind sie ein geradezu traumhafter Aussichtsplatz. Immer mit freiem Blick ins Tal von Hermigua mag man sich gar nicht satt sehen an den vielen Details. Vor allem auch der Zwillingsfels von El Curato ist ein tolles Fotomotiv.

Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir die Straße, der wir etwa 600m bergauf folgen. Links neben uns liegt die Embalse de Mülagua (Stausee) und alsbald vor uns die deutliche Felsnadel, unter der unser Auto steht.

11,5km, 640Hm, 4Std

 
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