Rund um Berdorf

Berdorf ist eines der Dörfer, die sich auf der ebenen Hochfläche der Sandsteinplateaus befinden, die hier landschaftsbestimmend vorherrschen. Es ist ein gemütlicher, kleiner Ort mit Hotel, Pensionen, Gaststätten und alljährlichem Kunsthandwerksmarkt.
Die Wanderung rund um Berdorf gehört zu einem Muß, wenn man in der Kleinen Luxemburger Schweiz wandert. Sie fasst wesentlichen Sehenswürdigkeiten zusammen und ermöglicht einen sehr vielfältigen Einblick in die Sandsteinlandschaft. Nicht verpassen!
Denn: diese Runde um das Plateau von Berdorf bietet mehr Fels, als man sich beim Anblick der beschaulichen Wälder vorstellen kann. Doch sie ist mit 25km Länge und 640 Höhenmeter Anstieg auch nicht ohne.

Man beginnt sie am besten am Parkplatz beim Predigtstuhl. Diesen charakteristischen Felsen erreicht man vom Ourtal aus, indem man bei Grundhof abbiegt. Auf der Fahrt hinauf nach Berdorf sieht man den weit über die Strasse ragenden Fels sofort. Direkt dahinter liegt ein großer Parkplatz.

Von ihm aus geht es (über die Straße) sofort durch einen hohen Felsspalt hindurch Richtung Labyrinth (Rotes M, W3) Der Weg bleibt unterhalb der Felsen und folgt meist einer Höhenlinie. Mal näher, mal etwas ferner kann man schön die skurrilen Sandsteinfelsen im Wald betrachten.

Das bald erreichte Labyrinth ist eine umfangreiche Sammlung von kleinen und kleinsten Spalten, Winkeln und Höhlen. Man kann auch die tief eingeschnittenen Seitentälern noch etwas erkunden. Die breite, ebenfalls von Felsen eingerahmte Schlucht, die vom Plateau herab kommt, sollte man auf jeden Fall bis zu dem letzten Absatz erkunden.
Daneben kann man zur Teufelsinsel aufsteigen oder steil einer Leiter hinab in die Räuberhöhle folgen. Die Totenkammer wartet auf einen und der Adlerhorst will gefunden werden. Mühelos kann man hier einen halben Tag zubringen und hat dennoch nicht alle Ecken gesehen.

Nach all den hohen Felsen und schmalen Rissen folgt man wieder dem Wanderzeichen "Rotes M". Erneut bleibt der Weg stets unterhalb der Felsen, begleitet sie aber recht eng. So steht man öfters unter turmhohen Felsen und wandert auf schmalem Pfad oberhalb des steilen Hanges, der hinab zur Our führt.

Etwas später werden die Felsen höher und höher. Man erreicht hier eines der größten Klettergebiete von Luxemburg. Himmelhoch ragen die Felsen zwischen den alten, fast ebenso hohen Buchen auf. Im Sommer finden sich an den schwierigen Routen fast überall Kletterer, die den herrlichen Sandstein hier genießen.
Die oft weit überhängenden Felsen gewähren immer wieder auch bei Regen einen Unterschlupf, der trockener ist.

Der Weg, mittlerweile auch mit dem "Liegenden Blatt" und "B8" markiert, verläuft nun zum Kaasselt. Die Aussichtskanzel gewährt leider kaum einen Blick hinab ins Sauertal.
Hier zweigt der Weg ab hinunter nach Bollendorf Pont. Wir aber folgen weiter dem Weg B8, der nun einsamer durch den Wald führt. Nun seltener ragen Felsen aus dem Hang auf. Die Buchen stehen Ende Oktober, Anfang November majestätisch im gold-braun des bereits gefallenen Herbstlaubes und haben ihr dichtes Blätterdach geöffnet. Unten im Tal liegt Bollendorf auf der deutschen Seite des Grenzflusses Our.

Entlang der Plateaukante geht es nun in sanftem Auf und Ab bis nach Birkelt. Vorbei am Abstieg nach Weilerbach trifft der Wanderweg auf die Strasse, die vom Bauernhof Birkelt herab führt. Schräg rechts hinaus gelangt man um den Hof herum zum oberen Ende des Aufstiegs vom Perekop. Diesem folgt man hinab zur Strasse und muss dabei eine nur 50-60cm breite Felsspalte durchsteigen. Unten angekommen mag einen der Verkehr erschrecken. Doch wenn man gegenüber hinabsteigt zum Aesbach, verklingt der Lärm doch recht bald.
Nun geht es mit sanfter Steigung etwa zwei Kilometer lang durch die Schlucht hinauf zum Berdorfer Plateau. Immer wieder quert man den Bach auf Brücken und durchwandert schmale Schluchten zwischen grau-grünen Felswänden.

Schließlich erreicht man den oberen Talabschluss. Hier wandert man entlang der Häuser leicht bergauf. An dem Ende der Strasse geht es dann links weiter.
Etwa 200m nach dem Ortsausgangsschild liegt rechts eine Ausbuchtung. Hier folgt man dem befestigten Weg in den Wald hinein. Nach Querung einer Ackerfläche senkt sich der Weg innerhalb des Waldes im rechten Winkel nach links gehend nach unten.
Mal steiler, mal sanfter geht es nun tendenziell nach unten. Man folgt dem Hinweisschild zum Predigtstuhl. Öfter wird der Abstieg unterbrochen von kurzen Treppenanstiegen. Etliche enge Schluchten werden passiert, bis endlich der Predigtstuhl und nach Querung einer schmalen Schlucht der Ausgangsort der Wanderung erreicht ist.

 
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