03.07.2010 Kannestein und Skongenes Fyr auf Mäloy
Der Tag fängt mit Sonne an. Allerdings immer wieder unterbrochen durch dicke Wolkenschiffe, die vorbei rasen.
Bis wir Frühstück fertig gemacht haben, hat es sich fast komplett zugezogen. Allerdings nur über dem Land. Nur wenige Meter über das Meer und die Wolken lösen sich auf.
Leider ist so aber der Kannestein ständig ohne Sonne. Und was an anderer Stelle zu einer gleichmäßigen Ausleuchtung führt, verschlechtert im Gegenlicht zum hellen Meer nun die Aufnahmechancen. Nach einer Stunde Wartezeit geben wir es auf. Jede Wolkenlücke schließt sich, bevor der Strahl den Kannestein erreichen kann. Selbst die größten werden von dunklen Wolken geschluckt.
Wir fahren die rund 20 km bis Raudeberg und dann zur an der Küste liegenden Siedlung Halsör (also in Raudeberg einfach an der Küste bleiben).
Da, wo die Straße eine scharfe Linksbiegung bergauf macht, ist links ein kleiner Parkplatz. Direkt gegenüber weist ein Schild nach Skongenes Fyr (Rotes T). Der Fahrweg ist bald zu Ende und der Pfad windet sich über die Klippen. Es geht durch Kieferwäldchen und über runde Felsbuckel. Auch einige moorige Stellen sind dabei. Insgesamt ein sehr abwechslungsreicher Weg. Schon bald steht man auf dem letzten Buckel und sieht unter sich den kleinen Leuchtturm.
Wir haben richtig Glück. Statistisch gesehen soll es hier nur 13 Sonnentage im ganzen Jahr geben. Wir haben einen davon. Die weißen Hütten und der Leuchtturm liegend strahlend erleuchtet vor dem blauen Meer.
Die 100m hinab muß man dann leider gehen. Ein letzter steiler Abstieg in einem Grashang und man steht auf dem Fels, der auch das kleine Gebäudearrangement trägt.
Die Wanderhütte des Norwegischen Wandervereins ist natürlich verschlossen, aber hinter dem Windschutzzaun findet sich eine kleine Beobachtungsplattform, die auch noch windgeschützt ist.
Bei herrlichem Wetter genießen wir den Ausblick Richtung Norden.
Was wir nicht wussten: An der winzigen Anlegestelle vorbei geht der Rundwanderweg (!) unten an der Küste entlang wieder zurück zum Ausgangspunkt. Wir sind leider wieder oben zurück und haben das erst am Ende der Wanderung auf einem kleinen Plan neben der Bushaltestelle gesehen.
Hin und zurück sind das etwa 8 km und etwa 250 Höhenmeter. Schöne, kurzweilige und nicht sehr weite Wanderung zum Genießen des äußeren Randes von Norwegen.
Weitere schöne Stellen sind der Hendanes und Krakenes Leuchtturm. Beide kann man anfahren und in wenigen Minuten Fußmarsch erreichen.
Wir aber wollen nach Runde. Nur 130 km sind das – aber wie schon erwähnt: In Norwegen dauert alles etwas länger.
Bei Koparnes setzen wir mit der Fähre über nach Arvik. Nun sind es noch 50km bis Runde. Diese vorgelagerte Insel erreichen wir über drei wunderschön geschwungene Brücken. Das Wetter spielt mit, wir haben meist Sonnenschein.
Direkt vor der Brücke hinüber nach Runde gibt es rechts etwas unterhalb einen schönen Platz zum Übernachten. Bei uns gibt es heute auf einem Einmalgrill Scampies aus Bergen. Gestern Abend war das bei Regen und zu der späten Stunde nicht mehr drin.
Am Abend geht die Sonne gegen 23.37 Uhr unter – leider hinter Runde. Dennoch fantastischer Himmel und tolle Bilder vom Brückenbogen.