10.09.2010 Kastelbergwasen – Altenweiher– Mittlach

10.09. Kastelberg-Altenweiher-Mittlach-Fischboedle

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(Eine lange, anstrengende Wanderung, die vom Vogesenkamm bis hinunter ins Munstertal führt. Zwei selten besuchte, schöne Bergseen und der Urwald am Kastelberg sorgen für Abwechslung. Länge: 17km, Höhemeter: 800 Hm, Zeit: 5 Stunden)

Der Morgen beginnt mit einem kurzen Intermezzo der Sonne, bevor sie hinter dünnen Wolken zunächst verschwindet. Doch bis wir gefrühstückt haben, scheint die Sonne wieder von einem blauen Himmel herab.
Wir fahren nach Kastelbergwasen hinüber, das wir bereits am Batteriekopf vorbei sehen können.

Es ist Freitag und noch sind kaum Wanderer unterwegs. Und die Wanderung, die wir heute vorhaben, werden auch keine Gelegenheitswanderer in Angriff nehmen. Denn es geht von der Route de Cretes hinab ins Munstertal.

Ab dem Berggasthof Kastelbergwasen geht es zunächst auf der Zufahrt zurück. Ein erstes Pfädchen zweigt nach etwa 500m links eben ab. Es führt herrlich durch die Heidelbeerwiesen. Wenn ein Weg von schräg oben herabkommt, folgen wir diesem etwa 50m in Richtung Straße. Dann kommt der eigentliche Weg Richtung Auberge Firstmiss (Blauer Strich), dem wir in Richtung Route de Cretes folgen.
Er bleibt bis auf wenige Ausnahmen eben und führt uns bis zur Auberge Firstmiss.
An ihr vorbei gelangen wir auf einen Stattel. Rechts ist die Höhenstraße kurz zu sehen, gerade aus steigt der Pfad an zum Gipfel des Rainkopfs (15min).
Wir aber folgen links dem eben verlaufenden Weg (Gelbes Kreuz) in den Wald hinein.

Er quert den steilen Hang und führt in den deutlich sichtbaren Sattel unterhalb des Gipfels. Eine sehr feuchte Moorstelle ohne Baumbewuchs ist zu queren. Schöne Aussicht hinüber zum Weg, den man gerade gegangen ist und zur Ferme Auberge Kastelbergwasen.
Ein Stückchen weiter fällt der Weg ab und wir erreichen schließlich den Abstieg zum Altenweiher.
Die knapp 250 Höhenmeter in dem steilen Hang hinunter zum See überwinden wir in vielen Windungen. Rutschige Blockmeere erschweren den Abstieg, doch schließlich ist man unten am See. Das dunkle Wasser (940m) schimmert auf, wenn Sonne in das tief eingeschnittene Kartal fällt.
Auf einer der in den See ragenden Felsnase machen wir Mittagspause – schöner geht es kaum. Leider verlässt uns aber die Sonne und es wird recht kühl.

Also brechen wir wieder auf. Die kleine Hütte an der Staumauer passieren wir und gehen, dem Gelben Kreuz folgend weiter steil bergab. Der Bach begleitet uns über Hunderte kleiner Steilstufen rauschend hinab.

Es ist recht anstrengend, obwohl der Weg breit ist. Aber die runden Steinköpfe sind rutschig bei der herrschenden Feuchtigkeit. Doch schließlich erreichen wir eine betonierte Straße.
Der müssen wir leider rund drei Kilometer nach unten folgen. Zuletzt entlang der Kolbenfechte gelangen wir zum Dorfanfang. An der Stelle, an der diese Straße auf die Hauptstraße trifft (Gasthof Valneige, 529m), zweigt unser Weg nach links ab.

Nun folgen wir dem Roten Strich. Bald sind wir wieder aus dem Dorf hinaus. Der angenehme Weg bleibt leider nur kurz so, denn in einer kurzen Hohlgasse zweigt etwa unerwartet der Weg nach links ab (Fischboedle; Vallee de la Wormsa). Nun geht es erst einmal steil bergauf mit dem schmalen Pfad. Einen kurzen milderen Teil des Weges (drei Hütten nacheinander) folgt alsbald der steinige Aufstieg durch die Wormsabachrunzen – Felsrutschen dicht an dicht.

Später folgen mehrere Holzbrücken, die dabei helfen, den Abfluß des kleinen Stausees oberhalb zu überqueren. Der Wald wirkt hier richtig wüst und urwaldartig – Baumriesen und Baumleichen teilen sich diesen kleinen Flecken unbewirtschafteten Waldes.
Ein kurzes Stück folgen wir schließlich dem Zufahrstweg zum im 19. Jahrhundert für die Forellenzucht angelegten Stausee. Das kleine Gewässer (794m) liegt herrlich an einer Felsrutsche, die sich in dem glasklaren Wasser spiegelt. Wer als Fotograf von diesem Motiv nicht begeistert ist, der ist keiner.

Über die Staumauer hinweg geht es bis zur gegenüberliegenden Felswand. Mit blauem Kreuz geht es auf schmalem Pfad links zurück zur Forststraße. Der folgen wir etwa 100m bergauf. Etwas versteckt zweigt hier rechts der mit Blauem Kreuz markierte Weg nach Kerbholz und Kastelwasen ab. Ein Schild warnt davor, dass der Weg schwierig sei. Und das stimmt auch, denn in dem früh im Schatten liegenden Hang geht es über dick bemooste Felsen bergauf.

Die 200 Höhenmeter haben es so denn auch in sich. Aber schließlich erreichen wir die kleine Hütte Kerbholz.
Der Name kommt von einer alten Tätigkeit, um Wiedeland zu gewinnen: Man kerbte in früheren Zeiten die Rinde von Bäumen und schälte sie ein Stückchen ab. Dadurch starb der Baum ab – was manchmal wohl zum Missfallen des Landbesitzers passierte, weswegen man dann auch etwas auf dem Kerbholz haben konnte.

Eine Viertel Stunde später sind wir über schmalem Pfad nur noch wenig ansteigend wieder zurück bei Kastelbergwasen.

Es ist spät geworden am heutigen Tag, aber der Sonnenuntergang beschert uns am Batteriekopf ein tolles Abendlicht und die sternenklare Nacht verleitet zum Sternegucken.

Die Tour ist relativ lang mit 17km und man benötigt bei insgesamt knapp über 800 Hm etwas mehr als 5 Stunden.
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