Kaiserstuhl 2012 Kurzurlaub
Wanderungen
Kurzwanderung im Liliental |
Lößhohlgassenweg |
Der Kaiserstuhl entstand vor etwa 16-19 Millionen Jahren und war der Höhepunkt der vulkanischen Aktivität im Oberrheingraben. Seither wurden mehrere 100m durch Erosion wieder abgetragen. Nach den Eiszeiten würde dieses „Hindernis“ im Rheingraben von feinstem Gesteinsmehl überlagert, das bei der Verwitterung von Gestein (Eissprengung, Steingeschiebe unter dem Eis) entsteht. In bis zu 30m hohen Schichten findet man dieses verdichte, extrem leichte Sediment überall im Kaiserstuhl. Es trägt wesentlich zu den Besonderheiten in der Fauna und Flora, aber auch zu dem großen Erfolg der Winzer am Kaiserstuhl bei.
Die gerade mal 12 mal 16 Kilometer große Insel im flachen Rheintal zwischen Schwarzwald und Vogesen erhebt sich bis zu 380m über die umgebende Landschaft. Das Gebiet zählt zu den wärmsten Deutschlands und beherbergt deswegen sogar eine Pflanzen- und Tierwelt, die eher dem Mediterranen Klima zugeordnet werden könnte. Doch obwohl es hier sehr viele Sonnenstunden pro Jahr gibt, sind mit 60-70 Frosttagen die Wetterverhältnisse doch extrem. Schließlich trägt auch der nährstoffreiche Löss dazu bei, dass Wasser schnell versickert und dadurch Trockenrasen-Verhältnisse an vielen Stellen zu finden sind.
Um der Erosion des weichen, leicht zu bearbeitenden Löss vorzubeugen, wurde schon Mitte des letzten Jahrhunderts die Landschaft umgeformt. Zunächst kleinteilige Terrassen wurden während der Flurbereinigungen 1960 und 1970 umfassend umgestaltet. Ziel war eine möglichst große Anbaufläche zu gewinnen. Die überdimensionalen, an Festungen erinnernden Terrassen sind heute landschaftsprägend. Ein besonders prägnantes Beispiel ist die Mondhalde oberhalb von Vogtsburg – der Erfolg dieser Landschaftsumgestaltung möge jeder selbst beurteilen.