16.06.2011 Russehola (Wanderung, 6km, 2Std)
16.06.2011 Russehola (Wanderung, 6km, 2Std)
16.06.2011 Russehola (Wanderung, 6km, 2Std)
Am Morgen passiert, was man sich als Wanderer nicht wünscht. Bei schönstem Morgenwetter klettere ich auf der Suche nach Fotomotiven ein wenig in den Felsenklippen umher. Und auf dem Rückweg auf einem einfachen Pfad bricht eine Moosbrücke unter meinem linken Fuß weg. Ich verdrehe mir den Fuß so stark, daß ich einen Moment am Boden liegen bleibe. Sofort schwillt das Gelenk massiv an. Bänderanriss denke ich - Mist!
In den Bergschuhen ist zunächst das Wandern noch gerade so möglich. Ich humple wie ein Schwerbehinderter.
Direkt von Melfjordvaer aus (die betonierte Straße am Buswendeplatz mit Toilettenhäuschen hinauf zu einem großen, unbefestigten Platz, der Raum für viele Wohnmobile bietet) aus gehen mehrere markierte Wanderwege in die umgebende Natur. Wir suchen uns den Pfad Richtung Russelhola aus. Es geht oberhalb der Flutlinie (dicke Felsbrocken auf Steinrutsche) durch Heide bis zu einem Fels, unter dem sich eine kleine Höhle gebildet hat. Nichts wirklich besonderes, einfach nur eine schöne Wanderung. Die Fortsetzung des Weges ist mit Roten Ringen auf den Felsen gekennzeichnet. Der Weg ist nun unebener und führt langsam nach oben. An einer Felsnase herum schaut man auf die Berge des Bergfjordes – zur Linken die Reiszähne des Okshornan, von dem man natürlich nicht wirklich was sieht, da er ja über einem liegt.
Bis zur Landspitze sind es 6km und etwa 190 Hm. Ganz nette Wanderung aber ohne wirkliche Höhepunkte, einfach eine Küstenwanderung in einem der phantastischen Fjordarme Senjas.
Aufgrund der Schmerzen bleibe ich auf halber Strecke zurück und quäle mich eine ¾ Stunde für einen Kilometer lang in Richtung Wohnmobil. Der Fuß ist stark geschwollen und schmerzt. Mühselig gelangen wir wieder zurück zum Auto.
Die Wanderung in den Anderdalen Nationalpark können wir leider vergessen: Die sechs Stunden Wandern hält der Fuß nicht durch.
So fahren wir noch schnell in Hüsoy vorbei, einem Dorf auf einer walbuckelähnlichen Felsrippe im Fjord. Nur durch eine aufgeschüttete Mohle mit dem Festland verbunden bietet das kleine Dörfchen einen schönen Anblick von oben. Einen Besuch kann man sich fast sparen, es sei denn man hat Zeit und Freude daran, durch Norwegische Fischerdörfer zu laufen.
Zurück in Botnhamn erwischen wir gerade so noch die 16.00 Uhr Fähre nach Brensholmen. Diese Fähre verkürzt enorm den Weg nach Tromsö und man spart sich die Fahrt ins weniger schöne Finnsnes.
Das wir allerdings gerade noch Glück haben, wissen wir bei der Auffahrt auf die Fähre (245 NOK) noch nicht: Auf der halben Strecke nach Brensholm drosselt die Fähre ihre Geschwindigeit und fährt im Schleichgang weiter – Maschinenschaden. Die Wartenden auf der anderen Seite müssen wohl etwas länger warten.
Wir suchen zunächst im sehr schönen Sommaröy direkt nach der geschwungenen Brück einen Nachtplatz. Doch ist dies wohl der Gedanke von manchem Wohnmobilbesitzer: Kein Platz ist mehr zu ergattern.
Doch ein paar Kilometer weiter auf der 862 finden wir in Bogen auf einem groben Felskai einen schönen Platz mit Blick zur Mitternachtssonne. Keine 2 Meter neben uns brütet eine Seeschwalbe, auf dessen Nest wir fast getreten wäre….trotz der heftigen Angriffe. Fast unsichtbar sind die Eier im Felsgeröll und auch die Eltern verschwinden beim Brutgeschäft im wirren Durcheinander der Formen und Linien.
Es sind nur noch 50km bis Tromsö, das wir als Ausgleichsattraktion zu dem frühzeitigen Verlassen der schönen Senja besuchen wollen.