Paddel am Kühkopf bei Stockstadt am Rhein

Das Naturreservat Kühkopf bei Stockstadt ist eines von wenigen, das großflächig die Natürlichkeit der ehemaligen Rheinauen und Uferbewaldungen pflegt. Denn seit der Rheinbegradigung 1828 durch Flußbaumeister Tilla hat der Strom viele seiner unbezwungenen, ungenutzten Strömungs- und Überschwemmungsfllächen verloren. Heute ist die Insel im Inneren in geringen Maße landwirtschaftlich genutzt, bietet ansonsten aber Wanderern und Radfahrern ein großflächiges, 60km langes Netz von Wegen.

Um die etwa 7x4 km große Insel führt komplett der alte Rheingraben herum. Er ist ausser bei Niedrigwasser im Sommer durchgehend mit dem Paddelboot zu befahren.

Von Hessen kommend setzt man z.B. in Erfelden oder Stockstadt ein. Von Rheinland-Pfalz aus ist der beste Einsetzpunkt in Guntersblum (Am Rheindamm). An dem Restaurant "Am Rheindamm" gibt es einen großen Parkplatz, die Fährstelle hinüber zum Kühkopf und eine Slipstelle.

Von hier kann man bequem starten. Flußab muss man binnen knapp einem Kilometer die Rheinseite wechseln. Kurz nach dem Ende der Flesbrockenmohle taucht man sofort ein in das ruhigere Wasser des Altrheins. Hier ist er noch breit und steht der Freizeitschiffahrt zur Verfügung. Vorbei an der Krönkesinsel geht es lange gerade aus. Rechts und links sind die Ufer dichte bestanden von Vegetation und Bäumen. Den Wanderweg Richtung Norden hin zur Knoblochsaue erkennt man nur ganz gelegentlich (z.B. Vogelbeobachtungsstation).

Vorbei an einem Werk, dass Sand und Kies ausbaggert, erreicht man nach etwa 9 Kilometer Erfelden. Hier überquert eine Fußgängerbrücke den Altrheinarm. Entlang des Ufers liegen Freizeitschiffe unterschiedlichster Größe und man kann hier auch aussteigen und in einem Restaurant Pause machen.
Nach Erfelden hört die befahrbare Strecke für die Motorboote alsbald auf. Das Flußbett wird schmaler und einsamer. Tote Bäume liegen halb im Wasser und die Natur hat hier eindeutig die Vorherrschaft.

Bei Stockstadt überquert die einizge Strassenbrücke den Altrheinarm Richtung Hof Guntershausen. Die Modau aus dem Odenwald mündet hier ein.

Ab hier wird es ganz einsam. Man ist mit sich und der Natur alleine. Vogelbeobachtungen sind hier leicht möglich, wenn man ruhig durch den Graben gleitet. Gelegentlich liegt ein Baum quer und versperrt fast den Weg, an anderen Stellen ist der Boden nicht allzuweit entfernt und Wasserflanzen bedecken die Wasseroberfläche.
Gut 9 km geht es so den Altrhein entlang. Dann hört man wieder die Geräusche von den großen Rheinschiffen.

Kurz vor dem Durchstich zum Rhein kann das Wasser auf den letzten 500m über den Sandbänken zu seicht sein, um darüber hinweg zu paddeln. Doch trotz der vielen Muscheln, die es hier gibt, kann man das Boot dann das kurze Stück bis zum wieder tieferen Wasser des Durchstichs ziehen.

Zurück kann man sich dann auf dem rund vier km langen Stück Rhein fast treiben lassen. Die Gesamtrunde hat knapp 22km Länge.

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