08.09.2011 Buchberger Leite (9 km)

(9km Rundwanderung durch ein herrliches Wildbachtal. Nur 100m Anstieg, aber steinige und schmale Pfade)

Regen und schlechtes Wetter lassen uns die Pläne vergessen, Gipfel zu besteigen.

Zwischen Freyung und Ringelai gelegen befindet sich eine sehr schöne Wildbachschlucht. Die Wolfsteiner Ohe hat sich hier tief in das harte Gestein gegraben. Ein steiniger Pfad begleitet den Wildbach auf seiner ganzen Länge.

Der zentrale Teil der Schlucht läßt sich gut von Ringelai aus begehen. Wir jedoch starten an dem ehemaligen Carbitwerk zwischen Buchberg und Aigenstadl. Auf der einen Seite geht es mit 20% den Berg hinab, auf der anderen Seite gar mit 27%. Unten im steil eingeschnittenen Tal liegt das Kraftwerk, das der Ohe einen guten Teil des Wassers nimmt.

Am Parkplatz steht ein Hinweisschild und die beiden Wanderwegzeichen 1 und 3 zeigen in die eine wie die andere Richtung. Die Wanderung ist, so begangen, eine Acht, in deren Mitte man parkt.

Zunächst folgen wir der „3“ Richtung Freyung. Dazu queren wir nicht nur die Straße sondern auch das Gebäude. An der Ausfahrt der Feuerwehr vorbei geht es rechts wieder hinab zur Wolfsteiner Ohe. Was nun folgt, kann man nur als herrlichen Waldpfad an einem wilden, sehr grünen Bachlauf entlang bezeichnen. Gelegentlich ragen Felsen aus den steilen Hängen heraus und das ein oder andere Mal ist ein kurzes Stück Holzgeländer als Schutz vor gar zu steilen Abbrüchen aufgestellt.

Bereits einem kurzweiligen Kilometer später erreicht man die erste Attraktion der Wanderung: Eine Schwingbrücke über die Ohe. Früher diente diese Strecke als Abkürzung für die Arbeiter in der Carbidfabrik. Heute ist die massive Stahlseilkonstruktion eine Attraktion für den Wanderer.

Doch wir lassen die grüne Hängebrücke zunächst noch rechts liegen und steigen am diesseitigen Ufer etwas an.
Weiter geht es entlang des mit übermoosten, runden Felsen gefüllten Bachbettes. Mal weiter oben, mal dicht dran.

Schließlich gelangt man mit der 3a auf eine Wiese. Etwa 200m weiter biegt rechts recht unauffällig der Weg ab. Ein Holzschild berichtet über die Holztrift an der Wolfsteiner Ohe. Dahinter befinden sich zwei Holzbrücken, die einen über die Ohe hinüber auf die andere Talseite bringen.

Hier hat der Bach bedeutend mehr Wasser wie zuvor. Den Grund dafür erfahren wir bald.

Von den Brücken aufsteigend wenden wir uns nach rechts. Wir sind am ersten Wendepunkt angekommen. In Ringelai sind mehrere Gaststätten bereit, hungrige Wanderer zu sättigen. Wir kommen auf dem Leithenweg an ein paar Häusern vorbei und erreichen dann einen PKW-Wendeplatz. Nun geht es von der Straße wieder in den Wald hinein.
Nach einer bequemen Bank kommen wir an eine Stelle, wo eine Menge Wasser aus dem Boden aufsteigt und in die direkt daneben liegenden Ohe fließt. Keine 50m weiter strömt denn auch der breite Wasserstrom aus dem Stollen heraus, der das Wasser aus dem Kraftwerk ableitet. Danach ist der Bach weitgehend wasserlos.

Indem man zwischen engstehenden Felswänden sich hindurch schlängelt erreicht man wieder die Hängebrücke. Mit schwingenden Stahlseilen überquert man den Wildbach und folgt nun dem Herweg wieder zurück zum Carbidwerk.

Diese Runde ist etwa 5km lang. Die nun folgende etwa 4,5km. Direkt nach dem Parkplatz geht es mit der 1 und 3 durch einen kurzen Tunnel (außen drum herum ist eher was für schwindelfreie Kletterer). Er ist unbeleuchtet, aber ausreichend hoch und der Ausgang gegenüber spendet ausreichendes Licht.

Dieser Teil der Wanderung ist noch ein wenig wilder. Der felsige Pfad schmaler und die Engstellen zwischen Fels und Wasser häufiger. Im steten Auf und Ab folgt man dem Wildbach. Gelegentlich hat man gute Aussicht auf den weiteren Verlauf des Tals und die kleinen Kaskaden, die das Wasser zwischen den Felsen bildet.

Die Buchberger Leite führt einen mit der „3“ bis zu Einmündung des Reschbaches (Bei der Scher). Man könnte nun weiter laufen bis nach Freyung hinein. Für uns ist hier aber der Umkehrpunkt. Man geht weitgehend auf dem gleichen Weg wieder zurück.

Die Wanderung stellt bis auf den felsige Untergrund keine großen Anforderungen an den Wanderer. Die etwa 150 Höhenmeter sind bequem verteilt auf fast 5km Länge. Ein wenig schwindelfrei sollte man sein, denn mit einigen exponierten Stellen wartet die Schlucht schon auf. Die Wanderung an sich ist sehr lohnend und entführt einen in eine weitgehend unberührte Natur. Dass wir heute wieder überwiegend Regen und nur wenig Licht hatten, störte hauptsächlich nur den Fotografen. Der eigentlich nachtaktive Feuersalamander jedenfalls freute sich wohl eher über die reichliche Nässe.

Um nicht ganz auf hohe Berge verzichten zu müssen, fahren wir Richtung Bodenmais, um Morgen den Großen Arber zu besteigen. Bei Schönborn auf halber Strecke übernachten wir am Ende eines abgelegenen Feldweges.

 
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