15.06.2011 Husfjellet (Wanderung, 650Hm, 3 Std.)
15.06.2011 Husfjellet (Wanderung, 650Hm, 3 Std.)
15.06.2011 Husfjellet (Wanderung, 650Hm, 3 Std.)
Der Morgen weckt uns mit Backofentemperaturen im Wohnmobil. Schnell werden alle Fenster aufgerissen und die frische Morgenluft strömt herein.
Unser Ziel ist nicht sehr weit entfernt. Wir müssen nur nach Skaland und dann Berg….das liegt schräg gegenüber unseres Nachtplatzes.
Mittels Tunnel wechselt man hier von einem Fjordarm zum nächsten. Kurz nach dem Tunnel hat man von einer tollen Konstruktion aus eine herrliche Sicht auf den Bergfjord – lohnender Stopp!
Die Wanderung beginnt in Berg (liegt westlich Skalands/Einkaufsmarkt) an der Kirche. Mit einem kleinen braunen Holzschild wird bereits an der Straße auf die Wanderung hingewiesen.
Direkt an der Kirche gibt es einen kleinen Gedächtnisplatz für Ingrid Bjerkas. Und direkt dahinter beginnt die Wanderung auf das Husfjellet.
Der Weg ist deutlich zu sehen und gut markiert. An einem Haus vorbei trifft man auf einen Waldfahrweg, den man etwa 100m weiter wieder links verlässt. Nun wird es für 200m ziemlich sumpfig – man quert ein Moor. Danach steigt der Weg deutlich an, ohne jedoch zu steil zu werden. Es geht durch Birkenwald mit viel Farn. So wandert man etwa 150m steil aber bequem hinauf.
Dann wird der Birkenwald dünner und die Baumhöhe nimmt ab. Bald erreichen wir auf etwa 300m Höhe einen markanten Felsbrocken, an dem ein Pfosten mit Kasten steht (2011).
Nun hat man auch das Ziel vor Augen: Nicht der Berg, den man schon länger gesehen hat, sondern gerade aus der mit dem sanften Buckel und der spitzen Nadel davor.
Vom Felsbrocken aus geht es rechts-geradeaus weiter (Wegmarkierungen mittels Holzstäben). Man steigt etwa 20m ab und gelangt in ein Moorgebiet. Hier kann es sehr naß sein. Ein kleiner Bach wird gequert, dann steigt das Gelände wieder an. Am besten folgt man der deutlich sichtbaren Spur im Hang bergauf.
Ab hier gab es keine Markierung mehr, aber die Richtung ist klar: bergauf. Nach Verlassen des Birkenwäldchen kann man sich seine Spur selbst wählen – als Empfehlung: ab etwa Höhe 400m immer rechts an der Kante halten, hier ist der Aufstieg am bequemsten.
Die ersten Blicke hinab in den Ersfjord und auf die Steilwand des Husfjellet sind atemberaubend. Erinnert an den Ausdruck zum Reinebriggen: Blicke wie aus dem Flugzeug.
Mitte Juni überqueren wir ein völlig harmloses Schneefeld, das noch aus dem Winter übrig geblieben ist, dann stehen wir oben auf dem Berg. Noch drei kleine Felsriegel (nicht wirklich schwer, aber sehr abschüssiges Gelände) müssen überwunden werden, dann stehen wir am Gipfelkreuz. Bei Windstille gibt es auf dem kleinen Gipfelplateau herrliche Liegesitze im Heidekraut mit toller Aussicht auf die Reißzähne des Okshornan am Auslass des Ersfjord.
Nach Süden blickend sieht man die Steilwand Maneset am Einlass zum Torsken- bzw. Gryllefjord. Etwas westlicher die Felsenberge von Andenes auf Andöya (Vesteralen). Und dazwischen wie ein tropisches Paradies eine Inselgruppe im blau-grünen Wasser des Bergfjordes.
Man kann sich kaum sattsehen an den steilen Bergzinnen und den blauen Meeresarmen. Vor allem, wenn man so ein tolles Wetter hat.
Doch irgendwann muß man wieder absteigen – es hilft nichts. Der Weg zurück ist leicht zu wandern, denn an vielen Stellen federt der Boden herrlich weich nach. Zweimal zweigt ein Weg nach rechts ab (vor dem großen Moor auf etwa 300m Höhe und dann im Birkenwald nach dem Felsblock) – wahrscheinlich Abstiege zu den anderen Dörfern an der Küstenstraße.
Die Tour hat etwa 650 Höhenmeter und man braucht je nach Lust und Kondition ca. 3 Stunden (ein junges französisches Paar war bereits nach etwas mehr als einer Stunde oben). Sehr bequemes Wandergelände!
Für Wohnmobilfahrer: An der Kirche gibt es links Wasser.
Wir fahren noch ein wenig weiter Richtung Norden. Das bedeutet natürlich wieder durch einen Tunnel. Im Ersfjord besuchen wir noch die Sehenswürdigkeit Tungsnes. Hier hat man aus Holz einen etwas verbogenen Gehsteig hinab zu den Felsen an der Küste geschaffen. Herrlich, über die runden Felsbuckel zu gehen und dabei die wilden Zähne des Okshornan dahinter zu bewundern.
Diese Berggipfel waren in der letzten Eiszeit nicht von Eis bedeckt und sind daher nicht abgerundet worden.
Nach dem 2004 eröffneten Geitskartunnel (2,2km) erreichen wir Senjahopen. Keine allzu schöne Stadt, aber ein Versorgungspunkt. Wir allerdings fahren weiter bis Mefjordvaer und finden am allerletzten Ende der Straße einen großen Platz zum Übernachten direkt am Meer. Kein 1a Platz, aber bei weitem ausreichend!
Die Bergkette gegenüber verliert im Laufe des Abends ihre Konturen und versinkt im goldenen Licht der Mitternachtssonne – wieder ein wunderbarer Tag zu Ende.