Kleine Runde bei Vallehermoso
In den Wanderführern findet man meist die große Runde über die Spitze des Kamms Cumbres de Chiguere im Nordwesten Vallehermosos hinauf und zurück durch den Barranco de la Era Nueva.
Allerdings gibt es auch eine kürzere Variante durch den Barranco de los Gauchos zurück. Welche die schönere Tour ist, kann nur der sagen, der beide versucht hat. Die Wegdaten dieser "kleinen Runde": 800Höhenmeter, 13km Länge
Etwa 1km nach der Plaza in der Mitte von Vallehermoso in Richtung Playa findet sich rechts ein signifikanter Betonbau: der ehemalige Botanische Garten, der seit Jahren schon geschlossen ist.
Unter dem schrägen Betondach kann man den Wagen abstellen (alternativ ist der Tourstart auch direkt an der Plaza von Vallehermoso möglich).
Leider muß man nun die Straße entlang zurück zur Plaza laufen - sie ist allerdings wenig befahren.
An der Plaza biegt rechts vorbei der Bar Cafeteria Central eine schmale Gasse ab. Dieser folgen wir, bis sie sehr viel schmäler wird. Links führt uns eine steile Treppe hinauf zur Hauptstraße Richtung Epina/Val Rey.
Wir folgen der Straße bis links der Hinweis (PR LG 10) auf den Friedhof kommt (vor scharfer Rechtskurve). An dessen Eingang vorbei geht es über ein Bachbett und gegenüber steil hinauf zu einem letzten, hässlichen Haus. Angebaute Terrassen begleiten uns im etwas verzwickten Aufstieg, bis wieder ebener Boden erreicht ist.
Von nun an steigt der Weg PR LG 10 beständig aber nicht allzu steil an. Zunächst auf der rechten Talseite wandern wir an Palmen vorbei und schauen geradeaus hinauf zum Nebelwald. Der ist allerdings noch weit entfernt und es begleiten uns eher Pflanzen, die hart im Nehmen bezüglich Wasser sind.
Ein altes Häuschen lassen wir hinter uns. Zum Glück spendet immer wieder einmal eine Palme Schatten in dem ansonsten baumlosen Trockental.
Nach etwa der Hälfte des eindeutig zu findenden Aufstieges wechselt der Weg durch dichtes Bambusgras die Talseite. Nun geht es merklich hinein in feuchtere Gebiete. Baumwacholder bietet immer häufiger Sonnenschutz. Der Weg wird etwas steiler, bleibt aber am Talboden. Erst spät weicht er wieder nach rechts aus und erklimmt die letzten 100 Höhenmetern in schattigen Serpentinen.
Und fast plötzlich steht man oben. Eine buntfarbige Erosionsstelle gibt den Blick frei auf eine steile Felsnase (Teselinde, 877m), die wir rechts umgehen.
An dieser geländergesicherten Stelle haben wir einen fantastischen Blick hinunter in den Aufstiegsbarranco.
Nun geht es bequem völlig eben unter der Felswand des Teselinde entlang bis nach Santa Clara (750m). Die kleine Kirche liegt auf einem ebenen Platz und hat Ausblick auf drei Inseln. Teneriffa zur Rechten, La Palma zur Linken und El Hiro scharf links (sichtbar von der bunten Erosionsstelle hinter der Kirche). Der kleine Picknickplatz lädt zum Pausemachen ein.
Der Weiterweg folgt dem Wanderpfad links des Berges. Er ist nicht zu verfehlen, denn es gibt auf der ganzen Tour keine große Auswahl an Wegen. Dazu ist die Landschaft zu extrem und der Wegebau zu aufwändig.
Eine schöne Aussichtsstelle mit Geländer gibt den Blick frei auf das einsam liegende Dorf Arguamul hoch über der felsigen Küste.
Kurz danach erreicht man eine Stelle, wo wieder vielfarbige Asche- und Lavaschichten übereinander liegen. Bunt geht es etwa 300m weiter bis man die unbefestigte Piste erreicht, die bis nach vorne zu Buenavista führt.
Durch eine Landschaft wie von einem anderen Planeten gehen wir noch etwas weiter Richtung Kammende und erblicken inmitten der roten, gelben, okerfarbenen und violetten Erde die Kapelle de Coromoto.
Zurück an dem Treffpunkt von Wanderweg und Piste folgen wir nun weiter der Piste (2012 stand über diesem Punkt eine Einrichtung, mit der Wasser aus dem Wolken gekämmt wird und das große Auffangbecken davor füllt). Auch die Piste durchquert die bunte Erde.
Links viel weiter unten erkennt man deutlich einen Weg, der durch alte Terassen verläuft. Dort werden wir bald sein.
Nach etwa 500m auf der Piste biegt an einem scharfen Rechtsknick unser Weg ab (Schilder Barranco de los Gauchos bzw. nach Vallehermoso). Noch bequem geht es über farbige Erdflächen bergab. Doch dann fällt der Weg steil ab. Der Tiefblick hinunter in den Barranco lässt ahnen: Da geht es steil hinunter.
Und tatsächlich, der Weg ist wirklich sehr steil. In Serpentinen verlieren wir schnell an Höhe und gelangen so rasch aber kniebelastend bergab.
An einem schön gelegenen Haus vorbei geht es noch kurz weiter bergab, bis der erste Barrancogrund erreicht ist. Doch nach kurzem Gegenanstieg geht es sofort nochmals steil bergab. Schließlich nach fast 400Hm erricht man den Talboden.
Nun bleibt der Weg ein schöner, weitgehend ebener Erdpfad, der sich durch ehemalige Weinanbauterassen schlängelt.
Schnell senkt sich das tief eingeschnittene Tal nach unten, während wir gerade aus bald die Playa erblicken.
Um zwei Felsnasen herum kommt das Tal von Vallehermoso auch wieder in Sicht. Beeindruckend der Monolith aus erstarrtem Basalt, der über dem Tal wacht.
Ein letztes Mal geht es steil in einer Scharte bergab. Wir folgen der Wegmarkierung oberhalb der Häuser kurz rechts (gerade aus ist nur ein Trampelpfad) und gelangen so schnell zu einer Treppe, die uns zur Straße hinunter führt.
Rechts gegenüber geht ein Geländerweg in den kleinen Einschnitt hinunter. Kurz noch den Abstieg hinunter zur Straße Richtung Playa und wir stehen wieder vor dem Betonbau des Botanischen Gartens.