Von Agua d´Alto zum Lagoa do Fogo, vom Meer bis zu
Eine der anstiegstärksten Wanderungen entführt vom üppigen Küstenwald in die kahlen Höhen des Barrosa-Massivs. Die 720 Höhenmeter fordern etwas Ausdauer, auch wenn der Aufstieg sehr abwechslungsreich ist.
Allerdings kann man sich den etwas öden Anstieg aus Agua d´Alto unter der Schnellstrasse hindurch (Strasse Caminho Ribeira da Praia) ersparen. Man folgt dem braunen Hinweisschild Lago do Fogo und kommt auf einem betonierten Feldweg (die hier alle reichlich breit sind) oberhalb der Schnellstrasse an ein Wanderschild heraus.
Ab hier ist die Wanderung komplett nur auf Erdwegen und unbefestigten Forststrasse angelegt.
Wir nehmen am Wanderschild den linken Erdweg. Nach etwa 400m kommen wir an einem kleinen Wasserspeicher vorbei. Nun geht es durch tiefe Hohlwege und Rodungsgebiete steiler bergauf. Bald sind die Reste einer alten Flachsfabrik erreicht, die heute als Kuhstall dient.
Immer weiter steigt der Weg bergan und ist bald so ausgewaschen, dass nur noch 4x4 Fahrzeuge hier hoch kommen. Nach viel Aussicht hinunter an die Küste biegt der Weg rechts in ein Waldstück ein und wird fast waagrecht. Nach kurzem, letztem Anstieg treffen wir auf ein Wasserverteilhäuschen.
Ab hier folgt der Weg etwa einen Kilometer lang der recht großen Levada, die mit ca. 1,6m Tiefe und etwa 1 m Breite beachtliche Mengen Wasser befördern kann. Schön spiegelt sich die Vegetation in dem ruhig dahin fließenden Wasser.
Undichte Stellen machen den Pfad entlang der Betonrinne bisweilen matschig. Doch bleibt das Vergnügen groß, nahezu eben durch den Berghang zu queren. Am Ende lichtet sich der Bewuchs und gibt den Blick auf die vor einem liegenden Berghänge des Barrosa (947 m) frei.
Die Levada endet an einem kleinen Staubecken. Sehr bequem geht es nun über einen Schotterweg und entlang einer breiten Betonrinne hinein in ein offenes Tal. Es wirkt fast so gepflegt wie ein Garten. Und tatsächlich finden sich überall verteilt, auch in den Nebentälern, kleine weiße Häuschen. Sie regeln jeweils den Zufluss eines Kanals, der den großen Hauptkanal mit aufgefangenem Regenwasser versorgt. Und entlang dieser Kanäle und Kanälchen ist feinsäuberlich die Vegetation zurück geschnitten.
Auf den schroffen Schrunden des Berges, die über und über mit Heide, Brombeere und vor allem Moos bedeckt sind, brüten unzählige Möwen. Ihr Geschrei erfüllt das Tal im Frühjahr während der Brutzeit (Ende Mai sind die Jungen fast schon flügge und werden massiv verteidigt, kommt man ihnen zu nah).
Nicht mehr weit entlang des zuletzt ungefassten Baches geht es hinauf, dann steht man am Ufer des Sees. Eine flache Stelle lädt zum Füssebaden oder Schwimmen ein.
Von der Meteorologischen Station aus geht es im spitzen Winkel rechts. Der Weg folgt der Kammlinie oberhalb des Sees und gewinnt rasch an Höhe und Aussicht. Kurz bevor er sich vom See weg wendet, hat man nochmals einen sehr schönen Ausblick auf den See und den Herweg.
Danach geht es nur noch bergab. Der Erdweg ist durch das auf ihm liegende kleinem Geröll und die Steilheit nicht ganz angenehm zu gehen.
In Kurven und mit steilen Passagen geht es rasch hinunter. Ahornbäume und gelegentliche Baumfarne begleiten einen dabei.
Weiter unten folgen zwei tiefe, dunkle Hohlgassen und bald darauf kommt das verlassene Gebäude einer weiteren Fabrik in Sicht. Nun ist es nicht mehr weit.
Etwa 200m weiter trifft man auf eine Betonstrasse, der man nach rechts folgt (Wanderer, die von Agua d´Alto kamen, folgen dem linken Abzweig). An ihrem sanft zu erreichenden unteren Punkt wird der Ribeira da Praia überquert. Nochmals 200m weiter erreicht man wieder die Wandertafel
Herrliche Wandertour mit viel Abwechslung und Aussichten. 13 km, 500 Hm
Nach dieser Wanderung ging es nach Furnas zu einem Bad in dem 39 Grad warmen Wasser der heißen Quellen im kleinen Park Poca da Donna Beija.
Für 2 Euro gibt es herrlich warmes Wasser an einem Bach in zwei Becken. Mit Umkleidekabine, Dusche und Toilette. Und mehr Parkplätze wie am Park Terra de Nostra (5 Euro).
Die Fahrt über die Hochebene zwischen Pico do Vara und Barrosa fällt allerdings leider ins Wasser, weil erstens der Erdweg hinauf zum Gipfel des Cumieira oberhalb des Lago do Fogo deutlich gesperrt ist und zweitens gibt es bei dem dichtem Nebel nahezu keine Sicht.
Fahrtipp: Die Strecke von der 2-1a am Lagoa do Congro zum Mont Escuro und dann hinab nach Caldeiras (vorbei an Lombadas) und die Nordküste ist extrem einsam und ein echter Fahrgenuss (trotz des Kopfsteinpflasters in der Abfahrt).