Frankreich 2005
Frankreich Frühjahr 2005 - Urlaubsaufzeichnungen
27.05.2005 Anfahrt
Wir fahren gegen 8.45 Uhr los. Zunächst geht es auf der A5 Richtung BASEL. Es ist sehr warm und schnell wir
es auch im Auto richtig unangenehm. Dann fahren wir bei Moulhaus über den Rhein und die Grenze. Auf der französischen Autobahn geht es immer Richtung Westen und Paris. Das Navigationsgerät leitet uns an der Verzweigung Lyon - Paris von der Autobahn herunter. Es folgen 280km Landstraßenfahrt. Anfänglich haben wir dicke LKW oder sogar Traktoren vor uns - doch dann geht es viele Kilometer weit ganz gut bei 90 - 100km/h. Es ist drückend warm und immer scheint die Sonne von vorne auf uns herunter. Völlig erschöpft finden wir im Wald von Troncais bei Cerily einen schönen Nachtplatz unter Steineichen und Buchen. Das nicht weit entfernte Bodenloch mit Quellwasser verlockt uns trotz darin vereinzelt schwimmender Käfer und Molche, es uns über die völlig überhitzten Beine und Arme zu schütten. Die 10Liter quellkaltes Wasser versüßen uns den anstrengenden Tag.
28.05.05 Vulcan de Lemptegy
Der Wald gibt außer einem schönen Morgen im Schatten nicht so viel her - darum fahren wir weiter Richtung "Bisonpark". Den finden wir aber im 17km entfernten Dörfchen nicht. Dafür leitet uns das Navigationsgerät über schmale Sträßchen durch eine Landschaft, die britisch anmutet. Es gibt Mauern rechts und links der Straße und in Mauern eingefasste Feldchen. Alles nur ein wenig weiter und "ungepflegter" wie in England.
54km der Strecke fahren wir Autobahn - 3,40EUR. Dann sind wir in Vichy und beginnen bald darauf den "Aufstieg" zu den Puys. Es geht vorbei an der Volvic-Quelle mit einem tollen Burgdörfchen darüber. In einem kleinen Dorf mit großem, gepflastertem Kirchplatz baden wir unsere Füße in eiskaltem Quellwasser. Der Frischwassertank freut sich auch über die 10 Liter Auffüllung.
Dann fahren wir weiter hoch bis zum 850m hohen Pass von Nugere. Im weiten Bogen geht es zurück in die Kette der Puys und zum ausgebeuteten Puy de Lemtegy. Hier haben wir bei strahlendem Sonnenschein die Möglichkeit, uns sehr gut vorzustellen, wie es von 50.000 Jahren glutheiss im Krater zuging. Der Rundweg durch den ehemaligen Steinbruch ist sehr interessant. Von hellen Ascheschichten steigen wir hinab zu schwarzen und dann rötlich werdenden Lavaströmen und vorbei an zwei alten Vulkanschloten (nur recht klein), von denen Dykes (harte Rippen, entstanden durch in den Rissen erkaltende Lava) ausgehen. Die Lava hat den typischen Klang von Glas und Hohlraum. Sie ist sehr leicht (puzzelane). Keinen Kilometer entfernt finden wir auf der Schattenseite eines Nadelwäldchens einen Nachtplatz mit direkter Aussicht auf Puy des Gouttes und Puy Chopine sowie den Puy de Dome . Besser geht es fast nicht mehr.
Ich steige in der 3-Uhr-Hitze auf den niedrigeren der beiden Vulkankegel und genieße schon einmal eine tolle Aussicht. Wir wollen nach dem Abendessen dann noch mal aufsteigen, um auf der Rückseite die anderen Puys zu sehen. Toll!
Der Wald direkt vor der "Haustür" spendet Kühle und die Vögel singen uns ein Liedchen.
Um 20.15 Uhr beginnen wir den steilen Aufstieg zum Puy de Guttes. Von oben haben wir einen leicht veränderten Blick als ich vier Stunden zuvor. Die Sonne steht allerdings noch weit über dem Horizont.
Wir genießen nach dem warmen Tag den kräftigen Wind am Kraterrand. Leider verschwindet die Sonne dann doch im aufsteigenden Dunst und wir beginnen den steilen Abstieg. Im Wald geht es eine Lavarippe hinunter, dann kurz ganz steil runter auf den Talweg zwischen den Vulkanen. Von dort geht es weitgehend eben durch dunkler werdenden Wald wieder zurück zum Auto (3km).
29.05.2005 Puy de Pariou (1209m)
10,3km; 3 Std Wanderzeit, 460Hm
Wir fahren morgens vom sonnenbeschienenen Platz vorm Wäldchen zur Straße zurück. Von dort sind es kaum 2km bis zum kleinen Waldparkplätzchen. Da wir noch früh sind, ergattern wir noch einen Platz im Schatten.
Der Aufstieg ist zunächst moderat und verläuft in einem "Baumschlauch". Zum Glück berühren sich die Äste der niedrigen Bäume über uns und schützen vor der schon sengenden Sonne.
An einem Abzweig geht es dann nach Süden (links) und etwa 1km später dann hinauf. Der Weg bleibt zum Glück immer innerhalb des Waldes (4-6m hohe Bäume nur). So hat man zwar keine Sicht, aber im Anstieg wäre es doch sehr unangenehm, schon der Sonne ausgesetzt zu sein.
Die letzten Bäume weichen, doch der Rand des Vulkankegels kündigt sich schon an: über uns wölbt sich blauer Himmel.
Dann stehen wir auf dem Rand des Kraters und blicken hinunter in den riesigen, runden Trichter. Es ist wirklich erstaunlich, wie deutlich alles noch zu sehen ist.
Wir machen unsere Fotos - auch von den Puys hinter uns. Dann umrunden wir den Krater (leider ist der Weg auf der anderen Seite hinunter nicht mehr offen). Auf der höchsten Spitze (Vulkanschlot) hat man eine herrliche Aussicht auf den Puy de Dome und die drei Puys, die wir noch besteigen wollen (na gut, nur zwei davon).
Zunächst geht es steil und Dank Puzzolan rutschig wieder hinab. Ein sanfter Sattel kennzeichnet den Übergang zum Petit Suchet. Dessen langer Grasbuckel verlangt uns in der Mittagshitze einiges ab. Erst bei den Grotten (Alte Lavaströme oder Blasöffnungen) finden wir Schatten und liegen am Abbruch Richtung Puy de Dome unter einem Baum. Leider ist es ganz schön windig hier oben.
Herrliche Sicht auf die Ebene unter uns und den Dome dahinter. Am Horizont sieht man das Massif de Sancy.
Wir steigen nach der Pause kurz hoch auf den 1198m hohen Petit Suchet und dann hinab in den Sattel hinüber zum Grand Suchet. Den besteigen wir allerdings nicht, sondern wandern weiter eine Ascherutsche hinab zum Kreuzungspunkt dreier Vulkane.
Wir wollen noch die Grotten des Cliersou besuchen. Erneut geht es sehr steil bergauf - die Sonne drückt. Doch die im Vulkangestein liegenden Grotten erstaunen ob ihrer Größe und Anzahl. Der Anstieg hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Nach Genießen der Kühle und den üblichen Fotos/Filmschnipseln geht es ebenso steil wieder bergab.
Danach beginnt ein langer Abstieg zwischen den Vulkanen entlang hinunter zur Chabanne Vieille - Ebene. Hier, wo die Bäche von drei Vulkankegeln die ebene Fläche aufgefüllt haben mit Asche, wachsen im lockeren Verbund große Bäume in mooriger Umgebung.
Der Rückweg durch viele Kilometer "Waldschlauch" ist dann weitgehend ereignislos. Einige Wanderer kommen uns entgegen - viele sind es aber nicht an diesem Sonntag.
Vom Parkplatz weg fahren wir nach Fontaine du Berger und weiter nach Ternant (dort tanken wir Wasser an einem Quell). Dann suchen wir entlang der schmalen Waldstraße einen Nachtplatz. Hinter jedem schattigen Eck sind Besucher zu sehen. So müssen wir uns schließlich in einen schmalen Waldweg quetschen. Allerdings verschwinden wir so fast gänzlich von der "Bildfläche".
Der Rest des Abends ist Essen machen, Bilder und Filme sehen und Aufzeichnungen machen.
30.05.05 Puy de Jumes (1161m)
Morgens regnet es in Strömen - naja, Abends hatte es sich ja schon angekündigt. Wir frühstücken ausgiebig - aber es hört nicht auf. So tanken wir Wasser in Ternant, kaufen Baguette in Chanat und fahren dann den Pass de Nugere hinauf. Kurz dahinter suchen wir den kürzesten Aufstieg zum Jumes. Der erste Versuch endet am Tor des Puzzolan-Werkes. Doch dann stehen wir etwas versteckt in einer kleinen Parkbucht und steigen bei immer noch strömenden Regen auf. Der Weg ist wohl wenig begangen und wir kommen auch prompt vom Hauptweg ab. Aber den GR 441 finden wir dann wieder und folgen dieser breiten Wander"autobahn" nach oben. Überall tröpfelt der Regen von den nassen Blättern und Nebel sitzt fest im Wald. Schließlich erreichen wir das obere Ende des Puzzolan-Werkes und dann den Abzweig zum Jumes hinauf. Die 600m haben es in sich. Durch ein halbes Bachbett geht es steil empor - in unserer Regenkleidung kein Vergnügen.
Leider ist am Kraterrand nichts zusehen. Die Sicht ist auf etwa 50m beschränkt und Wolkenfetzen jagen über den Grat. Es íst ungemütlich - wir versuchen unser Glück am Kraterboden - doch auch dort tobt der Wind. Dennoch essen wir etwas und hoffen auf Besserung. Um uns herum überall nur äußerst schemenhaft die Bäume am Kraterrand.
Als wir dann wieder absteigen, scheint es mehrmals, als wollte es heller werden - und unten wieder angekommen reißt die Wolkendecke auf. Zwar sind die Puys noch in einen Nebelmantel gehüllt, doch die Wolkendecke ist eindeutig gestiegen. Und bis wir wieder beim Puy de Lemptegy angekommen sind, scheint die Sonne und die Puys sind weitgehend frei. Graue Wolkenfetzen jagen über den Himmel - und binnen Stunden ist es nahezu wolkenfrei. Da wir direkt neben einer Wiese unseren Nachtplatz haben, lassen wir die Flugmatte und den Lenkdrachen steigen. Bei mäßigem Wind eine rechte Gaudi.
Spät abends geht die Sonne dann wieder vorzeitig in Wolken unter. Hoffentlich bereuen wir es nicht, nicht auf den Puy de Dome gefahren zu sein, der herrlich frei die anderen Puys überragt.
31.05.2005 Puy de Dome/ Puy de la Vache und Puy de Lassolas(6km, 400Hm)
Früh morgens ist klar und mit 4,1°C kalt. Doch dann ziehen Wolken auf und verhüllen sogar den Puy de Dome. Doch bis wir gefrühstückt und Wasser getankt haben ist es wieder klarer. So beschließen wir, doch auf den Dome hinauf zu fahren. Die 4,50EUR sind gut investiertes Geld, denn nach 6km bei 12% Steigung eröffnet sich am stürmischen Gipfel eine grandiose Rundsicht. Leider treiben Wolken über das buckelige Puy-Land. Dennoch sind schön im Norden und dann auch im Süden die wie auf einer Perlenschnur aufgereihten Puys zu sehen.
Nach fast einer Stunde verlassen wir den Gipfel und fahren wieder die steile Straße hinab. Etwa 20km weiter parken wir dann auf dem Pass unterhalb des Puy de Vache. Es sind (wie auf dem Dome) enorm viele Schulklassen unterwegs.
Nach einem kleinen Mittagessen geht es dann steil bergauf. Ziemlich bald nach dem Start kommen wir in einen alten Aufschluß des Lavaflusses. Dann leiten Stufen bergan - ohne diese würde der Weg wohl sehr schnell der Erosion preisgegeben sein, denn das Puzzolan hat wenig Halt.
Schließlich erreichen wir einen rot gefärbten Kamm, der völlig ohne Bewuchs ist. Etwas unterhalb stehen einige Lavabrocken in der rötlichen Vulkanasche. Der nach einer Seite aufgerissene Vulk
ntrichter liegt nun spektakulär vor uns. Doch die rückseitigen 80m Abstieg und die 100m Aufstieg zum Lassolas eröffnen ein noch grandioseres Schauspiel. Fast der gesamte obere Rand des Vulkans ist vegetationslos. Man sieht schön die von fast Weiß über rötlich und bräunlich bis schwarze Vulkanasche. Auch dieser Kegel ist nach Süden komplett geöffnet.
Wir steigen auf der anderen Flanke des Berges ab und gelangen auf schmalem Weg in den Talboden (ehemalige Vulkanboden). Ein herrliches Plätzchen zum Verweilen. Es ist so schön, daß wir beschließen, nicht weiter zu fahren, sondern morgen noch einen Puy zu besteigen.
Nach 25km Fahrt finden wir neben einerkleinen Seitenstraße am Waldrand einen schönen Platz zum Nächtigen. Der Blick geht direkt zum morgigen Aufstiegsziel.
01.06.2005 Puy de Come
Der Morgen beginnt wolkenlos und mit strahlender Sonne - nach nur 3,4°C in der Nacht.
Wir frühstücken im sich langsam erwärmenden Auto und fahren dann keine 2 km bis zum Parkplatz am Puy de Come.
Zum Glück lesen wir die französischen Schilder nicht so genau - denn dann hätten wir den Berg gar nicht bestiegen. So wandern wir geschützt und fast zu kalt durch den Wald am Fuß des Berges. Riesige Flächen sind mit blühendem Bärlauch bedeckt.
Dann kommen wir an einen Sattel und verweigern den Gehorsam gegenüber einem simplen Holzzaun und einem gelben Kreuz (Zeichen dafür, dass der Weg eigentlich hier nicht entlang geht).
Der Pfad windet sich um den Berg herum und steigt dabei beständig an. Schließlich sind wir am unteren Rand des äußeren Kraters angekommen. Der Wiesenhang bietet Flockenblumen, Orchideen, Schmetterlinge und winzige Grashüpfer.
Wir genießen den Ausblick und steigen langsam weiter empor. Der Puy de Dome beherrscht natürlich wieder die Kulisse. Oben auf 1253m Höhe suchen wir uns unterhalb des Gipfels ein windgeschütztes Plätzchen und bleiben über eine Stunde. Heike döst, während ich allerlei Blümchen und Insekten aufnehme. Tolle Aussicht Richtung Westen mit blauem Wölkchenhimmel. Unter uns tut sich wunderschön und sehr deutlich sichtbar der etwa 60m tiefe Trichter auf.
Wir wundern uns, warum sonst niemand hier oben ankommt bei diese schönen Wetter. Doch nach einem extrem steilen Abstieg durch Strauchwald finden wir am Sattel ein Schild. Es ist seit Feb. 2002 wegen Erosionsgefahr die Besteigung des Come verboten. Na, nun waren wir aber schon oben....
Zurück ist es wieder ein angenehmer Wanderweg durch Wald und gelegentlich offeneren Flächen. Am Auto zurück beschließen wir, nun endlich weiter zu fahren Richtung Puy de Sancy.
Kurzer Zwischenstop in einem sehr typisch wirkenden Städtchen (Rochefort Montagne) mit Bims-Steinbruch (Reste einer Glutwolke vom Puy de Sancy). In dem Tal hinter dem Städtchen fahren wir die D80 entlang - abseits der Hauptstrecke und winzig klein. Die beiden Felsen Tuiliere und Sanadoire begrenzen rechts und links das durch eiszeitliche Gletscher geschaffene Trogtal. Hier finden wir neben einem Bach einen wunderschönen Platz zum Übernachten - direkt unter dem sonnenbeschienen Roche Sanadoire.
02.06.2005 Cascades um Mont Dore
Früh morgens sind es nur 3,6°C und es dauert bis fast 9.00 Uhr, bis uns die Sonne erreicht und wärmt. Zuvor ist schon der Rocher Tuiliere von der Sonne erreicht worden.
Vom Nachtplatz aus fahren wir die schmale Straße weiter Richtung Col de Guery dicht hinter dem Rocher Sanadoire entlang. Dann sind wir oben auf dem Pass und haben Sicht uf das von morgendlicher Sonne beschienene Tal mit den beiden Basalt-Felsen.
Am Lac de Guery entlang geht es dann wieder hinab Richtung Mont Dore. Kurz zuvor halten wir in einer Kurve und besuchen zunächst den uninteressanten Cascade du Saul du Loup. Nur wenige Meter weiter parken wir dann und steigen z.T. steil bergab Richtung Cascade de Queureuilh. Diese stürzt etwa 25m über einen Basaltabbruch herunter. Dann geht der Weg bequem weiter Richtung Cascade du Rossignolet. Die liegt inmitten einer urwaldähnlichen Natur. Die Bäume haben lange "Bärte" und sind zum Teil sehr alt. Umgestürzte Nachbarn haben den Halt durch das ungestüm dahin schießende Wasser des Baches verloren.
Der Wasserfall ist sehr schön - und da noch gänzlich im Schatten schön mit Langzeitbelichtung aufzunehmen.
Nach ausgiebigem Fotografieren geht es wieder zurück - nun leider steil bergauf. Schließlich sind wir wieder oben bei den Pferden und der Blumenwiese.
Wir fahren hinunter in das Städtchen Mont Dore, das eingebettet zwischen hohen aber sanften Hügel-Bergen idyllisch im Tal der Dordogne liegt. Es macht ein durchaus wohlhabenden Eindruck - ist aber irgendwie dennoch französisch-rückständig (im positivsten Sinne).
Nach etwas Suchen finden wir den Aufstieg zum Col de la Croix St-Robert. Hier ist der Ausgangspunkt für die kurze Wanderung zur Grand Cascade. Doch zuvor fahren wir über den Pass und schauen uns die andere Seite an.
Was auffällt ist der blühende Ginster. Sehr niedrig wachsend bedeckt das gelbe Blütenmeer riesige Flächen der ansonsten kahlen Hochfläche. Nachdem auf der anderen Seite nicht viel an Informationen zu gewinnen ist, fahren wir zurück und parken das Auto in der Nähe der Cascade. Dann geht es über einen schmalen Pfad oberhalb eines Steilabbruches zur Cascade. Unten ist das Städtchen gut zu sehen, darüber die z.T. mit Skianlagen verhunzten Hügel-Berge.
Vor dem Treppenabstieg zur Grand Cascade werden wir noch von zwei Rangern gewarnt, daß der Weg wegen der fallenden Felsen gefährlich sei. Und tatsächlich liegt etliches Geröll auf dem Weg. Dennoch gehen wir hinunter - und genießen einen schönen Wasserfall in einem 30m hohen Talkessel.
Zurück auf der Höhe plantschen wir noch eine Stunde im Wasser des Baches, bis wir uns wieder zum Auto begeben.
Da der Nachtplatz so schön war, fahren wir die 1/2Std zurück zum Platz des Vortages. Hier ist es grad so wie zuvor: Einsam, idyllisch und zunächst noch schön warm. Abends kommen zunächst die zwei Kühe mit dem alten Bauern auf seinem Trecker vorbei und später dann noch - als Steigerung am heutigen Abend - eine ganze Kuhherde. Dann ist das Abendglühen vorbei und der Abend fast auch.
03.06.2005 Puy de Ferrand 1854m
Morgens ist es noch strahlend blauer Himmel, der sich über uns wölbt. Allerdings stürmt es und es sind angenehme 16°C auch ohne Sonne.
Bereits auf der Fahrt nach Mont Dore ziehen erste Fädchenwolken über den Himmel. Wir kaufen einige Kleinigkeiten ein und Telefonieren mit Zuhause. Dann fahren wir über den Pass des Kreuzes des Heiligen Roland und hinab zum Parkhaus des Nationalparks Chadefour-Tal.
Von dort geht es zunächst sehr bequem 1,5km weit bis zu der Quelle der heiligen Anne. Dort entspringt eine kohlensäurehaltige Quelle, die auch sehr viel Eisen mit sich führt. Kurz danach teilt sich der Weg und wir folgen dem dünneren Pfad in die südliche Wand des Tals. Sehr schnell steigt der Weg zunächst über alte Geröllfelder im Wald auf. Zwei kleine Aussichtspunkte erlauben einen guten Blick ins Tal und zum Talabschluss mit dem dominierenden Puy de Ferrand.
Nach bequemem Aufstieg im Hochwald sind es bald nur noch Birken, die unseren Weg begleiten - bis wir die Hochfläche erreicht haben. Obwohl es noch recht sonnig ist und warm ist es sehr windig - fast stürmisch. Über den kahlen Kamm geht es dann etwa 3km weit immer weiter hinauf bis zur weithin sichtbaren Bergstation des Skiliftes. Wir aber steigen vorbei an zwei Schneefeldern auf zum Ferrand. An dessen steil abfallender Seite zum Tal hin genießen wir leidlichen Windschutz und Sonnenschein. Aus irgendeinem Grund haben etwa 60-70 Marienkäfer beschlossen, genau da im Gras herum zu krabbeln, wo wir uns hinsetzen. So ist für Beschäftigung gesorgt.
Leider wird das Wetter merklich schlechter geworden und dunkle Wolken ziehen über uns hinweg. Wir verlassen den kälter werdenden Gipfel und gelangen auf dem gleichen Weg absteigend nach 1,5Std wieder zu der Weggabelung. Kurzer Zwischenstopp an der rötlich färbenden Quelle - dann beeilen wir uns mit dem "zum Auto kommen". Und es ist noch keine 1/4 Stunde vergangen, da donnert es hinter uns in dem zugezogenen Tal. Während wir noch einen Nachtplatz suchen, beginnt es heftig zu schütten. Bei strömendem Regen finden wir einen ganz guten Platz direkt neben einem Bach und einer Kuhweide - hoffentlich kommt der Bauer durch, denn keinen Zentimeter kann ich weiter zum Bach rüber. Himmel grau und trüb.
04.06.2005 Fahrt Bort-les-Orgues - Puy Mary
Morgens ist es durchwachsen. Die Sonne kommt nur gelegentlich heraus. Wir duschen neben dem Bach und lassen die Wäsche schon mal antrocknen. Dann fahren wir gemütlich an der Cascade vorbei (und stellen fest, daß dort ein fantastischer Nachtplatz gewesen wäre) Richtung Besse. Der Puy de Ferrand und die umgebenden Gipfel um 1800m sind von Wolken eingehüllt. Besse ist ein schöner, kleiner Ort mit engen Sträßchen und alten Vulkangestein-Häusern.
Etwas weiter in Superbesse ist alles das Gegenteil - eben ein Wintersportort.
Es geht weiter über holprige aber einsame Straßen grob Richtung Bort-les-Orgues.
In Picherande tanken wir am öffentlichen Brunnen "eau potable" und fahren dann über St. Genes Champespe nach Bort. Dort machen wir lange Mittagspause an einer Wiese. Danach fahren wir versehentlich in eine schmale Sackgasse und fahren fast den Wagen im lockeren Straßenbelag fest. Nur mit Mühe kommen wir wieder den steilen Berg hinauf.
In Bort fahren wir 350m hoch zu den Basaltorgeln - nur um dann oberhalb zu stehen und ein - zugegebendermaßen gutes - Panorama genießen zu können. Puy de Sancy und Puy de Mary sind zu sehen. Aber von den Basaltsäulen (Orgelpfeifen) sehen wir nahezu nichts
Also wieder runter und dann über weitere Holpersträßchen nach Riom les Montagnes (Burg auf Fels: Apchon). Von dort versuchen wir auf halber Höhe auf einem Almenweg einen Nachtplatz zu finden. Ist nicht so einfach und wegen der schlechten Wege geht es nur langsam voran. Schließlich parken wir am Wegrand und haben aber einen tollen Blick auf das Tal unter uns und den Puy de Mary vor uns.
Während des Tages sind wir an x-Kilometern der schönsten Wiesen vorbei gefahren und haben unter ander
m Schlangenknöterich, Karthäuser-Nelken, Baldrian, Wiesenstorchenschnabel, Wiesen-Kerbel, Wiesen-Witwenblume, Günzel und vieles mehr gesehen.
05.06.2005 Puy de Peyre Arse (1802m)
Wir wachen pünktlich gegen 7.00 Uhr auf. Die beiden Berge Puy Mary und Puy de la Tourte haben kleine Zipfelmützen.
Aber trotz relativ kräftiger Bewölkung steht außer Frage: Wir werden hochfahren.
Und bis wir über den Almenweg runter nach La Cloux runtergejuckelt sind, ist der Himmel weitgehend frei und nur ein paar weiße Wolkenschiffe segeln über den blauen Himmel.
Vor dem Aufstieg zum Pass stoßen wir auf etwa 40 Radfahrer - die uns sehr bald nach Ankunft beim Wanderparkplatz einholen. Hochachtung.
Zunächst geht es relativ moderat im Wald hinauf (gerade so noch 3. Gang). Dann sind wir auf dem Col de Serre und mit bester Aussicht fährt man ins Trogtal unter der Roland-Bresche hinein. Nach einer Spitzkehre kommt bald die kleine - für vier Autos nur geeignete Parkbucht. Von hier (1528m) steigen wir auf den Sattel zwischen Puy Mary und dem Felskamm zum Puy Oeyre Arse auf. Dann geht es in munterem Auf und Ab aber sehr bequem und mit etlichen Mitwanderern Richtung Westen.
Die Roland-Bresche ist tatsächlich ein etwa 20m tiefer Einschnitt in dem Lava-Rücken. der gar nicht ohne ist. Alle benutzen ihre Hände.
Dann geht es wieder weiter ohne große Probleme. Tolle Rundumsicht und auch Fernblick zum Puy de Sancy. Die Wolken sind knapp oberhalb. Allerdings ist unten die Luft grau-trüb und oben drüber klar.
Die Pyramide des Puy Mary ist beeindruckend.
Der Aufstieg zum Peyre Arse ist ohne allzu große Probleme - nur ein wenig steil. (10km ges., insgesamt 450m Höhenanstieg).
Oben zieht es wie auf dem ganzen Kamm kräftig. Aber zum Glück gibt es große Felsen mit gelbem Flechtenbewuchs, die nach Süden zur Sonne hin einen windgeschützten Platz für die Mittagspause bieten. Mit Blick auf dem Plomb du Cantal (1885m) und auf viele Wanderwege genießen wir die Sonne.
Beim Rückweg wählen wir die Variante unterhalb der Steilabbrüche. Der Weg ist weit weniger begangen und führt zunächst als Wiesenpfad unter die Felsen des Trogtals. Dort finden wir in einem geschützten Winkel Hunderte von Frühjahrs-Enzian - aber auch nur dort!
Mächtig ragen die schwärzlichen Lavalagen über uns auf. Ein sich lösender Fels würde uns treffen. Aber darüber macht man sich bei der Aussicht kaum Gedanken.
Schließlich erreichen wir die Spitzkehre. Nur wenige Meter bergauf geht links der Weg wieder hoch und bald ist man deutlich über der Straße. Noch etwa 500m weiter erreichen wir wieder unser Auto.
Der Trubel am Pass unterhalb des Puy Mary ist schier unbeschreiblich: Es ist Sonntag!
Die Straße führt waagrecht Richtung Puy Chavaroche und dann spektakulär unterhalb des Puy Maria hinab ins Tal. Die weiten Ginsterfelder lassen den Berg gelb aufleuchten.
Leider müssen wir sehr weit nach unten fahren - finden dann aber neben einem Bach ein sehr verstecktes Plätzchen (mit einigem Rangieren). (Kuhschelle große gelbe Blume)
06.06.2005 Fahrt Richtung Le Puy-en-Velay
-Murat (Altstadt mit Marktplatz) - Brioude (Altstadt über Allier)-Prades (Basaltklotz)-Montagnac (Ruine über Fluss Loire)
Heute gehörten uns alle kleinen, buckeligen und total einsamen Nebenstraßen Mittelfrankreichs...
Morgens ist es bei uns unten am Bach eher sonnig. Wir starten etwas später als sonst und man ahnt bereits früh: das wird nichts. Der Puy Mary steckt in Wolken. Wir fahren dennoch hoch zum Pass. Dicke Wolken hängen über uns. Heute wird das nicht mehr wesentlich besser. Also fahren wir am heute wesentlich weniger frequentierten Pass (fast nur weiße Womos) vorbei Richtung Murat. Dieses Dörfchen (dank Navi-System lande ich mitten in der Altstadt) ist richtig schön eng und altertümlich. Danach geht es abwechselnd über Landstraßen und wenige zig Kilometer auch mal gut zu fahrende 1/2 Schnellstraße Richtung Le Puy-en-Velay. Leider navigiert uns das System an einer Sehenswürdigkeit vorbei - und zur nächsten fahren wir die ersten sehr buckeligen und mit 14% steilen Kilometer hinab zur Allier.
In Prades bewundern wir den 90m hohen Basaltklotz mit wilden und regelmäßigen Prismen.
Dann geht es über ebenso einsame und schmale Sträßchen wieder 15% hinauf. Ab hier gibt es nur noch den Fluß und die Bahnstrecke.
Wir gondeln über die Hochfläche und finden die Cascade de Beaume nicht so recht. Und langsam geht die Gondelei über unebene Nebenstraßen (so sehr NEBEN sind die gar nicht) auf den Geist. Wir passieren die Loire und suchen einen Nachtplatz.
Irgendwo beim Suc de Montfol (le Beage) versuchen wir unser Glück inmitten eines nagelneuen Windparks - aber der Wind ist so strümisch, daß die Laufgeräusche der Turbinen zu laut sind. Entnervt suche wir wenige Kilometer weiter einen weiteren Platz - und finden einen ganz passablen. Gegen 9.30 zieht sich der Himmel zu und dunkle Wolken verschlucken den Tag.
07.06.2005 Fahrt Ray-Pic und Mende/Florac
Morgens stürmt es und dünne Regenschleier werden über die Hochfläche gepeitscht.. Sehr ungemütlich!
Wir fahren gegen 10.00 Uhr bei dunklen Wolken am Himmel und sehr wenig Sicht los. Es regnet immer noch.
Bald geht es hinunter Richtung Ray-Pic. Das schmale Sträßchen ist nur bis 10t zugelassen - aber ein dicker Bus fährt noch langsamer den Berg hinunter. Wir gedulden uns und können dann doch auf der steilen Straße überholen. Am ersten Aussichtpunkt auf den Wasserfall reißt der Himmel kurz auf - als der Bus ankommt (keine Minute später) schüttet es aus Kübeln.
Nur drei Kurven weiter ist der Parkplatz, von dem aus ein schmaler, guter Wanderweg in 15 Minuten zum Wasserfall führt.
Leider keine weitere Aussichtstelle – daher steht man plötzlich unter dem gewaltigen Basaltabbruch, über den der Wasserfall stürzt. Viel Wasser kommt nicht herab.
Die Leute vom Bus ziehen bald wieder ab und Ruhe kehrt ein - an einem schönen Tag könnte ein Bad in der Wanne unter dem Loch in der Basaltwand recht angenehm sein. So aber knipsen Wolken die Sonne im Sekundentakt an und aus.
Etwas weiter unten Mittagspause an einer Brücke mit tollem schmalem Wanderweg.
Dann geht es auf schmaler Straße weiter Richtung einer größerer Straße. Es geht schmal und bucklig immer weiter - und stets parallel zur Bourges.
Dann treffen wir auf die D536 und wenig später auf die N102. Dieser folgen wir zunächst etwa 25km lang durch das Ardeche-Tal immer weiter empor. Eine fürchterliche Kurbelei und Schalterei - aber die Straße ist ganz gut. Dann geht es zum Teil sehr gut zu fahren Richtung Mende, das wir etwa 30 Minuten später erreichen. Durch Mende hindurch geht es schnell und problemlos. Wir fahren Richtung Florac und später dann am Col de Montmirar Richtung Osten. Leider finden wir die Dolmen und Menhire nicht wie angekündigt. Der Sentiere des Menhirs entpuppt sich als Ente. So fahren wir auf z.T. sehr schmaler Straße weiter Richtung Süden nach Florac. Von der sturmumbrausten Hochfläche hinunter ins Tal des Tarn. Ein Versuch, einen Nachtplatz in einem kleinen Nebental zu finden geht daneben, auch ein steiler Abstieg in die Schlucht bleibt ergebnislos - dann finden wir bei Ruas auf einem Bergsporn inmitten zweier Täler einen tollen Aussichtspunkt - allerdings mit kräftigem Seitenwind. Seit Ray Pic hat sich das Wetter immer mehr gebessert und der Nachmittag ist "blau".
08.06.2005 Florac – Wanderung an der Felskante entlang
Morgens erneut bestes Wetter. Wir fahren die 11km Richtung Florac (aus dem Tal heraus und an dem Tarn entlang. In Florac kaufen wir eine Karte und fahren durch die enge Innenstadt. Dann weiter auf der Suche nach dem Ausgangspunkt Weiler für die Wanderung.
Steile Anfahrt - aber wir sparen uns dadurch gewiss 300Hm.
Bei Weiler findet sich sogar ein Parkplatz und wir finden mit einigen Mühen den Weg. Dann geht es bergauf. Über uns türmen sich sogleich die Corniches auf. Der schmale Pfad windet sich den Berg hinauf (ca. 200m). Kurz vor dem oberen Ende zweigt der "untere" Pfad ab.
Der ist leider sehr verbuscht - wir müssen uns auf einem (gut markierten) schmalen Pfädchen durch die vielen verschiedenen Büsche und Bäumchen kämpfen. Das ist bisweilen sehr kratzig - aber zum Glück ist es nicht allzu warm.
Wir haben tolle Tiefblicke auf die wunderbaren Felsgebilde, die sich an dem oberen Ende des Steilabbruches zum Tarn gebildet haben. Nach einer gewissen Zeit weicht das Gestrüpp auch und der Weg geht bequem immer in unmittelbarer Nähe der Corniches weiter. Bei Rochefort-Felsen machen wir unter einer zu kurz geratenen Kiefer Mittagspause. Dann geht es zum Teil noch sehr beeindruckend über Florac weiter Richtung Straße auf die Chausse hinauf. Kurz davor biegen wir nach oben ab: Die fast ebene Hochfläche liegt vor uns. Ein kurzer Umweg zu einem Dolmen unmittelbar an der Straße ist weitgehend unnötig.
Dann geht es am Gehöft Predal vorbei eine öde Fahrstraße zurück zum Aufstiegsweg. Der Weg ist bald so öde (Dolineneinbrüche!), daß wir beschließen, an die vordere Abbruchkante zu gehen. Kurz hinter dem verlassenen Gehöft Batisde verlassen wir den Weg und folgen dann dem Pfad an der Abbruchkante - mit schönen Tiefblicken in die 400m tiefer liegende Tarnschlucht.
Mit einiger Mühe finden wir dann auch noch den Abstiegsweg - eher durch Zufall und aufgrund der Interpretation der Wegbescheibung. Wir erkennen, daß der Abzweig des unteren Weges nur etwa 30Hm unter diesem oberen Ende liegt. Im Schatten geht es dann steinig wieder zurück zum Gehöft.
Von dort geht es wieder auf schmaler Straße wieder runter und dann durch Florac hindurch zur Auffahrtstrasse auf die Chausse. Diese Straße ist mal wieder "schwierig und gefährlich". Weiter oben fehlt nicht nur die Leitplanke (wozu auch - wer runter fährt beschwert sich nach 300m Absturz auch nicht mehr), sondern auch die Teerdecke: Gravelroad im Steilaufstieg.
Wir finden auf einer kleinen Nebenstraße auf der Hochfläche einen ganz netten Platz mit Nadelbaumgruppe dahinter (alles natürlich sehr niedrig ob der harten Lebensbedingungen hier oben).
09.06.2005 Paddelboot Tarn
Wir fahren von unserem Nachtplatz Richtung Florac und dann über die Chausse nach Montebrun. Hier beginnt auf einer winzigen Nebenstraße der Abstieg über 7 Serpentinen hinab ins Tarntal.
Heike muß in Blojoux Telefonieren - das nutze ich aus, nachzufragen, ob wir ein Paddelboot mieten können. Ein älterer Herr - redet nur Französisch - bietet uns an, dass wir bis Malene fahren zu können – er würde uns da dann wieder abholen.
Wir packen also in Windeseile von Wandern um in Tonne. Dann fährt er uns und das Boot etwa 300m weit bis zum Tarnufer.
Schon 500m weiter werden wir wieder ans Ufer getrieben - es ist sehr schwer, das kiellose Plastikboot auf Spur zu halten.
Es ist mit Sicherheit unkaputtbar - wir schrammen so manches Mal über Steine in dem zum Teil sehr flachen Fluß.
Die 22km sind anstrengend - zum Teil haben wir sehr heftigen Gegenwind (und auch der Rückenwind bedeutet immer "Umhergetrieben werden"). Auch stimmt irgend etwas nicht mit dem Boot, denn es dreht immer nach einer Seite, so dass wir ziemlich einseitig lahme Arme bekommen. Dennoch ist es sehr schön in der einsamen Felsschlucht.
Pünktlich 18.00 Uhr sind wir am Ziel. Am Ende geht es wieder die 22km zurück - diesmal bequemer mit dem Auto.
Wir übernachten etwa 350m höher in einer Spitzkehre der schmalen Straße runter nach Montbrun. Unter drei Rädern liegen Stoppsteine, denn etwa 1,5m weiter geht es dann 350m senkrecht runter.
Tolle Abendstimmung, aber wir sind ganz schön fertig.
10.06.1005 Wandern am Jonte
Wir fahren morgens von unserem exponierten Nachtplatz weg - der Sonnenaufgang ist ob des klaren Himmels unspektakulär.
Beim Runterfahren hören wir komische Geräusche vom Motor, die tagsüber nur schlimmer werden.
Wir fahren entlang des Tarn mit all den schönen Aussichtspunkten bis Le Rozier. Hier biegen wir ab in das Jontetal. Nur ein paar Kilometer weiter fahren wir dann über ein dieses Mal wirklich extrem schmales Sträßchen steil bergauf zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die führt überwiegend durch die Corniches und ist relativ anstrengend. Tolle Aussichtpunkte, etliche Kletterer. Sehr lohnende Wanderung.
Wieder zurück fahren wir einige Kilometer über die Chausse und finden einen Nachtplatz nach entfernen eines dicken Astes neben einer abgeernteten Wiese.
11.06.2005 Heimreise 1.Teil
Wir fahren von unserem Nachtplatz aus zu der nächsten Werkstatt in Meyureis. Dort können wir mit Sprachbrocken verständlich machen, was los ist. Man sagt uns für 12.00 Uhr die Reparatur zu - doch als wir um 11.30 Uhr wieder zurück sind, erfahren wir nur, daß das Problem nicht repariert werden kann - nicht vor Mittwoch! Also war der Ausflug nach Meyureis völlig unnötig.
Zu den Werkstätten in Puy-en-Velay oder Clermont-Ferand können wir es nicht mehr rechtzeitig schaffen.
So fahren wir aus dem Jontetal heraus Richtung Millau und dann auf die Autobahn - müssen schlagartig das schöne Gebiet verlassen.
Viele Kilometer lang geht es auch gut. Erneut fahren wir für etwa 2,5Std Landstraßen. Dann, gegen 18.30 Uhr bei Besancon, blockiert die Lichtmaschine. Wir fahren mühevoll noch 1km, dann bleiben wir in einer Notrufsäulen-Haltebucht liegen. Der ADAC kann uns nicht helfen: Erst nach der Mautstelle könnten die etwas unternehmen.
So werden wir gegen 20.00 Uhr vom beauftragten Unternehmen auf einem LKW huckepack weggefahren. Wir finden uns 20km weit von Besancon mitten in der Pampa wieder. Selbst der nächste Leihwagen ist weit entfernt.
Wir entscheiden, über Nacht zu bleiben und morgen zu entscheiden, was wir machen wollen. Wir können auf dem Hinterhof des recht runtergekommenen Abschlepp-Unternehmens unseren Wagen abstellen und stehen fast idyllisch im Grünen. Das Dorf ist winzig genug, um immer am Dorfrand zu stehen.
12.06.05 Rückfahrt 2. Teil
Wir beschließen, die Reparatur am Montag abzuwarten. Also haben wir den gesamten Sonntag zur Verfügung.
Ausschlafen tun wir zwar nicht - aber dafür lange Lesen. Gegen 11.00 Uhr machen wir uns von Lavernay aus Richtung Placey und dann Francy. Der Weg ist sogar in einer fast überwucherten Karte am Marktplatz zu erkennen. Die Kennzeichnung ist zwar alt, aber zuverlässig. Zunächst geht es durch hohen, kühlen Wald. Wir fotographieren Grasballen auf abgemähten Wiesen und eine Krabbenspinne auf einer Margarite - Schmetterlinge sind natürlich auch dabei.
Dann verläßt der Weg den Wald. Eine schöner Ackerrand läßt uns noch kurz verweilen, dann geht es etliche Kilometer über offenes Gelände - bei drückender Hitze und Windstille. Einige Kühe und Pferde lockern die Wanderung noch auf, dann stürzen wir uns begierig auf einen Wasserhahn am Friedhof von Lavernay: Kühles Nass zum Abkühlen der heißen Glieder.
Im Auto dann nicht mehr viel: Film schauen, Bilder gucken und Wagen ein wenig aufräumen.
13.6.2005 Rückfahrt Teil 2
Erst am Montag und nach unendlich langem Warten und Palavern wird unser Wagen repariert. Die umständlich beschaffte Lichtmaschine wird nach Abruf des Abschleppdienstes wegen eines Unfalls dann erstaunlich schnell eingebaut. Gegen 14.00 Uhr können wir die letzten 300km bis nach Hause fahren.
© Gerald Friederici, Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen – Aufzeichnungen werden Abends schnell auf dem Handy gemacht