Caldera de Taburiente

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Dies ist ein Wanderklassiker (970m Abstieg, 5-6 Stunden Wanderzeit). Und deshalb hat man wohl auch die Zufahrt bis zum Ausgangspunkt der Wanderung Los Brecitos geteert, obwohl dort oben sonst nichts ist ausser dem Wendeplatz für die unterschiedlichen Taxis (kein Zentimeter Parkplatz!).
Bei der Zufahrt durch Los Llanos kennt das mitgebrachte Navigationssystem manchmal nicht die Ausmaße der Strassen. So lernt man auch die Grenzen des Autos kennen, wenn selbst der erste Gang schon ordentlich zu schaffen hat, die steilen und schmalen Strassen hinauf zu kommen.

Ausgangspunkt ist der in Serpentinenabfahrt zu erreichende Parkplatz unten im Tal kurz vor der Furt im Tal „Barranco de Las Angustias“.
Hier warten morgens unterschiedlichste Taxis auf die Besucher. Im Mai 2013 kostete die Fahrt im vollbesetzten 9er-Bus 8,50 EUR pro Person. Dafür wird man um rund 870m nach oben gefahren.
Unmittelbar vom kleinen, umwaldeten Platz aus beginnt der perfekt ausgeschilderte Wanderweg. Schön angelegt und nie allzu steil geht es nun rund 400 Höhenmeter bergab. Meistens durch lichten Pinienwald und immer wieder mit Aussicht auf den Calderarand. Der ist noch gut 1.500m höher. Gewaltige Wände türmen sich so über einem auf - alle mit deutlichen Spuren des Vulkanismus.

Das erste Ende des Abstieges ist erreicht an einem Talgrund, in dem sich bei Niedrigwasser nur ein Rinnsal entlang schlängelt. Die schiere Breite des Bachbettes zeigt aber, dass hier auch ganz andere Wassermassen entlang fliessen können.
Hier kann man herrlich eine erste Pause einlegen und den Blick hinauf zum Bejenado und dem Calderarand genießen.

Kurz nach der Talquerung (Bachquerung; nach Regen ggf. sehr feucht) steigt der Weg kurz an. Nach fünf Kilometern hat man nun den Campingplatz in der Caldera erreicht. Hier gibt es ein Informationszentrum, schön angelegte Rastplätze und eine Toilettenanlagen.

Von dem Campingplatz aus geht es über eine Felsrippe hinüber zum eigentlichen Barranco de la Augustias (Schlucht der Ängste).
Oben auf dem Sattel stehend erahnt man die Hunderte von Meter, die es nun noch hinab geht. Es ist eine schier unbeschreibliche Größe, die diese Landschaft hier bietet. Über einem ragt der 1.852m hohe Bejenaro auf und unter einem fließt in einer weitere 300m tieferen Schlucht das Wasser aus den Hängen der Caldera.
Fast schon übertrieben gut ist der steilere Abstieg ausgebaut. Viele Stellen sind betoniert und mit ebenen Steinen ausgelegt. Das schützt zwar vor Erosion, reduziert aber das Abenteuerfeeling erheblich.
Doch schließlich erreicht man das rauschende Wasser. Bereits diese Stelle lässt erahnen, wie schmal und tief die vom Wasser in den Boden gefräste Schlucht hier unten sein kann.
Eben zunächst geht es etwa 30m über der Schlucht weiter. Doch schließlich muß man absteigen und folgt dem Kiesbett des Baches.
Dies ist wohl der Teil der Wanderung, der bei schlechtem Wetter wirklich problematisch werden kann. Die blankgeschliffenen Felsen zeigen, dass an manchen Stellen sich das Wasser auch leicht 10m hoch durch die Schlucht wälzen kann.
Bei schönem, trockenem Wetter gelangt man einfach über Trittsteine auf die andere Seite des Wassers. Doch das kann sich wohl bei Regen auch schnell ändern.
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Am Zusammenfluß der beiden Bäche, die während der Wanderung gequert werden, wurde im Mai 2013 an einem Stauwehr das gesamte Wasser aus der Schlucht in einen Kanal abgeleitet. Ein klägliches Rinnsal bleibt übrig, das aber vor allem ein extrem beliebter Platz für Frösche ist.

Ab hier kann man bei Niedrigwasser dem Bachbett folgen. Ein, zwei Steilstufen von zwei bis drei Meter Höhe sind zu überwinden, doch ansonsten ist es "nur" ein gerölliger, unebener Weg. Der gekennzeichnete Wanderweg dagegen wechselt immer wieder einmal die Seiten und begleitet das Bachbett meist in 10-30m Höhe.

Für den Bachbettgeher endet der Weiterweg an einem Wehr. Nur ganz Schwindelfreie können über die alte Betonrinne eines Wasserkanals hinüber gehen zur anderen Talseite und dort dem Wasserkanal folgen. Da es kein offizieller Weg ist, läuft man gelegentlich auf einer nur 15cm breiten Mauer über einem 20m senkrechten Abgrund. Dieses Stück ist etwa 100m lang, dann trifft man wieder auf den "normalen Wanderweg". Aber wirklich Vorsicht bei dieser Variante!

Ab hier geht es immer öfter durch das Bachbett. Für denjenigen, der permanent unten weiter laufen will, gibt es in einem glattgeschliffenen Tobel aus übereinander getürmten Felsen eine Sprungstelle hinab zum Bachgrund. Ansonsten besser umdrehen.

Zuletzt geht es oft mühselig durch das Bachbett. Schließlich verlässt der Wanderweg das Tal auf breiterem Fahrweg an einer Brücke für Wasserrohre. Kurz darauf erreicht man wieder den Parkplatz an der Furt.

 
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