27.06.2010 Oslo, Aker Brygge und Vigelandspark
Der Morgen beginnt gegen 8.00 Uhr und es ist grau draußen. Nicht kalt, aber das Sonnenlicht fehlt gänzlich.
Wir fahren das kurze Stück wieder zurück und dann auf die Autobahn.
Die ersten 80km bleibt es bewölkt. Es geht auf erstaunlich guter, schwedischer Autobahn flott Richtung Norden. Die Felsen, die man aus dem Weg räumen musste, sind noch ganz frisch an der Bruchkante. Es ist wohl noch nicht lange her, dass die Strecke ausgebaut wurde.
Und tatsächlich, etwa 120km vor Oslo müssen wir die Neubaustrecke verlassen und schlängeln uns durch die Landschaft. Zum Glück ist nicht viel Verkehr.
Etwa 80km vor Oslo sind wir dann wieder zurück auf der E6. Nun ist das Wetter auch viel besser. Blauer Himmel und Sonnenschein dazu.
Und so empfängt uns auch Oslo. Als wir entlang des Oslofjords Richtung Zentrum fahren: Mediterran.
Allerdings sind die vielen Baustellen und die komplexe Verkehrsführung fast zu viel für das Navigationsgerät.
Wir landen auf der Festung Akershus. Alle Parkplätze sind belegt.....und pro zwei Stunden sind 10 EUR fällig.
Das ist uns zu viel, außerdem stehen wir auf der falschen Seite der Bucht.
Allerdings wird die Fahrt dort hinüber zur Odysse. Sehr schnell grät man in eine der Tunnel und fährt dann zwei bis drei Kilometer in die falsche Richtung.
Aber schließlich finden wir neben einem Elektrofahrzeuge-Ladeparkplatz einige Plätze, die noch frei sind....für 6 EUR die Stunde. In den sauren Apfel beißen wir, denn es sind nur wenige Schritte bis zur Aker Brygge.
Es ist Sonntag und die Hölle loß.
Auf den Booten vor dem Holzsteg werden Essen und Getränke serviert. Oder es liegen große Jachten an der Mohle. Direkt dahinter steigt die Häuserfront himmelwärts. In den schmalen Gassen dazwischen ist es an diesem sonnigen Tag fast düster und angenehm kühl.
Schnell ist die gekaufte Stunde um. Aber bei den vielen Menschen sind wir auch froh, bald wieder hier weg zu können.
Was täten wir ohne Navigationsgerät....lange suchen. Denn der Vigelandspark ist relativ spärlich ausgeschildert.
Wir steigen am „oberen“ Ende in den Park ein. Ein Ring aus Menschenleibern bildet das Monument, von dem es dann bergab geht bis zu zwei Seen.
Es folgt die berühmte Säule aus Menschenleibern. Darum herum überlebensgroß Menschen unterschiedlichsten Alters – alle nackt und aus massivem Granit.
Es ist eine wahre Freude, wie Gigabytes von Digitalbildern geschossen werden. Von den Steinfiguren oder vom Partner, der sich irgendwo dazwischen in Pose wirft.
Weiter unten folgt ein großer Brunnen. Mehrere männliche Figuren aus Metall tragen einen riesigen Teller, über dessen Rand sich das Wasser ergießt.
Dann folgt eine Promenade über die beiden Seehälften hinweg. Lauter Metallfiguren wiederholen, dieses Mal lebensgroß – was die Granitfiguren oben schon zeigten: Menschengestalten mit Detailtreue bis ins kleinste Detail.
Wir bleiben lange an diesem sonnigen Tag, den auch die Osloer zum Ausspannen nutzen. Doch schließlich müssen wir loß, wollen noch in die Nähe unseres Ausgangspunktes für die erste Wanderung.
Es sind 110km Fahrt bis nach Kongsberg. Die Ausläufer Oslos erstrecken sich weit hinein ins Land. Doch nach der dritten Herabstufung der Straßenkategorie sind wir abseits des großen Trubels. Etwa 15km vor dem Ziel schlagen wir uns links auf einem ganz schmalen Waldweg in die Büsche und übernachten an einem Bach. Allerdings bleiben wir im Auto – draußen schweben Myriaden von Sandflies. Und die machen bekanntlich nicht besonders Lust auf längere Ausflüge.
Aber wir sind auch reichlich müde – spätestens nach den vielen Aufzeichnungen und dem Bilderanschauen.