22.06.2011 Der Tag der Fehlschläge
22.06.2011 Der Tag der Fehlschläge
22.06.2011 Der Tag der Fehlschläge
Gegen 8.00 Uhr sind wir an der Touristinfo in Kiruna. Es regnet in Strömen (wie den allergrößten Teil des restlichen Tages). Leider fährt bald ein Reisebus vor – wir ahnen Probleme. Und tatsächlich ist kein Platz mehr frei im Bus der LKAB.
Diese Gesellschaft betreibt in Kiruna die weltgrößte unterirdische Eisenerzgrube und bietet im Sommer eine knapp 3-stündige Informationstour in das Bergwerk an. Leider ist das nur ein Bus heute und der ist bereits vom Reisebus belegt.
Also müssen wir leider die 100km Umweg nach Kiruna als erfolglosen Versuch verbuchen und fahren zurück zur E45. Diese leitet uns weiter nach Gällivare. Hier betreibt LKAB eine weitere Erzgrube und Aitiken ein Kupferbergwerk. Leider ist die eine Tour schon abgefahren und bei der Kupferbergwerkstour muß man bar bezahlen. Wir haben leider keine Öre schwedischen Geldes dabei.
Auch ist der sich durch die späte Abfahrt der Besichtigungstour ergebende zeitliche Verzug nicht vereinbar mit der Gesamtstrecke, die in den kommenden drei Tagen noch bewältigt werden muß.
In Jokkmokk, dem Zentrum der samischen Kultur, besuchen wir die sehenswerte Holzkirche. Im Kircheninneren besteht die Möglichkeit, sich innerhalb von 13 Minuten etwas erzählen zu lassen über den Kirchenbau und die Kirchengemeinde.
Wir fahren bei Dauerregen und grauem- bis dunkelgrauem Himmel weiter nach Arvitjaur. Dieser 4.500 Einwohner Ort bietet neben einem Heimatmuseum und dem Storfossen (eines der größten Wildwasser Europas) auch Draisinenfahrten an: Leider dieses Jahr nicht, weil die Streck zu sehr zugewachsen ist (ob man das wohl noch mal ändern wird?!).
Etwa 70km entfernt bei Norsjö fährt zwischen Mensträsk und Örträsk die weltweit längste Seilbahn mit unglaublichen 13km Länge. Die 1,5 Std Tour kostet 270 SEK.
Wir rufen vorsichtshalber vorher an und erfahren: Die Saison beginnt erst in drei Tagen am 25.06.2011. (http://www.linbanan.com/Linbanan.html)
Neben dem miserablen Wetter den ganzen Tag über, der sehr eintönigen Landschaft unter dem grauen Himmel und den vielen Pleiten führt uns auch noch unser Navigationssystem in die Irre. Das ist wirklich nicht unser Tag heute.
Die E45 ist eine Reise durch einen Wäldertunnel. Das Land ist so flach, daß man meist nur den Wald unmittelbar neben der meist gut ausgebauten Straße sieht. Man muß schon gelegentlich sich zusammenreißen, um nicht im Trott des Fahrens langsam wegzudösen. Viel Verkehr ist es nicht, der sich über den Inlandsvägen bewegt. Dadurch ist es ein sehr entspanntes Fahren.
Immer wieder kreuzt man die Inlandsbanan, die Eisenbahnstrecke, die mitten durch Schwedens wildesten Teil geht und genau
von Norden nach Süden verläuft. Bei Porjus passiert man eines der größten Wasserkraftwerke des Landes und jeder größere Ort hat natürlich die eine oder andere Sehenswürdigkeit. Und wer Wanderungen in solchen Waldgebieten mag, für den gibt es reichlich Kilometer markierte Wege, z.B. im Sareg-Nationalpark.
Wir übernachten kurz vor Storuman an einem See. Morgen soll´s dann nach Upsalla gehen (ca. 800km) und dann am folgenden Tag nach Besuch des dortigen Botanischen Gartens nach Nyborg/Dänemark (ca. 800km). Es ist nicht mehr viel freie Zeit geblieben nach der weiten Fahrt in den Norden. Bei durchschnittlich 70-80 km/h braucht es schon jeden Tag 10 Stunden Fahren, um wieder zurück zu kommen nach Mitteldeutschland.
Kiruna-Jokkmokk 220km/2:45h
Jokkmokk-Arvidjaur 154km/2h
Arvidjaur-Östersund 450km/5:30h