09.09.2010 Lac Schiessrothried – Hohneck
09.09.2010 Lac Schiessrothried - Hohneck
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(Tief hinab zu einem einsamen See und hinauf zum höchsten Berg der Gegend - anstrengende aber kurze und sehr abwechslungsreiche Wanderung; Länge 10km, Höhenmeter 650 Hm, etwa 3,5 Std. Wanderzeit)
Die Nacht über peitscht der Wind Regen an die Seite des Wagens. Er bebt und schüttelt sich die ganze Zeit, so dass man die Illusion hat, auf einem Schiff zu sein.
Doch am Morgen verziehen sich die dunklen Wolken und lassen gelegentlich der Sonne Platz.
Wir fahren die zwei steilen Kilometer wieder hinunter nach Le Gaschney. Der dortige Parkplatz ist deutlich überdimensioniert für die verschlafene Ansammlung von Häusern. Die große Zeit kommt für diesen Wintersportort wohl erst in der dunkleren Jahreszeit.
Es geht dem Blauen Strich (GR 531) folgend nahezu eben in Richtung Schiessrothried und Möhrenloch. Der schmale Pfad verläuft etwas unterhalb der Straße. An einem Sattel geht es dem GR 531 folgend nach Kastelberg / Crete / Kerbholz. Der breite Forstweg führt bequem in Richtung des Stausees, den man nach zwei Serpentinen bergab erreicht.
Direkt an der Staumauer entlang verläuft der Weg zum Aufstieg Richtung Hohneck. Bei schönem Wetter sollte man die herrlichen Plätze an der südlichen Seite der Staumauer (Abfluß) bei einem Päuschen genießen. Über dem schwarzen Wasser des Sees stehen heute die herbstlichen Bäume wie Tuschekästen der Natur – besonders, wenn die Sonne hereinscheint.
Der nun folgende, teils steile Aufstieg ist rund 400 Hm lang.
Der Weg ist zunächst noch breit und sehr steinig. Der Hang ist hier zu steil, um den Wald bewirtschaften zu können. Deswegen bleibt Todholz liegen und erzeugt einen urwaldähnlichen Eindruck.
Viel Wasser fließt in kleinen Bächen herunter – auch über den Weg. Über einige Felsstufen erreicht man bei etwa der Hälfte des Aufstiegs offeneren Bewuchs. Und schließlich weicht im letzten Drittel der Baumbewuchs gänzlich zurück. Hier bleibt im Frühjahr besonders lang der Schnee liegen.
Steil windet sich der Weg die letzten Höhenmeter hinauf bis zur Kammkante.
Immer wieder überraschend der Gegensatz zwischen der Ostseite mit den steilen Wänden und dem ausgedehnten Wald. Auf der westlichen Seite sind die Hänge viel sanfter und große Hochweiden erzeugen den Eindruck einer kahlen Hochfläche.
Ein letztes Stückchen nach rechts bergauf und man ist bei dem schon zuvor sichtbaren Berghaus des Le Hohneck (1366m) angekommen. Strahlender Sonnenschein wärmt heute hier oben – leider bleibt uns aber der Fernblick bis zu den über 150km entfernten Alpen verwehrt.
Am Haus vorbei und der stählernen Richtungsscheibe geht es mit Rotem Strich nun hinunter zum Col du Schaeferthal. Erneut immer am Kammrand entlang hat man beste Aussichten auf den Lac de Schiessrothried.
Im Sattel von Schaeferthal kreuzen wir den Weg von Gaschney herauf zum oberen Rand des Tals von Frankenthal (Tour 6.9.2010). Wir gehen deswegen nicht über die Auberge Schiessroth (sozusagen rechts des Petite Hohneck; Roter Strich, GR5) nach Gaschney, sondern links gerade aus mit Rotem Dreieck Richtung Hotel Schallern.
Bald nach dem Sattel verschwindet das schmale Pfädchen im Wald. Eine Steilstufe führt uns zum Fuß von Felsen, die umgangen werden müssen. Danach bleibt der Weg aber angenehm und abwechslungsreich.
Nach einem Linksknick an einer der Ski-Abfahrten des Kleinen Hohneck geht es Richtung Hotel Schaller. Das liegt etwas oberhalb von Gaschney, das auf einem steilen und etwas rutschigen dann nach 3,5 Stunden Wanderzeit wieder erreicht wird.
Wir mussten 650 Hm überwinden, um diese kleine Tour (10km) abwandern zu können.
Eilig fahren wir hinunter nach Munster und dann kurvenreich wieder hinauf zum Col de la Schlucht. Bei wechselhaftem Wetter (ein paar Straßenabschnitte dampften heftig nach einem kurzen Schauer auf den warmen Asphalt) erreichen wir 10km später dann die Zufahrt zur Auberge Steinwasen am Batteriekopf. Etwa 200m von der Straße entfernt und unmittelbar an den Schützengräben des ersten Weltkriegs gelegen gibt es einen Nachtplatz mit Aussicht in beide Richtungen. Ein schöner Sonnenuntergang entlässt uns in die fast windstille, aber kalte Nacht.
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