Fjord-Norwegen 2010

Drei schöne Wochen in Südnorwegen

26.06.2010 Anreise nach Göteborg

27.06.2010 Oslo, Aker Brygge und Vigelandspark28.06.2010 Bletoppen 1342m (Wanderung; 16km, 750Hm, 5.5 Std – Aufstieg aus dem Wald zum felsigen Gipfel)

29.06.2010 Wanderung zum Mjageskor (abgekürzte Wanderung; 350Hm, 4 Std – durch einer schmalen Felsspalte hinauf)

30.06.2010 Nicht Kjerag sondern Fahrt nach Odda

01.07.2010 Folgefonna (Gletscherwanderung – Blaueis hinter dem Sommerskigebiet)

02.07.2010 Bergen und Fahrt nach Norden

03.07.2010 Kannestein und Skongenes Fyr auf Mäloy (Wanderung; 8km, 250Hm – kleine Küstenwanderung zu einem Leuchtturm)

04.07.2010 Runde (Wanderung zu den Vogelfelsen der Vogelinsel, je nach Ausführung 300-500Hm, 2-4 Std)

05.07.2010 Besteigung des Nesaksla über Andalsnes (Wanderung; 3km, 720Hm, 3 Std – direkter Aufstieg auf einen tollen Aussichtsplatz)

06.07.2010 Aufstieg vom Aussichtsplatz zur Trolltindane (Wanderung; 900Hm, 5,5 Std – zur höchsten Steilwand Europas)

07.07.2010 Trollkirka – die Trollkirche bei Molde/Eide (Wanderung; 8km, 400Hm, 3Std – die „größte“ Höhle in Südnorwegen)

08.07.2010 Kongsvold - Snöhetta im Dovrefjell (Wanderung – subarktische Landschaft unter dem Gletscher)

09.07.2010 Fahrt nach Geiranger

10.07.2010 Aufstieg zur Homlongseter bei Geiranger (Wanderung; 7km 550Hm, 3,5 Std – zu dem Aussichtspunkt im Geirangerfjord)

11.07.2010 Paddelboot-Tour auf dem Geirangerfjord und Fahrt zum Austerdalsbreen

12.07.2010 Stipvisite beim schrumpfenden Austerdalsbreen (Wanderung; 11-15km; 300-450 Hm; 3-5 Std)

13.07.2010 Fahrt nach Aurland über den Snövegen (Lärdal – Aurland)

14.07.2010 Aurlandsdalen – Bjönnstigen – Österbö (Wanderung, 16km, 650Hm, 5 Std)

15.07.2010 Ormtjernkampen-Wanderung und Fahrt nach Hamar (Wanderung; 400Hm, 2 Std., 5 km)

16.07.2010 Rückfahrt über Göteborg nach Dänemark

17.07.2010 Rückfahrt nach Deutschland

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Norwegen, das Land zwischen Großstadt und Nordkap

„Weg nach Norden“ heißt Norwegen wörtlich. Und tatsächlich weist das Land deutlich eine Süd-Nord-Ausrichtung auf. Fast 14 Breitengrade lang oder 2500 Straßenkilometer vom südlichsten Punkt (Kap Lindesnes) bis zum Nordkap lang ist das Land am Nordatlantik.
Das ganze Jahr über bleibt es durch die kontinuierliche Wärmezufuhr des Golfstroms mild. Gerade in den geschützten Fjorden Süd- und Mittelnorwegens können daher Ost, Gemüse und Kartoffeln angebaut werden. Oslos Durchschnittstemperatur ist im Juli ähnlich der von Zürich oder Frankfurt. So ist eine Lebensweise so weit nördlich möglich, wie es sie sonst nirgends auf der Welt gibt.

Das Landesinnere gegen Schweden zu ist kontinentaler geprägt und hat wesentlich längere und kältere Winter.

Eine Superlative ist natürlich die Küstenlänge, die ohne die ca. 50.000 Inseln schon 21.000km beträgt.
Dazu tragen natürlich wesentlich auch die Fjorde bei, die bis zu 200km weit ins Landesinnere ragen und dabei stark zergliedert sind.

Norwegen ist eines der reichsten Länder der Welt gemessen am Pro-Kopf-Einkommen. Das liegt natürlich vor allem an den Erdöl, das in riesigen Feldern in der Nordsee gefördert wird. Aber auch Wasserkraft ist reichlich vorhanden und damit Elektrizität, um energieintensive Industrien wie Aluminiumverhüttung günstigen Strom liefern zu können.

Über 50% des Landes liegen über 500m Höhe, ein Viertel sogar über 1000m. Dabei bleiben nur etwa 3% Fläche übrig, die überhaupt landwirtschaftlich genutzt werden kann. Dennoch ist der größte Teil Süd- und Mittelnorwegens von Landwirtschaft geprägt. Die geringe Bevölkerungsdichte bringt es mit sich, dass selbst so Zentren wie Otta, Dombas oder Andalsnes nur kleinstädtischen Charakter haben. Sie sind logistische Zentren für ganze Gebiete und haben meist alles, was auch eine Stadt zu bieten hat: Mehrere Einkaufszentren, Tankstellen, Verwaltung und Krankenhaus.

Geschichtlich gesehen finden sich erste norwegische König (Stammeshäuptlinge) ab 900 n. Chr. Die Wikinger fanden den Weg nach Grönland und Amerika.
Im Mittelalter löschte die Pest 2/3 der Bevölkerung aus und die Regierung übernahm Dänemark. Ab 1814 stand Norwegen unter Schwedischer Regierung. 1905 wurde die Verbindung mit Dänemark friedlich aufgelöst, Hakon VII wurde norwegischer König.
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Reiseland Norwegen

Von Deutschland aus kommt man natürlich auf die unterschiedlichsten Weisen nach Norwegen. Per Flugzeug, per Schiff, Zug oder eben Auto. Wir bevorzugen die Strecke über Dänemark nach Frederikshafen und dann weiter nach Göteborg. Sie ist kostensparend, die Fähren fahren recht häufig und man darf in Dänemark 120 km/h fahren. Würde man die Brücke über den Großen Belt nehmen, hätte man noch viele Hundert Kilometer entlang der schwedischen Küste zu fahren. Diese sind bei weitem nicht so gut ausgebaut wie in Dänemark.
Es ginge auch von Kiel nach Oslo oder von Hanstholm nach Oslo. Aber die Strecke von Göteborg bis Oslo ist mittlerweile sehr gut ausgebaut und wird wohl in 2012 durchgehend als Schnellstraße ausgelegt sein.

Norwegen hat ein gut ausgebautes Straßennetz. Man merkt es den Straßen an, dass die Nation Geld hat. Gerade auf den Straße mit einer (E6) oder zwei Nummern (z.B. RV63, RV70, etc.) kann man nahezu bedenkenlos und oft über Hunderte Kilometer die erlaubten 80km/h fahren – und das auf wirklich glatten Straßen.
Seit unserem ersten Aufenthalt in Norwegen 1991 hat man an vielen Stellen scharfe Kurven oder Engstellen entschärft.
Doch es gibt gerade im Fjordland noch genügend Straßen für „Abenteurer“. Nahezu jede Norwegische Familie besitzt auch noch einmal ein Ferienhaus irgendwo in der Wildnis. Manchmal hat man das Gefühl, umso abgelegener, desto besser.
Selten nur führt eine Straße oder ein Weg bis direkt zu den Hütten. Meist aber versorgt eine unbefestigte Straße diese Gebiete. Und diese Straßen (gelegentlich Mautstraßen) sind einer der Höhepunkte für Autofahrer, die etwas abseits der ausgetretenen Pfade fahren wollen. Beispiele in Fjordnorwegen sind der Jotunheimvegen, die alte Strynfjellstraße oder der Aursjövegen im Sunndalen.

Allgegenwärtig sind zwischen Bergen und Trodheim aber auch die Autofähren. Viele der Fjorde sind selbst für die Norweger zu breit – und die sind Meister im Bauen von schlanken, weitgespannten Brücken, die oft breiter als 800-1000m sind. Auf den Hauptverkehrsstrecken verkehren stets zwei Fähren, so daß die Wartezeit meist bei maximal 20 Minuten und die Fahrzeit bei 15-30 Minuten liegt. Bedient die Fähre aber abgelegenere Gegenden, kann schon mal die Wartezeit bis zu mehrere Stunden betragen. Auch das ist in der Fahrzeitplanung zu berücksichtigen.

Natürlich kann man Norwegen auch per Rad erleben. Aber das ist etwas für Hartgesottene. Anstiege von Meereshöhe auf 500 oder 700 Meter Höhe sind keine Seltenheit, will man von A nach B kommen. Doch auf vielen Nebenstraßen herrscht nahezu kein Verkehr, so dass von dieser Seite her das Land von einer großen Anzahl „Radwegen“ durchzogen ist.

Wir bevorzugen das Wandern. Rund 20.000 km markierte Wanderwege werden vom Norwegischen Wanderverein DNT unterhalten. Überall in ganz Norwegen wird man auf das Rote T treffen. Mal auf Felsen, mal an Bäume gemalt und gelegentlich auch mal ein Schild.
Das Netz der Hütten ist im Verhältnis zur Größe des Landes eng und bietet für Mehrtageswanderungen reichlich Auswahl. Da braucht man nur mal die großen Nationalen Schutzgebiete Rondane, Hardanger, Dovrefjell oder Jotunheim anzuschauen.

Die Wanderungen führen von Meereshöhe durch dichten Wald, auf Almwiesen, über Felsen und Geröll. Es ist alles dabei, was ein Wanderherz erfreuen mag. Liebliche Täler, moorige Niederungen, steile Felswände, raue Hochflächen und eisige Gipfel. Die Vielzahl an Eindrücken ist kaum zu beschreiben. Dazu eine reiche Vielfalt an Fauna. Allen voran der Elch, den zu sehen es aber schon etwas Glück braucht. Daneben Rentiere, Lemminge, Hasen und viele Insekten.....
Mit dem Stichwort Insekten verbunden ist gleichzeitig aber auch eine herbe Plage, die einen Sommer-Wanderurlaub auch zur Probe werden lassen kann. Aus den vielen Wasser- und Sumpfflächen steigen Millionen von Stechmücken, Fliegen und Sandflies auf. Dabei sind die Fliegen noch das geringere Problem. Oft hilft selbst bei strahlendem Sonnenschein nur noch lange Kleidung und ein gutes Insektenschutzmittel (Deet). Oder eben stoisches Aushalten.
Da haben es Küstenwanderer meist etwas angenehmer. Der stete Wind hält die Insekten nieder.

Geht man auf Menschen freundlich zu, haben wir bisher nie Schwierigkeiten gehabt. In Norwegen ist natürlich English die Reisesprache und jeder Norweger versteht einen gleich. Und gerade in den weniger dicht besiedelten Gegenden ist Hilfe und Freundlichkeit selbstverständlich.
Aufgrund des noch immer existierenden Jedermannsrecht kann man in den Skandinavischen Ländern nahezu überall eine Nacht übernachten. Nicht gerne gesehen ist es auf öffentlichen Parkplätzen und allzu nah an Häusern oder auf sichtlich privatem Gelände. Die Versorgung mit Wasser und Entsorgungsstationen ist hervorragend. Die Norweger sind selbst begeisterte Wohnmobilfahrer und so gibt es nahezu in jeder größeren Ansiedlung eine solche Station.


Doch nun zu der Reise, die wir wie fast immer mit unserem unauffälligen, kleinen Wohnmobil unternommen haben. Die Fahrt am ersten Tag hinauf bis Göteborg ist wegen der Länge nicht gerade angenehm – aber so ist man schnell in oben und kann den Urlaub dann länger genießen.
Zur Schreibweise noch etwas: Die Skandinavier verwenden noch Zeichen, die nicht auf einer deutschen Tastatur zu finden sind. Die Insel Mäloy z.B. enthält ein solches Sonderzeichen. Ich habe diese Zeichen umgewandelt in ä, ö oder ü.
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09.09.2010 Lac Schiessrothried - Hohneck

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