08.06.2011 Mjelde (Küstenwanderung, 3 Std., 240Hm)
08.06.2011 Mjelde (Küstenwanderung, 3 Std., 240Hm)
08.06.2011 Mjelde (Küstenwanderung, 3 Std., 240Hm)
Der Morgen begrüßt uns mit richtig grauem Wetter, aber es regnet nicht mehr. Bis wir das Frühstück hinter uns haben, beginnt bereits langsam die Wolkendecke sich aufzulösen.
Im Teich neben unserem Nachtplatz ist eine große Population Fieberklee beheimatet, eine recht schöne Blüte und trotz der Nähe zur wärmeren Küste eine der wenigen Blumen neben Fettkraut, Silberwurz und Siebenstern, die schon blüht.
Wir fahren von dem Sattel den knappen Kilometer hinunter zum Parkplatz. Hier gibt es Abfalleimer und eine Toilette. Warum darf man nur nicht hier übernachten? Wahrscheinlich wegen dem Zuviel an Wohnmobilen, die dann hier ihre Liegestühle und Grillgeräte auspacken würden.
Die erste Teilstrecke ist in einer Weise angelegt, daß sogar Rollstuhlfahrer bis zu einem ersten großen Felsen mit Aussicht kommen können. Dann geht es über ein weites, flaches Sand-Geröllstück. Kurz danach erreicht man einen Sandstrand mit rotem und weißen Sand, der hier geschichtet abgelagert wird. Schöne Muster im kleinen Bachbett.
Mit Ende des Sandstrandes beginnt das, was den ganzen Weg charakterisiert: Es ist ein schmaler Pfad meist durch den Birkenwald-Dickicht. Es sind keine besonders hohen Bäumchen und so wächst der Weg gelegentlich doch recht arg zu. Allerdings ist er immer erkennbar.
Ein sperriger Felssturz wird etwa 20m oberhalb des Wassers überwunden. Danach queren wir mehrere kleine Tälchen mit Bachläufen. Gelegentlich ist es etwas moorig und ein oder zwei Stellen verlangen etwas Zupacken mit den Händen.
Immer wieder steigt das Weglein an und man hat auf den rundgeschliffenen Felsbuckeln Ausblick auf die steil aus dem Meer aufragende Insel Landegode (bis 800m Höhe).
Nach dem dritten deutlichen Bachtal erreicht man eine sichtbar erhöhte Aussichtsplattform. Gerade aus erblickt man die Bergwände oberhalb des Mistfjords.
Der nun folgende Wegabschnitt ist wirklich nur noch ein vager Pfad. In etwa geht man immer auf gleicher Höhe, bis man einen weiteren hochgelegenen Aussichtspunkt erreicht. Von hier aus kann man entweder auf einen der zwei an der Küste liegenden Felsbuckel absteigen oder etwas weiter hinten zum kleinen Sandstrand.
Im Hochsommer und bei Windstille dürfte spätestens dieser Wegabschnitt nur Mückenresistenten Spaß machen - aber die Aussicht lohnt sich schon.
Zurück ist wie gewöhnlich der Weg dann schneller gegangen wie hin. Bald wandert man wieder unter den gewaltigen Felswänden entlang auf den Sandstrand zu. Ab hier ist dann der weitere Rückweg wieder angenehm.
Insgesamt dauert die Tour etwa 3 Stunden bei rund 240 m Anstieg. Man sollte aber mehr Zeit mitbringen, um die Aussicht, aber auch die kleinen Wunder am Wegesrand zu genießen. So findet man in den Tümpeln im Bereich der Flut-Ebbe-Grenze viele Meeresbewohner wie Seeigel, Krabben oder Seeanemonen. Oder eben Eichfarn, Silberwurz und viele andere Pflanzen unter den Steilwänden der Steilküste von Mjelde.
Um zum nächsten Wanderziel zu gelangen, fahren wir knapp 100km durch Bodö weiter Richtung Fauske. Auf der E6 geht es dann weiter nach Norden. Bei Helland (etwa 15km nach Fauske) finden wir am Kirchgard (Kirchhof und Friedhof) einen betonierten Parkplatz direkt am Sorfolda-Fjord. Kinder plantschen im Wasser und erst spät leert sich der Parkplatz. Doch dann sind wir alleine mit Aussicht, Mitternachtssonne und Austernfischern.